Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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Andi68
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#46 

Beitrag von Andi68 »

Hier noch eine kleine Korrektur zu vorhin, bei den letzten 3 Saetzen:
Diese Produkte sind fuer den gewerblichen Einsatz geeignet und fuer die Strasse sicher. Keiner faehrt zum Spass auf der trockenen Strasse mit gesperrtem Allrad. Genau deshalb muss der Allrad ja jederzeit sofort entriegelt werden koennen.
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KaWaianer
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#47 

Beitrag von KaWaianer »

Hi Andy
von welche 4x4 Fahrzeugen sprichst du? Ich kenne bis heute keine 4x4 Fahrzeuge in unsere FZ-Klasse die das können, so wie du es beschreibst ... ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren, auch ich lerne nie aus ...
greets Nic
...life is simple in a van...
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mr_proper
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#48 

Beitrag von mr_proper »

Ich verstehe irgendwie das Problem nicht.
Mein Pickup z.B. hat bei 4x4 eine starre Verbindung, die nicht auf griffigem Untergrund verwendet werden soll. Bin ich z.B. Bei Schnee unterwegs, schalte ich 4x4 zu, komme ich auf geräumte Straße, schalte ich ihn wieder ab. Manchmal geht das nicht in der gleichen Sekunde, aber dann halt nach ein paar 100 m.
Beim Sprinter mit Zuschalt 4x4 sieht das auch nicht anders aus.
Beim permanenten 4x4 hat man das Problem eh nicht und die Sperre wird man im halbwegs normalem Betrieb wohl eher selten benötigt. Ansonsten gilt das selbe wie bei der starren Verbindung des Zuschalt 4x4.
Also sollte die Vorauseilung irrelevant sein.
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fawis
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#49 

Beitrag von fawis »

Hi zusammen

Ich habe das Gefühl, dass in der Diskussion zuschaltbare Vorderachse (offen oder starr) und Sperre verwechselt wird. Es ist so, dass Allrad-Technik nicht Allrad-Technik ist. Ich kann einen Defender nicht mit einem Sprinter vergleichen und selbst beim neuen Sprinter NCV3 gibt es ja unterschiedliche Funktionsvarianten. Und bei dem einen Punkt gebe ich Andi recht: Der Hersteller ist klar in der Pflicht, Dokumentationen zur Verfügung zu stellen und damit festzulegen, wie der 4x4 bedient werden muss. Wenn ich diese nicht lese, ist nicht der Hersteller schuld....

Ich habe vor 2 Monaten Mercedes Deutschland um weitere Informationen zum Allrad gebeten und habe zwei PDF erhalten. Gehe jetzt davon aus, dass ich die PDF's nicht verlinken darf, aber ich werde sie jedem zur Verfügung stellen, der dies wünscht. Daraus ein paar Auszüge zur Klärung des Sachverhalts (und Mercedes klärt natürlich nur den Sachverhalt des zuschaltbaren Allrades, also des "Werk-Allrads"):
Zuschaltbarer Allrad ist kein Starrer Allrad!!!
Der Sprinter mit zuschaltbarem Allradantrieb wird im Normalbetrieb über die Hinterräder angetrieben. Der Vorderachsantrieb wird bei Bedarf vom Fahrer über eine Taste zugeschaltet. Damit sind sporadisch auftretende, ungünstige Straßenbedingungen wesentlich einfacher zu meistern.

Der zuschaltbare Allradantrieb im Sprinter ist eine High-Tech-Lösung. Bei anderen Fahrzeugen mit zuschaltbarem Allradantrieb wird einfach die zweite Achse mittels Klauenkupplung starr mit dem Getriebeausgang des Verteilergetriebes verbunden. Dadurch ist die Regelung der Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) eingeschränkt. Nicht so beim Sprinter: Hier wird mit dem Allradantrieb zusätzlich die ASR auch für die Vorderräder aktiviert. ADAPTIVE ESP® wirkt unabhängig vom Allradantrieb. Wird der Allradantrieb zugeschaltet, erweitert sich die Regelung und heißt nun ADAPTIVE ESP®/4ETS: Sobald an einem Rad Schlupf auftritt, wird es gezielt abgebremst. Dadurch steht mehr Traktion an den anderen Rädern zur Verfügung. ABS und ADAPTIVE ESP® werden in keiner Weise vom Allradantrieb beeinflusst und stehen mit ihren Funktionen wie im Sprinter 4x2 voll zur Verfügung.

