Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

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Sgt_Lennox
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Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#1 

Beitrag von Sgt_Lennox »

 Themenstarter

Hallo Liebe Nutzer,
ich habe ein kleines Problem. Ich möchte einen zweiten Stromkreis in mein Fahrzeug einbauen, über den jegliche Camping verbraucher laufen. Dazu habe ich schon passende Batterien angeschafft. Ich stelle mir jetzt nur die Frage: Wie schließe ich es am besten / kostengünstigsten an der Lichtmaschine an um die Batterien während der Fahrt laden zu können. Einfach Parallel schalten ist keine Option da ich unterschiedliche Starter/ und Verbraucherbatterien habe und außerdem nicht möchte das die Starterbatterie leergezogen wird.

Ich hatte mir gedacht ich schließe den Ladkreislauf der Versorgungsbatterie an einem Relais welches von der Lichtmaschine geschalten wird und somit sobald 14,4V von der Lichtmachine fließen die Batterien geladen werden und sobald die Lichtmaschine keinen Saft mehr liefert wird der Versorgungsbatteriekreislauf wieder getrennt. Somit dürfte ich ja keine direkte Parallelschaltung der Batterien bewirken wodurch auch kein Spannungsausgleich der Verschiedenen Batteriekreise stattfinden sollte!?
Liege ich da richtig? oder habe ich irgendwas übersehen und/oder grundsätzliche Regeln missachtet?

Würde mich über Antworten sowie Gegenvorschläge / Ergänzungen freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
sebbll
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#2 

Beitrag von sebbll »

Hi,

du möchtest also einfach dafür sorgen dass deine Versorgerbatterie geladen wird?

Fallls dem so ist, dann würde ich dir empfehlen die Forensuche und/oder Google zu bemühen.

Ladebooster sollte dein Stichwort sein falls du eine intelligente Lichtmaschine hast.
Ansonsten vielleicht auch "Zweitbatterie Trennrelais".
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Steffen80 (08 Jan 2021 06:18), Sprinter_213_CDI (08 Jan 2021 23:41)
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Rosi
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#3 

Beitrag von Rosi »

Liege ich da richtig? oder habe ich irgendwas übersehen und/oder grundsätzliche Regeln missachtet?
search.php
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Surfsprinter
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#4 

Beitrag von Surfsprinter »

Die Minimalvariante ist das Trennrelais.

Moderne Autos - dazu gehört der Sprinter ab 2006 - haben allerdings eine intelligente Technik an Bord, die die Lichtmaschine erst dann aktiviert, wenn die Startbatterie unter einen bestimmten Spannungswert fällt.
Es könnte also sein, dass Du im Campingbetrieb im Sommer kaum Strom von der Hauptbatterie nimmst, sondern nur von der 2.-Batterie. Beim Starten wird dann aber nichts geladen, da die Lichtmaschine noch nicht arbeitet.

Außerdem wurde mir gesagt, dass das Relais ja bei laufender Lichtmaschiene öffnet und dann die leerere Batterie die vollere anzapft, bis es zum Spannungsausgleich kommt. Das will man so ja nicht.

Die Lösung ist o.g. Ladebooster,ggf im Verbindung mit einem Solar-Laderegler plus Solarpanel. Das wäre dann schon Premium.
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Sgt_Lennox
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#5 

Beitrag von Sgt_Lennox »

 Themenstarter

Guten Abend.
sebbll hat geschrieben: 08 Jan 2021 00:08 Fallls dem so ist, dann würde ich dir empfehlen die Forensuche und/oder Google zu bemühen.

Ladebooster sollte dein Stichwort sein falls du eine intelligente Lichtmaschine hast."
Hab ich getan, nehme mir eure Ratschläge zu Herzen und bin Dankbar für die schnellen Antworten, allerdings finde ich nur Geräte mit einer maximalen Strom‐Aufnahme von knapp 40A meine Lichtmaschine bringt bis 160A. Jetzt meine Frage liege ich mit meinen etwas eingerosteten Elektokenntnissen richtig das es das gerät nicht stört da nur so viel abgenommen wird wie auch gebraucht wird oder würde ich mir die Geräte mit meiner Lichtmaschine zerschießen. Und müsste in dem Fall noch Wiederstände, etc. davorschalten?

