Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#1 

Beitrag von 14:59 »

 Themenstarter

Ich bin mir unsicher ob es so ok ist, wie es ist, da ich keinen Fehler per se habe, daher wollte ich mal nach Erfahrungen fragen. Möchte mir nur nicht die Batterien kaputt machen...
Ich habe eine im Unterboden verbaute 85Ah Moll Batterie (2 Jahre alt, Ruhespannung 12,3V) und eine Valeo 180A Lichtmaschine, welche bereits gewechselt und runderneuert ist. Über ein Cyrix Trennrelais werden 2 Bordbatterien a 110Ah geladen. Alle Bleisäure.

An der Lichtmaschine messe ich ca. 14,25V
An den Startkontakten im Motorraum 14,20V
An der Starterbatterie bei Fahrt ohne Licht und ohne Verbraucher ca. 13,9-14V
Schalte ich Licht und Lüftung ein sinkt die Spannung auf 13,5-13,7V (nur Lüftung an 13,7V, nur Licht an 13,6V)
Die Bordbatterien erhalten ca. 0,1V weniger, d.h. wenn die Startbatterie mit 13,9V geladen wird, kommt bei den Bordbatterien 13,8V an.
Bei Licht und Heizung an entsprechend wenig jetzt im Winter.

Finde die Ladespannungen echt wenig, oder bilde ich mir das ein? Bleisäure Batterien sollten eigentlich mit 14,4V geladen und bei 13,8V in Erhaltung geladen werden. Bei mir ist die Starterbatterie definitiv nicht voll und wird nur mit so wenig geladen. Das Problem mit den Bordbatterien werde ich mit einem Ladebooster lösen trotzdem finde ich 13,5-13,6V für die Starterbatterie zu wenig. Jetzt im Winter fährt man nunmal überwiegend mit Licht und Heizung... (habe eigentlich irgendwo gelesen das bei Abblendlicht die Spannung hochgehen sollte?)
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Vanagaudi
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#2 

Beitrag von Vanagaudi »

Ich finde deine Messwerte nicht bedenklich. Zusammen mit der Spannung musst du aber auch gleichzeitig den Strom betrachten, um zu erkennen, ob da Spannung auf dem Weg verloren geht. Das ist völlig normal, 14,4V ist die Grenzspannung an der Lichtmaschine.

Und mit BJ2008 hast du sicher noch kein Lademanagement. Daher bestimmt die Lichtmaschine selbst, welche Ausgangsspannung sie einstellt. Daher ist die Lichtmaschinenspannung nur von der Last abhängig, die der Lichtmaschine abgenommen wird, sowie der aktuellen Lichtmaschinendrehzahl.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#3 

Beitrag von 14:59 »

 Themenstarter

20201227_122852.jpg
Heute das Massekabel vom Motor zum Chassis gewechselt, weil schon recht grün und die Aufnahmepunkte gereinigt. Hätte nicht erwartet, dass es so viel bringt.

Im Leerlauf nun ohne Verbraucher an der Batterie: 14,1V
Mit Abblendlicht und Heizung Stufe 1: 13,9V
Nur Heizung Stufe 1: 14,0V
Heizung volle Pulle mit Licht und SH: 13,85V

Bin jetzt zufrieden :D Pluskontakt an der Lichtmaschine aber auch nochmal mit gereinigt.
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Vanagaudi (27 Dez 2020 18:26)
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#4 

Beitrag von Vanagaudi »

Ich glaube, das größte Problem ist der Übergang an der Crimpung von der Kupferleitung auf den Ringkabelschuh. Wenn sich die Oxidationschicht darunter frisst, hast du dort gleich einen hohen Übergangswiderstand. Müsste man dort anhand des Spannungsabfalls und der sicher fühlbaren Wärmeentwicklung nachweisen können.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#5 

Beitrag von offroad24 »

Hallo zusammen.

habe auch grad Probleme mit der Elektrik. u.a. leuchtet sporadisch die Ladekontrollleuchte auf. Vermute evtl auch das Masseband.
Hat von euch vielleicht jemand die Teilenummer zu dem Band parat?
lg
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Uwe B.
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#6 

Beitrag von Uwe B. »

Vanagaudi hat geschrieben: 27 Dez 2020 18:32 Ich glaube, das größte Problem ist der Übergang an der Crimpung von der Kupferleitung auf den Ringkabelschuh. Wenn sich die Oxidationschicht darunter frisst, hast du dort gleich einen hohen Übergangswiderstand.
Moin...ich hab schon diverse dieser vercrimpten Ringösen wieder geöffnet, gereinigt und weiterverwendet...wäre ja schade um's Material.
Die Dinger sehen innen - wie befürchtet - genauso aus wie die dort eingecrimpten Verbindungen...nach der Reinigung mit dem Drahtbürstenvorsatz auf'm Akkuschrauber und dem erneuten Eincrimpen meiner feinseeligen Einzeladerleitung in die nun hochglänzende Ringöse lasse ich in die Crimpung mit Lötzinn volllaufen. Damit ist das Thema Übergangswiderstand dauerhaft abgehakt.
Ein vernünftiger, geschlossener Ringschuh mit eingepresstem kunststoffisoliertem Kabel bei dem der Übergang Ringschuh > Kabelisolierung mit einem Kleber-gefüllten Schrumpfschlauch überdeckt wird, würde das Fahrzeug überleben...was man natürlich bei einem so preiswerten Fahrzeug nicht erwarten kann...