Hinweise für das Fahren mit Allradantrieb
  • Der zuschaltbare Allradantrieb kann bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h zugeschaltet werden.
  • Das ADAPTIVE ESP®/4ETS regelt den Schlupf und das Sperrmoment für jedes Rad ein. Deshalb ist es bei auftretendem Schlupf sinnvoll, im unteren Geschwindigkeitsbereich mehr Gas zu geben.
  • Bei Schneekettenbetrieb oder auf Schotterstraßen ist ein gewisser Schlupf an den Rädern sinnvoll. Um die Regelschwellen der Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) aufzuweiten, empfiehlt es sich, sie über die Taste abzuschalten. Dadurch verbessert sich in diesen Fällen die Traktion.
  • ADAPTIVE ESP®/4ETS erkennt eine überhitzte Bremsanlage. Dieser Zustand wird zwar nicht angezeigt, gezieltes Abbremsen bei Schlupf wird aber unterbunden, bis die Bremsen wieder abkühlen. Dadurch bleibt die Bremsfunktion jederzeit erhalten und die Bremse wird vor übermäßigem Verschleiß geschützt.
Der zuschaltbare Allrad ist offen konstruiert, kann also - im Gegensatz zu den zuschaltbaren Vorderachsen von verschiedenen Offroadern jederzeit und überall gefahren werden. Allerdings - und hier kommen die Einschränkungen für Anwendungen wie z.B. von tomzwilling - führt 4ETS dazu, dass bei unwegsamen Untergrund fortlaufend die einzelnen Räder runtergebremst werden und damit kaum Schlupf für ein Vorwärtskommen mehr zu Verfügung steht. Es ist halt kein gesperrter Allrad-Antrieb, sondern ein offener. Verbessert werden kann die Situation durch Abschalten von ESP/4ETS. Ein starrer ("kraftschlüssiger") Antrieb resultiert daraus aber nicht!

Dazu gibt es noch die Option der Untersetzung, das soll hier aber nicht das Thema sein.

Dieser Antrieb stammt ja - wie wir alle wissen - von Oberaigner. Jetzt hat Oberaigner aber auch noch einen zweiten Pfeil im Köcher:

Der permanente 4x4-Antrieb

Hierzu hat tomzwilling schon einiges aus der Bedienungsanleitung zitiert. Dieser permanente Allrad-Antrieb ist ebenfalls offen ausgestaltet und verfügt ebenfalls über 4ETS. Insofern wird sich ein zugeschalteter Allrad und ein permanenter Allrad identisch verhalten. Auch hier kann 4ETS deaktiviert werden, um grundsätzlich mehr Schlupf zu ermöglichen*. Aber auch hier resultiert daraus kein starrer Antrieb.

Starr ("kraftschlüssig") wird der Antrieb zur Einlegen der Längssperre. Damit liegt auf der Vorderachse und Hinterachse ein fixer Antrieb an, was nur auf nicht griffigem Untergrund sinnvoll ist - ansonsten verspannt der Antrieb und geht bei Missachtung halt kaputt. Es sollte also klar sein, dass die Sperre im Strassenverkehr verspannt, im besten Fall hüpft und rutscht und im schlechteren Fall verspannt, verbiegt und kaputt geht. Sollte dies erfolgen sind Geräusche im Betrieb noch das kleinste Problem....

Auch hier gibt es noch die Option der Untersetzung (analog Werks-Allrad, zusätzlich halt noch mit einer grösseren Untersetzung möglich) und zudem die Option der Diffsperre auf der Hinterachse, wo ich jetzt auch nicht weiter drauf eingehe.

Eigentlich ganz einfach:

Werksallrad:
- Normal Hinterradantrieb, überall nutzbar
- Allrad zuschaltbar, überall nutzbar
- Bei zusätzlich benötigtem Schlupf: ESP ausschalten
- Hat seine Grenzen, wenn dauernd viel Schlupf benötigt wird, resp. wenn Räder gar nicht mehr greifen können oder auch in Kurven
da das Prinzip offen ausgelegt ist.