Ich danke euch für die Geduld mit mir.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
sebbll
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#6 

Beitrag von sebbll »

Sgt_Lennox hat geschrieben: 08 Jan 2021 19:26 Guten Abend.
sebbll hat geschrieben: 08 Jan 2021 00:08 Fallls dem so ist, dann würde ich dir empfehlen die Forensuche und/oder Google zu bemühen.

Ladebooster sollte dein Stichwort sein falls du eine intelligente Lichtmaschine hast."
Hab ich getan, nehme mir eure Ratschläge zu Herzen und bin Dankbar für die schnellen Antworten, allerdings finde ich nur Geräte mit einer maximalen Strom‐Aufnahme von knapp 40A meine Lichtmaschine bringt bis 160A. Jetzt meine Frage liege ich mit meinen etwas eingerosteten Elektokenntnissen richtig das es das gerät nicht stört da nur so viel abgenommen wird wie auch gebraucht wird oder würde ich mir die Geräte mit meiner Lichtmaschine zerschießen. Und müsste in dem Fall noch Wiederstände, etc. davorschalten?

Ich danke euch für die Geduld mit mir.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
Das wäre schlecht, wenn es die Geräte zerschießen würde. :wink:

Wenn du zu viel Spannung hättest, dann würdest du dir deine Geräte kaputt machen.
Das kann dir z.B. bei LEDs passieren, wenn diese für 12V ausgelegt sind.
Spezielle LED für KFZ decken deshalb meist einen Spannungsbereich von z.B. 10V-15V ab.
Die Batterie liefert beim laden je nach Typ bis 14,7V.

Nur als Beispiel.

Beim Strom ist es dafür wichtig, dass du die richtigen Querschnitte der Kabel wählst.
Abhängig von der Länge der Leitung und dem Stromverbrauch des Verbrauchers.
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Mallich
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#7 

Beitrag von Mallich »

Moin.
Ich würde in modernen Fahrzeugen mit "intelligenten Lichtmaschinen" immer, wie schon von den Vorrednern erwähnt, einen Ladebooster anstatt Trennrelais verwenden. Gründe dafür kann man durch Google schnell ausfinding machen, Themen sind z.B. Ladekurven bei unterschiedlichen Batterietypen (insbesondere bei LiFePo), Ladeschlußspannungen, etc.

Bzgl. der maximalen Stromabnahme an der Lichtmaschine folgenden Hinweis, soweit meine sehr limitierten E-Kenntnisse es zulassen :-):
Je höher die Stromabnahme an der Lichtmaschine ist, desto höher wird diese thermisch belastet. Die LM wird lediglich durch auf den Rotor aufgebrachte Fügel gekühlt, und braucht bei höherer Belastung auch idealerweise den Fahrtwind. Denkt man sich jetzt ein Szenario, wo du mit einer sehr hohen Stromabnahme an einem heißen Sommertag im Stau stehst bzw. langsam im Stop / Go unterwegs bist, dann kann die LM durchaus überhitzen und sich verabschieden. Eine Begrenzung auf die von Dir erwähnten 40A sind also schon zweckhaft, der normale Bordbetrieb nimmt ja auch seinen Teil zur Aufrechterhaltung der Batteriespannung ab.

Schönen Gruß
Malte
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Hallodri
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#8 

Beitrag von Hallodri »

Schau einfach mal auf die Seiten der nennenswerten Hersteller von B2B Ladern.
Dort findest du dann auch die dir scheinbar fehlenden Grundinformationen.
z.B. hier https://www.votronic.de/index.php/de/p ... 212-50-neu
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Steffen G.
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#9 

Beitrag von Steffen G. »

Sgt_Lennox hat geschrieben: 08 Jan 2021 19:26 Guten Abend.
sebbll hat geschrieben: 08 Jan 2021 00:08 Fallls dem so ist, dann würde ich dir empfehlen die Forensuche und/oder Google zu bemühen.

