4 Gang Automatikgetriebe beim TN1 kaputt?

[tatü]

Guten Tag Miteinander!

Hab ein dickes Problem und muss Euch um Eure Hilfe bitten.

Zuerst die Daten zum geliebten Bussi: 903 312 D, Bj. 1999, 2,9L, 122PS, 250T km,
Getriebekennung: 722.375

Dann zu mir: schon ne Weile und gerne Hobbyschrauber ;;--))

Problem: Rückwärtsgang hat keinen Kraftschluss mehr. Trat spontan auf. Bei kalten Außentemperaturen greift er manchmal, ebenso bei höherer Drehzahl und Warten, dann ruckartig. Auch das Spielen mit dem Wählhebel, um den RW-Gang mechanisch auf anderer als gewohnter Position zu kriegen, klappt nicht. Göl ist sauber, schwarz, Geruch wohl ok.
Fachleute meinen, Überholung sei zwingend. Kostet aber leider um die 2 Mille, im Moment nicht machbar.

Habe deshalb in der Bucht ein Tauschgetriebe auf-getriebe-n, dazu dann unten mehr.

Meine Fragen, zuerst zum eingebauten G:

1 a. kann es sein, dass der Problemauslöser eine eher flotte Fahrt in unwegsamen Gelände mit deutlichen Ruckern war? Allerdings ist die ca. 6 Wochen her. Seither alles gut.
1 b. oder kann es sein, dass was manipuliert wurde? Hatte ihn vor 4 Wochen wegen AGR-Problemen in ner Freien Werkstatt, die möglicherweise eine (ungerechtfertigte) „offene Rechnung“ begleichen wollten...
Habe im Netz gelesen, dass bei Verwendung irgendeiner Zutat, ob falsches Öl oder ähnliches, angeblich die Dichtungen / Lamellen innerhalb von etwa 4 Wochen drauf gehen sollen. Finde diesen Text aber leider nicht mehr. Gibt es sowas tatsächlich?

1 c. gibt es vielleicht sonst noch was, was ich prüfen oder einstellen kann, bevor ich das Getriebe ausbaue?

2 a. Das neue alte Getriebe ist aus einem 412, hat aber „beinahe“ dieselbe ET-Nummer: A904 270 00 00/80. Original MB Tauschaggregat mit der Aggregatnummer: 534730. Die ET-Nummer des eingebauten Getriebes ist A904 270 00 00 00.
Frage: Weiß Jemand, ob man über diese Aggregatnummer die Historie und/oder den Einsatzbereich nachvollziehen kann? Ist es evtl. anders übersetzt als bei meinem, weil 80 hintendransteht?

Aaaaaber jetzt kommts:

3 a. Ich entdeckte nach Anlieferung des „neuen“, dass die beiden Hydraulikschlauchöffnungen links und rechts und der Öleinfüllflansch nicht verschlossen waren. Dachte mir da schon Unangenehmes.
Vorsichtig zuerst außen gesäubert mit Druckluft.
Dann: aus Ölwanne kommt mir braune Schlammbrühe entgegen. Im Glas zeigt es sich als mind. 1 Liter Wasser. Im beigelegten und bis zum Kauf drinnen gelagerten Wandler war das Öl aber sauber!

Frage: Ist Wasser im Automatikg. ein KO-Kriterium?
Das Getriebe stand evtl. 6-8 Wochen rum vor Lieferung, evtl. auch im Freien, hat vermutlich rein geregnet.
Kann es sein, dass ich Glück haben kann, weil der Fraß noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass er die Lamellenträger beschädigt?
Wie schnell geht das mit dem Rost und ggfls. Ablösung Lamellen in so einem Fall?

3 b. Ich habe auch Sandkörnchen entdeckt in der Wanne, kann aber sein, dass die vorherige Reinigung noch was nicht entfernt hatte und die von außen dann reingekullert sind.

Frage: Kann/sollte ich eine Spülung machen, um mögliche Sand / Wasserreste zu entfernen?