Permanenter Allrad:
- Immer Alllradantrieb, überall nutzbar
- Bei zusätzlich benötigtem Schlupf: ESP ausschalten*
- Längssperre zuschaltbar, nur auf nicht festem Untergrund nutzbar
- Kommt dadurch auf nicht festem Untergrund weiter, da er immer auf Vorder und Hinterachse antreibt - unabhängig vom Schlupf
- Hat seine Grenzen z.B. in Verschränkungspassagen, wo Räder gar keinen Grip mehr haben, hier käme dann noch die Quersperre
der Hinterachse als Option dazu.

Soweit mein Verständnis der beiden Oberaigner-Antriebsvarianten.

Beste Grüsse
Christian

Zum *: Stimmt meine Annahme, dass auch beim permanenten Allrad 4ETS resp. Adaptive ESP ausgeschaltet werden kann?

Und als Ergänzung bezüglich Garantiebestimmungen von Oberaigner (Quelle: Persönliches E-Mail von Oberaigner):
Rechtlich sieht es so aus, dass wir von Daimler für diese Umbauten homologiert sind und eine Unbedenklichkeitserklärung vorliegt.
Für alle von uns verbauten Aggregate hat der Kunde ab Auslieferung bzw. Erstzulassung 24 Monate Garantie, die Werksgarantie auf das Grundfahrzeug verfällt natürlich nicht.
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#50 

Beitrag von Vagabundo »

Hallo Christian,

vielen Dank für diese Erläuterung.

Bezüglich Garantie stellt sich noch die Frage; Übernimmt nun Mercedes oder Obaigner bei einem Allradproblem die Garantie bzw. führt die Arbeiten aus. In meinem Fall war wegen Zuschaltprobleme des Allrades Oberaigner vor Ort was dann aber terminlich zusammen mit Mercedes nicht gut funktioniert hatte. Und wer übernimmt die Garantie wenn ich z.B. in Island ein Problem habe. Meiner Meinung nach funktioniert die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Partner mehr schlecht als recht und es gibt ein unbestätigtes Gerücht, daß Mercedes bald einen eigenen Allrad auf den Markt bringen will.

Gruß Vagabundo
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fawis
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#51 

Beitrag von fawis »

Hi Vagabundo

Hmmm, hatte bisher noch keine Supportleistungen in Anspruch nehmen müssen. Bei einem Werks 4x4 ist die Sache aus meiner Sicht klar: Support und Garantie durch Mercedes und zwar weltweit.

Bei einem Umbau (ob durch Oberaigner, Achleitner, Iglhaut und wem auch immer) wird es immer etwas schwieriger sein.... Grundsätzlich wohl: Allrad-Komponenten durch den Umbauer, Rest durch Mercedes. Eine Unbedenklichkeitserklärung des Herstellers führt wenigstens nicht dazu, dass der Hersteller den Support und die Garantie verweigert.

In far away irgendwo im nirgendwo wird es sicherlich kompliziert...

Viele Grüsse
Christian
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#52 

Beitrag von tomzwilling »

 Themenstarter

fawis hat geschrieben:Hi zusammen
Ich habe das Gefühl, dass in der Diskussion zuschaltbare Vorderachse (offen oder starr) und Sperre verwechselt wird.
Sehe ich ebenso.
Zum *: Stimmt meine Annahme, dass auch beim permanenten Allrad 4ETS resp. Adaptive ESP ausgeschaltet werden kann?
Beim Permanentallrad (ZG4) kann wie bei Zuschaltallrad (ZG3) die Anfahrhilfe mittels Schalter" ASR off" kurzfristig deaktiviert werden.
Das ADAPTIVE ESP®/4ETS regelt den Schlupf und das Sperrmoment für jedes Rad ein. Deshalb ist es bei auftretendem Schlupf sinnvoll, im unteren Geschwindigkeitsbereich mehr Gas zu geben.
Bei Schneekettenbetrieb oder auf Schotterstraßen ist ein gewisser Schlupf an den Rädern sinnvoll. Um die Regelschwellen der Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) aufzuweiten, empfiehlt es sich, sie über die Taste abzuschalten. Dadurch verbessert sich in diesen Fällen die Traktion.
Entweder man hat den Vorzug eines starren Durchtriebs bei eingelegter Längsdifferentialsperre ohne Sperrmomentregelung/Drehmomentreduktion durch das ADAPTIVE ESP®/4ETS oder eben eine erhöhte Fahrsicherheit durch die elektronischen Brems- und Traktionssysteme ADAPTIVE ESP®/4ETS im normalen Straßenbetrieb.