Ladebooster sollte dein Stichwort sein falls du eine intelligente Lichtmaschine hast."
Hab ich getan, nehme mir eure Ratschläge zu Herzen und bin Dankbar für die schnellen Antworten, allerdings finde ich nur Geräte mit einer maximalen Strom‐Aufnahme von knapp 40A meine Lichtmaschine bringt bis 160A. Jetzt meine Frage liege ich mit meinen etwas eingerosteten Elektokenntnissen richtig das es das gerät nicht stört da nur so viel abgenommen wird wie auch gebraucht wird oder würde ich mir die Geräte mit meiner Lichtmaschine zerschießen. Und müsste in dem Fall noch Wiederstände, etc. davorschalten?

Ich danke euch für die Geduld mit mir.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
Deine Elektronikkenntnisse sind nicht eingerostet sondern eher nicht vorhanden, was man an deinen Fragestellungen gut sehen kann.
Eine Lichtmaschine ist ein Stromlieferant, somit ist der angegebene Strom der, den die LIMA maximal liefern kann, ohne Schaden zu nehmen. Strom fließt aber immer nur so viel wie von den Verbrauchern aufgenommen werden kann. Eine Batterie nimmt entsprechend Strom ihrer Ladung auf, ist sie leer liegt der Strom höher (Wieviel hängt von der Batterie selbst und der Technologie ab), ist sie voll geht er gegen 0.
Ein Ladebooster ist nichts anderes als ein Schaltregeler. Er Erzeugt aus der Eingangsspannung, welches die Spannung der LIMA ist, eine Ladespannung für die (Zusatz-)Batterie. Da in modernen Fahrzeugen die Ladespannung aus unterschiedlichsten Gründen (Motorbelastung, Bremsung, Umwelt aber auch der Füllstand der Starterbatterie) geregelt wird, würde die Zusatzbatterie nicht voll werden. Hierfür sorgt nun der Ladebooster, das egal wie groß die LIMA-Spannung ist, die Ladespannung der Zusatzbatterie so geregelt wird das diese (je nach gewählter Kennlinie) geladen wird. Der Strom der für den Ladebooster angegeben ist ist der maximale Strom den der Ladebooster zur Verfügung stellen kann. Dieser sollte immer kleiner als der der LIMA sein, damit die nicht überlastet wird. Hier sollte man zusätzliche Verbraucher der LIMA, wie die Starterbatteri das Licht oder andere Fahrzeugelektronik nicht außer acht lassen, und diesen eine genügend große Reserve lassen. 50% sind hier glaube ich ein guter Wert. Das heißt das du max. ein Ladebooster mit 80A verwenden könntest, das ist aber gar nicht erforderlich, da außer einer Lipobatterie eh keine Batterie so ein großen Strom über längere Zeit aufnimmt.
Wähle den Ladebooster eher nach deiner Zusatzbatterie aus. Diese sollte so groß sein das sie deinen Strombedarf für eine definierte Zeit deckt. Hier darauf achten, wie weit du eine Batterie entleeren darfst ohne das sie Schaden nimmt. Ich hab z.B. ne 160Ah LiFePo, und damit kann ich drei Wintertage mit mein Strombedarf decken, bis sie auf 20% entladen ist.
Wenn du nun deine Batteriegröße kennst, kannst du anhand deines Fahrverhaltens den Ladebooster bestimmen. Wenn du an den Tagen eher lange fährst, nimmst du einen kleineren, wenn du eher jeden zweiten Tag fährst und dann nur kürzere Zeiten, dann einen mit mehr Strom.
Ich habe mich für einen Ladebooster mit 30A entschieden, somit muss ich nach einen Winterabend (40Ah Entnahme) gut 1,5 Stunden fahren um die Batterei wieder voll zu bekommen.