4. Auf der rechten Getriebeseite in Fahrtrichtung sitzt mittig ein Plastikteil, in das anscheinend ein bzw. zwei Unterdruckschläuche gehören. Bei mir ist die obere Öffnung mit einem Gummistopfen verschlossen, die untere ist ganz offen und ohne Schlauch. Ist das so i.O.?

5. Gibt es sonst von Euch Hinweise oder links zum Thema Ein / Ausbau des Getriebes, oder / und zum anschließenden Einstellen? Hat Jemand von Euch ein Werkstatthandbuch, das er verleihen könnte oder verkaufen würde?

6. Gibt es Jemanden, der im Raum S / KA / PF unterwegs ist und Hilfestellung leisten kann? Gern im Tausch von Zeit?

7. Wenn alle Stricke reißen und ich doch mein eingebautes Getriebe richten lassen muss, suche ich eine Werkstatt, die es zuverlässig und gut macht. Kennt Ihr so eine, die auch noch bezahlbar ist?

8. Macht es Sinn, eine Überholung selbst in die Hand zu nehmen, wenn man gern sorgfältig arbeitet oder kriegt man das erfahrungsgemäß selbst als engagierter „Laie“ eher nicht gebacken?

Danke Euch für Eure Antworten im Voraus!

Schönen Gruß

tatü

[tatü]

Guten Tag,
sorry, habe im Eifer des Gefechtes vergessen einen zünftigen Willkommens-Gruß in die Runde zuschicken..!
Den möchte ich denn direkt in Verbindung bringen mit meinem Dank, hier von den geschätzten Beiträgen der Gemeinschafter proifitieren zu dürfen!

Vielleich war mein Eingangsbeitrag zu umfangreich, um überhaupt eine Antwort zu bekommen? Hatte eben ne Menge Fragen...

Die haben sich zwischenzeitlich etwas reduziert bzw. verlagert, denn das eingebaute Getriebe ist nun raus. Hat eigentlich soweit gut funktioiniert. Zum Schluß hatte ich noch das Glück, dass es mir um MIllimeter gegönnt war, das Teil dann in Seitlage unterm Bus vorzuziehen!. Er steht in einer leicht abschüssigen Garageneinfahrt auf Rampen und damit recht gut im Wasser, aber der Platz ist trotzdem heftig knapp. Ich schraube unterm Auto liegend, oft einarmig, mit sehr sehr sehr viel Üben inneren Gleichmutes ;;--)) Aber diesen damit zu steigern ist dann wenigstens ein Resultat der ganzen Geschiche, das ich als "Gewinn" verbuche!

Ich möchte Euch vor allem eine Frage gern nochmal vorlegen: macht es Sinn, ein mit etwa 1L Wasser vollgelaufenes AG einzubauen? Wie stehen etwa meine Chancen, dass es keinen Schaden davongetragen hat (6-8 Wochen?) - die anderen Umstände (wie Sand und prinzipielle Verfassung) sind nicht gesichert. Oder andersrum gefragt, würdet Ihr sowas machen? Oder doch lieber das jetzt Ausgebaute richten lassen?
Und falls letzteres,, bitte schreibt mir gfls. eine Empfehlung für nen taug/ehrlichen Instandsetzer.
Besten Dank nochmal für Eure Antworten!
Selbstverständlich auch für den Rest meiner Fragen...

tatü

[Dr_Indy]

Hi tatü,

Du schreibst das Öl sei schwarz, aber es sollte doch rot sein??

Vorwärtsgänge gingen alle wie immer?

Ich rate mal: Die Getriebestufen werden doch durch Bremsbänder geschaltet, was meines Wissens durch Hydraulik passiert. Ist eventuell da eine Leitung undicht und der Öldruck fehlt?

Ich hatte es mal bei einem Sprinter mit 180tkm, dass der Rückwärtsgang länger brauchte, den habe ich aber irgendwann verkauft...

