ich habe jetzt am Wochenende einen großen Schritt gemacht, um das Thema Rost am Sprinter vorübergehend abzuschließen.
Alles hat im März diesen Jahres angefangen, als wir den Sprinter 313 CDI als Mixto in Lang und nicht in weiß bei einem Gebrauchtwagenhändler gekauft und abgeholt haben. Diesen werden wir nach und nach zu unserem Wohnmobil ausbauen. Ich hatte beim Kauf ein richtig gutes Gefühl und habe mich mehrere Male unters Auto gelegt und mir verschiedenste Teile genau angesehen. So habe ich zumindest gedacht. Aber wenn man nicht weiß, was die Schwachstellen bei einem Fahrzeug sind, dann fallen sie einem nur schwer bis (wie in meinem Fall) gar nicht auf. Bei uns war es der Rost, obwohl ich eigentlich gedacht habe, dass wir ein Fahrzeug in einem sehr guten Zustand gefunden haben. Im Vergleich zu manchen Inseraten bin ich auch heute noch dieser Meinung.
Als wir dann das Isolieren des Innenraums angegangen sind, habe ich so manche kleine Roststelle im Innenraum entfernt. Alles nichts Wildes. Bis auf diese hier:
Anfänglich waren nur weniger als 1 cm² des Rosts ersichtlich. Dann habe ich angefangen, den Lack abzukratzen. Immer mehr Rost kam zum Vorschein. Ich habe auch die Dichtnaht um den Raskasten abgepult und mir war klar: Den Rost kannst Du nicht entfernen. Du kannst nur probieren, das Weiterrosten aufzuhalten. Ein Blick von unten in den Radkasten und ich sah folgendes Bild:
Auf dem Foto etwas schwer zu erkennen, aber auch da war es rostig. Auch hier habe ich dann angefangen den UBS zu entfernen und es kam immer mehr Rost ans Licht. Meine persönliche Diagnose: Die Schichtdicke des Unterbodenschutzes ist besonders an der Falz nur sehr dünn. Durch Steinschläge ständig beschossen hat sich die Schicht dann an genau dieser Stelle (der Falz) geöffnet und Wasser konnte den UBS ungehindert unterwandern. Die Bleche an dieser Stelle wurden nur punktgeschweißt, dazwischen kann das Wasser also schön nach oben durchwandern bis an die vorher gezeigte Stelle im Innenraum. Der Kapillareffekt unterstützt dabei. Meine Behandlung dafür sah wie folgt aus:
- Soviel Rost mechanisch entfernen wie geht. Sowohl im Innenraum als auch im Radkasten.
- Im Innenraum habe ich die Falz am Radkasten mit Fertan getränkt. Dies habe ich insgesamt 2x wiederholt mit jeweils 48h Einwirzeit.
- Danach habe ich dieselben Stellen mit Owatrol getränkt. Diese Prozedur habe ich bestimmt 6 bis 7 mal wiederholt. Am Ende lief Owatrol, das ich im Innenraum in die Falz gegeben habe, unten im Radkasten wieder heraus. Für mich ein sehr gutes Zeichen.
- Dann habe ich behandelten Stellen mit Brantho Korrux nitrofest übergestrichen. Jeweils 3 dicke Schichten mit Pinsel aufgetragen.
- Nach einer Woche Einwirkzeit habe ich die Falz im Radlauf mit Karosserieklebstoff dick eingeschmiert (Petec K&D).
- In den hinteren Radläufen habe ich dann Lokari Innenkotflügel verbaut, da ich sowas nach Möglichkeit nicht nochmal machen möchte (danke an Rosi).