Von Votronik gibt es Ladebooster mit 30A, 50A, 70A und 90A
Vielleicht solltest du uns erst mal mitteilen was für einen Batterei du verbaut hast/verbauen willst, denn davon hängt die Auswahl des Ladeboosters am meisten ab.
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#10 

Beitrag von Surfsprinter »

Hi Steffen
Ich lese hier fleißig mit, denn ,Strom' ist bei mir auch immer schon das ,Angstthema' beim Ausbau gewesen.

Kannst Du hier mal einen Standard-Fall annehmen und eine Modellrechnung einstellen?!?

Man baut sich ein Womo. Sprinter oder Crafter standard.
Gewünschte Zusatzbatterie 100 / 160 / oder 200 Ah. Ggf. Solar 100 Wp.

Wie ist der Ladebooster dann zu errechnen?
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Uwe B.
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#11 

Beitrag von Uwe B. »

Moinsen.
Elektrik ist nichts vor dem man Angst haben muß...Respekt reicht ;-)

...einem Ladebooster ist es egal wie groß die Batterie ist...Extreme mal ausgenommen...aber wer wird schon zB. an einen 90A Booster eine 45Ah Batterie hängen.
Die Dimensionierung hängt viel mehr von deinem Reiseverhalten ab.
Ein kleiner 25-30A Booster benötigt max. zwei Stunden Motorlauf/Fahrzeit im eine "leere" 100Ah Bleibatterie wieder voll zu laden... denn: bei mehr als 50%iger Entladung fängt diese an Schaden zu nehmen. Eine herkömmliche 100Ah Batterie stellt also lediglich 50Ah nutzbare Kapazität zur Verfügung.
Nun müßtest Du Dir die Karten legen und Deinen theoretischen Verbrauch in den Standzeiten ohne Ladung und die Fahrzeiten zwischen den Aufenthalten mal definieren.
Der kleine Booster pustet je Stunde 300-400Wh aus der Wohnbatterie entnommene Leistung wieder hinein...das ist schon recht ordentlich...ob's ausreicht hängt aber eben von Deinem Nutzungsverhalten ab...und das kennst nur Du selbst.
"Solar" würde Deine Strom-technische Unabhängigkeit natürlich vergrößern...läßt sich aber in die "Haben"-Bilanz schlecht integrieren...es sei denn, Du kannst die Sonnenscheindauer beeinflussen :-))

Gruß, Uwe.
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Sgt_Lennox
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#12 

Beitrag von Sgt_Lennox »

 Themenstarter

Danke Steffen für deine Ausführliche Antwort. Das hat so eine Fragen geklärt. Da ich keinen Sprinter fahre und nicht ewig viel Platz habe habe ich mich für 5 (einzelne den Abmessungen entsprechende) 22Ah Batterien entschieden womit ich meine Kühlbox und dieverse Lichter betreiben kann. Außerdem kann ich das ganze noch um weitere 3 oder vlt 4 der kleineren Batterien erweitern. Deshalb habe ich mich für einen kleinen Booster von Votronic entschieden da meine Fahrstrecken in der Regel länger sind. 100-150Km jeweils.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
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Steffen G.
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Re: Zweiten getrennten Stromkreis an Lichtmaschine anschließen

#13 

Beitrag von Steffen G. »

Folgende Faustformel sind aus den Erfahrungen mit meiner E-Anlage aus den letzten Jahren abgeleitet. Sie sind ausdrücklich unverbindlich und können nur als Anhaltswert dienen. Vielleicht kann jemand die Werte ja mal mit seinen Erfahrungen bestätigen.
Meine Anlage sieht wie folgt aus:
160Ah LifePo von victron energy mit BMS-12-200
Ladebooster Votronic VCC 1212-30A
Solar Votronic MPP 430 Duo Dig. mit 3 x 100Wp Solarpannel (72 Zellen (24V) parallel)

Grundsätzlich muss man die Batterietypen ( Li(Fe)PO und AGM/GEL ) unterscheiden, da sie unterschiedliche Ladeverhalten haben, die auch nochmal von der jeweiligen Batterie abhängen. Li(Fe)Po können mit sehr hohen Ladeströmen geladen werden, und nehmen diesen auch sehr lange auf, teilweise bis sie zu 90% geladen sind. Victron Energy empfiehlt z.B. einen Ladestrom von 0,5C (0,5 * die Kapazität, bei 100Ah also 50A), der maximal erlaubte wird mit 2,5C angegeben.