Viele Grüße,
Christian

[tatü]

Moin Christian,
danke fürDeine Antwort!
Ja, das Öl am Peilstab war rötlich, nach Ablassen aber gesamt-Eindruck: schwärzlich. Habe aber das Gefühl, dass das so ok ist...? Heute kommt das neue Dexron 2 II, mal schauen wie das aussieht...
Und ja, Vorwärtsgänge waren alle top! Beim RW hat er - ähnlich wie bei Dir - immer schon mal bischen gebraucht bis er gegriffen hat, aber harmlos. Vielleicht waren das aber doch Anzeichen von einer anderen Problematik als die Ausrückkolbendichtung für den RWG(hab den Begriff vom Spezi nicht mehr auf Lager)...??
Das jetzt ausgebaute G sieht eigentlich relativ sauber aus und der Ölstand war ok, von daher denke ich, Ölverlust passt eher nicht als Ursache?

Mittlerweile habe ich das AG vom 412 unter "Einsatz meines Lebens" mit allen möglichen Tricks, so behutsam wei möglich an den Motor angelegt. jetzt taucht n neues Prob auf:
ich bekomme es nicht richtig dran, bleiben ringsrum ca. 1 cm Luft. Hab vorsichtig die Schrauben gleichmäßig angezogen, aber es will nicht vollständig andocken. Der Motor lässt sich an der Riemenscheibe nicht mehr drehen - vermutlich verkeilt - vorher ging das aber gut...?

Frage: kann es sein, dass die Länge der G-Welle, oder sonst was, nicht den 312 Maßen entspricht, also ein AG-Umbau vom 412 auf 312 nicht möglich ist?
Die ET-Teile nummern waren aber bis auf die /80 am Ende beim 412er gleich...???

Weiß Jemand mehr zu sagen, bitte gern!!

BG tatü

[Gelöschter User]

Moin,

habe nicht alles genau gelesen....aber ich würde den inneren Filter auf jeden Fall wechseln, neues Öl rein, 100KM fahren und dann nochmals Öl und Filter wechseln.

LG Martin

[tatü]

Guten Abend Martin und Alle,
werde Deinen Rat befolgen,klar!

Scheinbar gibt es wenig oder keine Erfahrungen zum Thema?
Dann muss ich mich wohl selber durchschlagen...

Also, neues altes G ist jetzt drin und angeschlossen.
Die letzten 5-6 Millimeter gingen sehr schwer, irgendwann gabs nen Rucker oder Schlag, dann gab das Teil unter der versucht gleichmäßig aufgebauten Spannung durch die Schrauben nach und rutschte vollends rein. Woher das Geräusch kam wird sich zeigen.
Kann was im G selber durch den aufgebauten Druck hinüber sein??
Aber anders wars trotz aller mehr oder weniger sinnvollen Ideen nicht zu machen, hab auch zur Ursachenforschung noch keinen Lichtblick. Spannung? Die beiden Dorne links und rechts? Verkantet? Der Rostansatz auf der Welle vorn, den ich vergessen hatte noch zu beseitigen...???

Jetzt hab ich noch ne Frage an die Gemeinde:

Gibt es eine Anleitung zum Einstellen der korrekten Seilzug/ Schalthebelposition?
Das erste G. konnte ich oben sauber anwählen, aber mein erster Versuch heutewar so, dass die einzelnen teilweise nicht stabil waren, leicht wieder rausrutschten...??

Aaalso, ich empfange immer noch gern Antworten, wenns beliebt...
Schönen Abend!
tatü

[tatü]

Noch was:

ein Mensch sagte, dass ich unbedingt vor Inbetriebnahme nach Umbau einen Test wegen korrektem Unterdruck machen soll. Dieser hat ursprünglich angeblich 2 (?) bar und soll auf null gehen, wenn Bussi mit 2000 U/Min unter Wandlerfestsetzung (eingelegten Gang und Handbemse blockiert?) unter Last kommt...
Gemeint ist wohl der Modulierdruck / Unterdruck auf dem Schlauch, der fahrerseits von der Unterdruckpumpe / Unterdruckventil zum Getriebe vorn links geht?

Kann man den messen ohne sich ein teures Grät (90.-?) kaufen zu müssen?
Habt ihr da sonst vielleicht noch Hinweise dazu?

BG tatü

[tercedes]

Kann dir leider nicht helfen aber bewundere deinen Ehrgeiz und drück dir mal die Daumen .
Gruss
Micha

[tatü]

Hai Micha,
sänks für die D's!
Weiß nicht ob es Ehr oder Er oder überhaupt ein Geiz ist... geht ehr ums Überleben,...