Ein Zusammenwirken von LSP + ADAPTIVE ESP®/4ETS schließt sich technisch aus.
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#53 

Beitrag von tomzwilling »

 Themenstarter

Andi68 hat geschrieben:Wer fuer den schweren Anhaengerzug im Strassenverkehr einen gesperrten Allrad braucht, kann das Oberaigner-System nicht verwenden, weil hier eine genaue Abstimmung der Achsuebersetzungen nicht durchgefuehrt wird und somit nicht erhaeltlich ist. Fahrzeuge mit starrem Allrad und Vorderachs-Voreilung von bis zu ganzen Prozenten sind (...) keine Strassenfahrzeuge. Keiner faehrt zum Spass auf der trockenen Strasse mit gesperrtem Allrad. Genau deshalb muss der Allrad ja jederzeit sofort entriegelt werden koennen.
Lieber Andreas,

ich gehe einfach mal davon aus, dass für dich "gesperrter" bzw. "starrer Allrad" in diesem Beitrag gleichbedeutend ist mit Permanentallrad mit eingelegter Längssperre, richtig?

Entgegen allen Ausführungen unterschiedlicher Forumsmitglieder behauptest du ja weiterhin, dass es Fahrzeuge gibt, die im Allradbetrieb und aktivierter 100% mechanischer Längssperre im Straßenverkehr ohne Einschränkungen funktionieren. Ich kenne keines, aber vielleicht kannst du diese "Mitbewerber" einmal namentlich nennen? Iglhaut und Achleitner empfehlen diese Vorghehensweise zumindest nicht.

Wie ist deine Anmerkung zu verstehen: " Keiner faehrt zum Spass auf der trockenen Strasse mit gesperrtem Allrad."? Aus welchem Grund sollte man dies auf trockener Straße tun?

Manche Schwierigkeit im Auflösen von Problemen wird ja häufig durch Missverständnisse begründet. Vielleicht kommen wir weiter, wenn wir die Gedanken des jeweils anderen besser verstehen lernen.

Gruß
Tom
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#54 

Beitrag von Andi68 »

Ich habe eigentlich alle Fragen schon im Laufe dieser Diskussion mindestens ein mal beantwortet:

Ich wiederhole kurz:

Jawohl, in der praktischen Wirkung faehrt sich ein laengsgesperrter Permanentallrad gleich wie eine zugeschaltete Vorderachse, letztere ist billiger und ausreichend. Elektronik ist keine noetig. Die Achsuebersetzungen muessen passen.

Mit starrem Laengsdurchtrieb auf Asphalt faehrt man, wenn man vom Schnee, vom Matsch oder von der Wiese wieder auf die Strasse zurueckgekommen ist, und zwar solange, oder besser so kurz, bis man beschliesst, dass so schnell keine weitere rutschige Etappe mehr kommt und man die Laengssperre entriegeln kann (wenns funktioniert!) bzw. man die Vorderachse wieder abschalten kann.

Ich kenne die Mitbewerber bis 3,5 to. Toyota, Nissan, Landrover, Iveco-Originalallrad, Iveco-Achleitner, Crafter-Achleitner, Sprinter-Iglhaut, alte 310er, alte LTs, und manche Amerikaner funktionieren ausreichend. Ich habe allerdings nicht alle Bedienungsanleitungen gelesen. Und ich fahre nicht im Gelaendesport, sondern, wie mehrmals betont, gewerblich im Gebirge, hauptsaechlich auf und in der Naehe von Strassen, im schweren Anhaengerzug.

Von den Autos, die funktionieren, stehen 4 bei mir auf dem Platz. Die anderen kann ich fuer Euch vielleicht regional organisieren, wenn das was hilft.