Bleibatterien (AGM/GEL) können nicht so hohe Ströme aufnehmen, und das auch nur bis etwa 50-60%, danach fällt der Ladestrom kontinuierlich, bis die Batterie voll ist. Victron Enregy empfiehlt für ihre AGM-/GEL-Batterien einen Ladestrom von 0,2C. Bei höheren Laderaten sollte der Lader über einen Temperaturüberwachung verfügen, da die Batterietemperatur sonst stark ansteigt.

Solar ist eine gute Lösung für die Sommermonate und ggf. für die Übergangszeit, als Unterstützung oder als alleinige Ladung. Hier würde ich als Faustformel würde ich hier das doppelte der Batteriekapazität empfehlen, um halbwegs autark zu sein. Bei einer 100Ah Batterie währen das 200Wp, wohl gemerkt an einem ganztägig sonnigen Platz, der nicht durch Bäume ect. abgeschattet ist. Eine Unterscheidung zwischen LiFePo und AGM/GEL ist hier nicht so nötig, da die Ladeströme eher kleiner sind (bei 200W so um die 15A), und so die Li(Fe)Po ihren Vorteil (hohe Stromaufnahme) nicht ganz so ausspielen können. In den Wintermonaten kann eine Solaranlage hier in Deutschland nicht wirklich viel bewirken, hier wird der Ladebooster wichtig.

Für den Ladebooster hab ich mal ein wenig in Excel gerechnet um eine grobe Empfehlung abzugeben. Da hier die Fahrzeit (Laufzeit des Motors) und nicht die Kilometer entscheidend sind hab ich eine Faustformel zur Ermittlung des max. Ladestromes berechnet, der die Ladezeit berücksichtigt. Hier hab ich jeweils eine Formel für Li(Fe)Po's und eine für AGM/GEL-Batterien. Sie berechnen die maximale Ladezeit bei dem verwendeten Strom, unter der Voraussetzung das die Batterie maximal entladen war. Für AGM/GEL hab ich hier 50% der Kapazität, für Li(Fe)Po 25% der Kapazität als tiefste Entladung angenommen.

AGM/GEL: Strom = Kapazität / Zeit oder max. Ladezeit = Kapazität / Strom
Li(Fe)Po: Strom = (Kapazität / 1,5) / Zeit oder max. Ladezeit = (Kapazität / 1,5) / Strom

Für eine 100Ah AGM-Batterie bedeutet das also bei einem 30A Bosster 100Ah / 30A = 3,3h bis eine komplett (50%) enterte Batterie wieder voll ist. Umgekehrt,
100Ah / 2h = 50A Heißt eine 100Ah Batterie, die 50% entladen war, und in 2 Stunden Motorlaufzeit voll geladen sein soll, benötigt ein 50A Lader. In Beiden Beispielen ist der max. Ladestrom aber schon größer als 0,2C (20A), eine Temperaturüberwachung/Regelung ist erforderlich.

Für eine 100Ah LiFePo-Batterie bedeutet das bei einem 30A Bosster (100Ah / 1,5) / 30A = 2,2h bis eine komplett (auf 25%) enterte Batterie wieder voll ist. Umgekehrt,
(100Ah / 1,5) 2h = 33A Heißt eine 100Ah Batterie, die auf 25% entladen war, und in 2 Stunden Motorlaufzeit voll geladen sein soll, benötigt ein 33A Lader.

Dies sind nur Faustformel, bitte nicht hauen, wenn die Realität sich anders gibt.
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Surfsprinter (09 Jan 2021 21:55), Rohbau (10 Jan 2021 09:53), Sgt_Lennox (10 Jan 2021 12:04), tercedes (11 Jan 2021 16:43), JanN (31 Dez 2021 01:43)
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