Dafür Neues aus der Würgstatt:
zum Check Zündung an und die Gänge durchgeschaltet. Alles gut.
Öl eingefüllt, gingen erstmal 5L rein, dann war Stutzen voll - aber sauber mit Pumpe und heftig "Flügelschlagen"! Dann Motor laufen lassen und ssssamft alle Gänge durchgeschaltet bei HB angezogen (steht am Hang auf Rampe). Gingen alle gut rein und griffen auch sofort an. Dann M aus. Öl aufgefüllt bis auf halbe Markierung (Kalt), Temp Kühlwasser ca. 60Grad. Gestartet, alle Gänge durchgeschaltet -
uuuuund was soll ich sagen:




Kein einziger Kraftschluss, niente, null, zero!!!

[tatü]

[Dr_Indy]

Moin.

Oha, Wandler noch leer? Oder ein Unterdruckproblem?

Hier mal eine spannende Erklärung zum Modulierdruck:

http://archiv.mb124.de/index.php?title= ... ikgetriebe

Falls du an die Schläuche ein Manometer anhängst. würde mich doch sehr interessieren, was die Werte so sagen. Ich bin ja ein Freund von vielen Anzeigen im Cockpit!

Gruß,
Christian

[Dr_Indy]

Ah, vielleicht hilfts, die Hinterachse aufzubocken, dass die Räder frei drehen. dann kommt alles mal in Wallung und das Öl fließt überall hin wo es hin gehört!

[Gelöschter User]

@ tatü....aber du weist, was du da machst Ich denke, nein

[tatü]

So, der Reihe nach:

Martin, erklär Dich gerne näher mir....wer weiß?
Christian:
dank Dir! Die Idee mit Hochbocken werde ich gleich versuchen, morgen gäbs zwar auch Schnee, aber neee
Wandler müsste voll sein, gingen ziemlich genau 8 L rein.
Untedrucks hab ich nachgesehen, allerdings noch nicht gemessen. Könnte ja nur den Schlauch des Tauschaggregates betreffen, aber der schien sauber? Prüfs nochmal.
Hat wer ne Empfehlung zu einem verschwinglichen Minusmanometer?

Tja, ich versteh nicht, weshalb ers einmal tat, das zweite Mal nicht mehr...?!?!?
Dazwischen liegen nur knapp 3 Liter mehr Dexron IID und max. 50 Grad C mehr

BG Jungs tatü

[tatü]

Hey Christian,
Dein link ist nicht schlecht, allerdings schwer verdaulich ohne entsprechende Vor/Kenntnisse. Hilft mir zum Verständnis schon weiter, zum Einstellen weniger, auch da Diesel 2,9L.

Hinterräder frei brachte in allen Schaltpositionen null Antrieb. Aber keinerlei Geäusche oder sontswas, er bleibt dabei und dreht einfach nicht?!
Unterdrücks:
Guter Freund hatte doch glatt son Mess-Ding rumliegen, inkl. Handpumpe zum Erzeugen von UD. Mächtig toll!
Ergebnis:
UDschlauch zum G dicht bis 2,5b, bei laufendem Motor kommen dort 04,b an.

Den oberen UD-Anschluss auf der Beifahrerseite am G, der ohne Kappe und also offen war und demzufolge nicht wie beim originalen G. kann ich nicht einordnen...??

Wenn nicht Jemand noch einen wirklich guten Tipp hat, sehe ich jetzt tief schwarz - oder rot in Zahlen ausgedrückt!?!

Hab ich was geschrottet beim anflanschen, als es dann auf den letzten 5 mm (ringsrum gleichmäßig) endlich mit dem Knack/Schlaggeräusch reinrutschte?? Ich kann mir nach wie vor nicht erklären, weshalb das so schwergängig war? Auch unterm Auto schwer zu beurteilen, weil die Sicht und Arbeitsfreiheit doch extrem reduziert war/ist so ohne Bühne

Tjau, mal schaun ob die "Wissenden" noch Ideen haben?
Vielleicht Du, Martin?

SA tatü