Meine Sprinter-Missgeburt steht zur Zeit bei einem Gutachter in der Westschweiz.
Dort muesste ich Euch anmelden und ankuendigen. Die Missgeburt wurde mir ohne ASR ausgeliefert (!!!), die ASR-Steuerung wurde auf Reklamation bei Mercedes nachprogrammiert. Eine ASR-Off-Taste fehlt bis heute. Im Gegensatz zu einer anderen Wortmeldung, wo Oberaigner bei einer Nachruestung 24 Monate Garantie bietet, haben meine Streitgegner eine Garantiefrist von nur einem Jahr angemeldet. Deshalb musste ich auch rechtzeitig meine Forderung vor Gericht einbringen. Eine Garantie von weniger als 24 Monaten widerspricht der europaeischen und der schweizerischen Geschaeftssitte und dem Konsumentenschutz hueben wie drueben. Passt auf das Kleingedruckte auf!

Jene Anbieter, wo das Allradsystem formal oder reell aus dem Haus der Produktion kommt, bieten viel laengere Garantiefristen, bekanntlich gibt es heute Werksgarantien von 5 und 6 Jahren, plus die Moeglichkeit, Garantieverlaengerungen zu erwerben. Wenn Ihr Oberaigner Nachruestungen kauft, habt Ihr die Garantieverkuerzung genau am technischen Schwachpunkt des Gesamtfahrzeuges, wenn es sich um ein Neufahrzeug handelt. Da muss schon viel sportliche Offroad-Begeisterung dahinterstehen! Vielleicht sollte man das auch nicht mit einem neuen (Garantie-)Auto machen!?.
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#55 

Beitrag von lasard »

Hallo,
jetzt möchte ich diesen informativen Thread mal wieder erwecken.
Grund dafür ist einerseits die Frage nach neuen Erkenntnissen und Erfahrungen und
anderer seits stehe ich gerade vor der Entscheidung.

Im Moment wäre der Werksallrad geplant, mit der Option diesen dann zu erweitern zumindest
um die Längssperre. Rein finanziell ist es scheinbar nicht günstiger, dies gleich in einem Aufwasch
mit der Hinterachssperre auch noch machen zu lassen.

Leider steht auch diese Möglichkeit nicht gleich bei der Bestellung nicht zur Auswahl.
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#56 

Beitrag von tomzwilling »

 Themenstarter

Hallo junger Mann ohne Namen,

die Längssperre lässt sich nur in Verbindung mit Umbau ZG3 (Werksallrad) auf ZG4 (Permanentallrad/Oberaigner) nachrüsten. Die Nachrüstung nur einer HA-Sperre ohne Umbau auf ZG4 bietet 4x4 Custom Cars an.

Die Preise für den Oberaigner-Umbau haben sich denen des Achleitner-Umbaus ziemlich angeglichen.

Gruß
Tom
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#57 

Beitrag von Trithomsen »

Hallo zusammen.
Noch eine kurze Ergänzung. War kürzlich mit meinem Werksallrad (ZG3) bei Iglhaut, einen Heckträger montieren lassen.
Dort sagte mir man, dass sie auch in den Werksallrad eine mechanische Differenzialsperre verbauen.
Der Monteur selbst meinte aber, dass das ja nur mit einer Längssperre Sinn mache. Und die gibt es beim ZG3 nicht.
Da fehlen Ihnen die Erfahrungswerte, ergänzte er mich.
Wie das ganze dann (also Werksallrad, mechanische Diff. Sperre) mit dem 4ETS harmonieren soll, ist mir gänzlich unklar. Dieses müsste ja dann bei Einlegung der Sperre deaktiviert werden?!
Aber meine Hauptinfo bzw. Ergänzung war, dass auch Iglhaut neben 4x4 Custom Cars eine mechanische Diff. Sperre verbaut....
Viele Grüsse,
Thomas
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#58 

Beitrag von tomzwilling »

 Themenstarter

Trithomsen hat geschrieben: Wie das ganze dann (also Werksallrad, mechanische Diff. Sperre) mit dem 4ETS harmonieren soll, ist mir gänzlich unklar. Dieses müsste ja dann bei Einlegung der Sperre deaktiviert werden?!
Aber meine Hauptinfo bzw. Ergänzung war, dass auch Iglhaut neben 4x4 Custom Cars eine mechanische Diff. Sperre verbaut....
Viele Grüsse,
Thomas
Die mechanische HA-Sperre harmoniert mit der Elektronik des 4ETS. Da auf der gesperrten HA keine Drehmomentdifferenz anliegt, regelt die Elektronik lediglich die Sensoren der VA und ggf. der Längssperre.