Gruß, Uwe.
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Vanagaudi (29 Nov 2021 14:44), JanN (29 Nov 2021 15:27), Sprinter_213_CDI (30 Nov 2021 05:24), f54 (01 Dez 2021 11:18)
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#7 

Beitrag von 14:59 »

 Themenstarter

Die Teilenummer habe ich leider nicht mehr, weiß nur dass das Teil um die 10€ +/- gekostet hat. Da stelle ich mich nicht hin und reinige das Ding eine Stunde. Der Grünspan ist ja überall zwischen den einzelnen Kupferdrähten.

@offroad24 Da musst du mal die Spannungen messen. An der Lichtmaschine, an der Batterie ankommend und am D+ Signal
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der.harleyman
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#8 

Beitrag von der.harleyman »

Uwe B. hat geschrieben: 29 Nov 2021 13:34 ...
Moin...ich hab schon diverse dieser vercrimpten Ringösen wieder geöffnet, gereinigt und weiterverwendet...wäre ja schade um's Material.
Die Dinger sehen innen - wie befürchtet - genauso aus wie die dort eingecrimpten Verbindungen...nach der Reinigung mit dem Drahtbürstenvorsatz auf'm Akkuschrauber und dem erneuten Eincrimpen meiner feinseeligen Einzeladerleitung in die nun hochglänzende Ringöse lasse ich in die Crimpung mit Lötzinn volllaufen. Damit ist das Thema Übergangswiderstand dauerhaft abgehakt.
Ein vernünftiger, geschlossener Ringschuh mit eingepresstem kunststoffisoliertem Kabel bei dem der Übergang Ringschuh > Kabelisolierung mit einem Kleber-gefüllten Schrumpfschlauch überdeckt wird, würde das Fahrzeug überleben...
...
Gruß, Uwe.
Ich bin völlig bei Dir was die Instandsetzung von vorhandenem Material mit etwas handwerklichem Geschick und überschaubarem Aufwand betrifft. Ich praktiziere dies selbst häufig genug. Manchmal ist bei mir einfach der handwerkliche Sportsgeist geweckt und ich will nicht alles wegwerfen und gleich neu kaufen. Den Ringkabelschuh nicht nur zu crimpen, sondern auch zu verlöten, war früher gängige Praxis und wäre es bei mir an dieser Stelle auch heute noch.
Die Sache mit dem kunststoffisolierten Kabel hatte ich aber einst an einem meiner VW T4. Ich musste leider feststellen, dass ein klassisches (originales VW-) Litzen-Kabel im Massebereich von Batterie / Starter / Lichtmaschine keine dauerhaft haltbare Lösung war. Ich hatte einen Kabelbruch innerhalb des Kabels einige cm neben dem Ringkabelschuh. Nach kurzer Suche war die Ursache schnell klar. Ich habe dann ein Starthilfekabel vom Batterieminuspol an den Motor gelegt und konnte so bis zum Einbau des neuen Kabels einige Tage problemlos fahren.
Diese flexiblen, geflochtenen bzw. verdrillten Massekabel haben schon ihre Daseinsberechtigung, weil sie mit den Schwingungen in diesem kritischen Bereich einfach besser umgehen können.
der harleyman
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mb2017
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Re: Ladeleistung Lichtmaschine gering - Drosselung wodurch?!

#9 

Beitrag von mb2017 »

Hallo,
sehr interessante Beiträge, vielen Dank.
Ich habe auch ein Problem, Sprinter Kasten 316CDI Euro5, BJ 2015, Aufbaubatterie 400Ah Lifepo
Sterling B2B Booster BBW12120 bis zu 120A aus der Starterbatterie. Nach Einbau habe ich das im kühlen Deutschland getestet, kein Problem, Ladestrom Bordbatterien mehr als 90A. Dann Süditalien und nun Griechenland, Außentemperaturen ca 30 Grad, Ladestrom Bordbatterien nur ca. 30-40A.
Die Lichtmaschine ist vollkommen in Ordnung, 14.8V bei Ladestrom Bordbatterien 40A, also da liegt das Problem nicht.
Aber aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstehe, sagt der Sterling Booster, dass eine Ladung mit maximalem Strom nicht möglich sei und regelt ab.
Tendenziell funktioniert es besser wenn die Umgebungstemperatur maximal 25 Grad ist, aber auch nicht mit 90A Ladestrom so wie in Deutschland.
Die Starterbatterie ist vermutlich 7 Jahre alt, also eigentlich schon auf dem absteigenden Ast.
Kann mir jemand helfen, wie ich den Sterling Booster dazu bekomme, mit Maximalstrom zu laden?
Danke vielmals!
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