4x4 Custom Cars baut übrigens die mechanische HA- Sperre für die Firma Iglhaut.

Gruß
Tom
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#59 

Beitrag von Trithomsen »

Hi Tom.
Vielen Dank für deine rasche Antwort & Reaktion.
Ich habe gerade mit 4x4 Custom Cars telefoniert.
Die gehen davon aus, dass im ZG3 bei zugeschaltetem Allrad UND eingelegter Untersetzung eine Längssperre aktiviert sein muss.
Die mechanische Hinterachssperre ohne Längsausgleich sei schlecht, da zb. in der Verschränkung sonst die Kraft nach vorne geleitet wird.
Hier meine Frage:
Beim ZG3 handelt es sich ja um einen offenen, also nicht starren Durchtrieb (ein Elektromotor schaltet ja im Verteilergetriebe ein Stirnradpaar zu).
In dem Fall macht doch eine Hinterachssperre ohne Längssperre nicht wirklich Sinn, oder?
Die Firma Obereigner verbaut ja auch nur die Hinterachssperre mit dem Update auf ZG4....
Vielen Dank für eure Fachmeinung im Voraus :)
Und beste Grüsse aus Basel
Thomas
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Re: Oberaigner Allrad ZG3/ZG4-Wer hat Erfahrungswerte?

#60 

Beitrag von lasard »

Also mein Name ist Michael. :D

Ich hab einen Sprinter bereits bestellt und kann ihn noch bis 12. Okt. konfigurieren.
Die Option ZG4 bietet zumindest mein Händler gar nicht an. Ich hatte nachgefragt nach "mehr Allrad",
aber die Antwort war das seitens Mercedes das 4Ets sehr gut arbeitet und sie es nicht als notwendig ansehen.

Die Überlegung war in der letzten Zeit den Werksallrad rauszunehmen und durch einen Allrad mit
mechanischen Sperren zu ersetzen.
Allerdings sprechen z.b. bei Iglhaut einige Faktoren dagegen. Zum einen das hohe Gewicht von ca. 370 kg mit allen Sperren, der Preis von ca. 23.000 netto und die Tatsache das sich wohl Esp und auch so nützliche Spielereien wie Collision Prevent nicht mehr aktivieren lassen.

Die Anfrage bei Achleitner wird sich wohl ähnlich gestalten, läuft aber noch.
Meine derzeitige Überlegung ist den Werksallrad zu bestellen und die von Oberaigner gewünschten Codes, damit zumindest eine mechanische Längssperre nachgerüstet werden kann.
Soweit ich informiert bin und es oben auch sehr gut beschrieben wurde, handelt es sich dann um einen Permanent Allrad mit mechanischer Längssperre.
Ich hoffe das wie beschrieben dabei Esp und alles andere dauerhaft aktiv bleiben kann.
Die 245er werden von der mb Niederlassung hier vor Ort nachträglich montiert und vom Tüv abgenommen.
Gibt es mittlerweile nicht mehr zum ordern.

Die Erweiterung der Längssperre soll laut Oberaigner etwas unter 5000 Euro netto kosten.
Damit hätte ich für knapp 15000. Zwar keine Quersperren und keine bessere Untersetzung, aber
etwas weniger Zusatzgewicht, finanziellen Aufwand und hoffentlich aktives Esp.

Da man sich bei der Umrüstung im Nachhinein nicht Welten spart, wäre es eventuell sinnvoll
erstmal zu testen ob der Werksallrad den persönlichen Wünschen entspricht. Leider gibt es ja einige
Meinungen wo gerade die Traktion in diesem besagten Gelände an der Längssperre scheitert.

Schöne Grüße !

Noch aus einem Ducato,
Michael
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