Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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Erik
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Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#1 

Beitrag von Erik »

 Themenstarter

Hallo Leute,

habe einen VW LT 2 mit AHD-Motor mit ~230.000 km.

Die Geschichte: Er macht ein metallisch-klapperndes Geräusch in Kombination mit sehr rauem Motorlauf. Erst hatte ich ein Ruckeln (so wie Zündaussetzer) im Teillastbereich. Daraufhin habe ich die Einspritzdüsen ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Seitdem läuft er ohne dieses Ruckeln im Notprogramm, durchaus ruhiger jetzt, aber immer noch diese scheppernden Geräusche.

Jetzt habe ich den Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe im Verdacht, dass der schlackert / alt und ausgeleiert ist oder die Spannrolle defekt ist. Nur wie komme ich da hinten ran? Der Zahnriemen sitzt auf der Rückseite des Motors!
VW LT 35
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Re: Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#2 

Beitrag von VW LT 35 »

Schon einmal an die Vakuumpumpe gedacht, die kam auch genau diese Geräusche machen.

Gruß Holger
VW LT TDI, Motor 2,5 TDI, Kennbuchstaben ANJ, 109 PS, Baujahr 2002
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Uwe B.
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Re: Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#3 

Beitrag von Uwe B. »

Mittelkonsole raus...4Schrauben, 2 in der Ablage, 2 am Boden...allerdings muß dafür der vordere Bodenbelag raus...und den zum Vorschein kommenden Blechdeckel zum Motorraum hin abschrauben...schon liegt alles wunderbar frei.
Die Vacuumpumpe tackert bei jeder Nockenwellenumdrehung einmal...je nach Öltemperatur mal lauter, mal leiser.

Gruß, Uwe.
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VW LT 35 (23 Aug 2019 12:27)
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Erik
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Re: Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#4 

Beitrag von Erik »

 Themenstarter

Danke für den Hinweis, dass man vom Innenraum her ran kommt!

Habe heute den Fehlerspeicher löschen lassen. Nach ein paar Metern Fahrt ist der Motor wieder im Notprogramm (fährt sich in etwa wie ohne Turbo mit gefühlten 50 PS). Die zwei verbleibenden Fehler sind "021E Nadelbewegungsfühler Masseschluss" und "FFFF Steuergerät Digitalteil (Rechner)" ... leider sehr pauschale Aussagen.

Wenn die Vakuumpumpe defekt wäre, wieso würde der dann in das Notprogramm gehen?

Die Einspritzmenge im Leerlauf ist mit 3,4 mg/H im Normbereich zwischen 2.2 und 7 mg/Hub. Die Abweichungen der Einspritzmengen der einzelnen Zylinder zum Zylinder 5 mit dem Nadelbewegungsfühler liegen im Normbereich (-2mg/H bis +2mg/H). Die Schwankungen lagen dabei bei etwa 0,6 mg/H pro Zylinder (ist das viel?). Zur üblichen Schwankungsbreite steht freilich nix im Reparaturleitfaden, das ist wohl eher Erfahrungstatsache ... Wie gesagt, läuft der Motor v.a. im unteren Drehzahlbereich sehr rau, was u.a. zu starkem Schlackern des Keilriemens führt. Zwischen den einzelnen Zylindern beträgt die maximal beobachtete Abweichung der Einspritzmenge im Leerlauf 0,9 mg/H, das ist immerhin ein knappes Viertel des Normbereichs ... also ich bin kein KfZ-Mechaniker, muss ich gleich dazusagen ...

Viele Grüße - Erik
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kilian
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Re: Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#5 

Beitrag von kilian »

Wenn die Vakuumpumpe defekt wäre, wieso würde der dann in das Notprogramm gehen
Hallo Erik
das kannst Du testen:
Wenn Du im Standgas fest und schnell hintereinander die Bremse durchdrückst, dann wird viel Vakuum gebraucht und das klackern ändert sich.
Wenns so ist, klackert die Vakuumpumpe. Wenn sie kaputt ist, dann geht die Bremsunterstützung nicht mehr. Das merkst Du!
Lass klackern, das stört nicht und ist nicht der Grund für den Notlauf.

Gruß
Kilian
VW Lt 35 BJ 1999, kurz, niedrig, 2 Schiebetüren, Campervan
Umbau von:
2,5 TDI AHD -> ANJ-Motor
Sperre hinten
Reifen: 235/75R15 109 eingetragen

Reiseberichte, nicht ganz neu: www.blackforesttour.de
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Erik
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Re: Zahnriemen der Verteilereinspritzpumpe

#6 

Beitrag von Erik »

 Themenstarter

Es war wohl die Spannrolle des Zahnriemens der Verteilereinspritzpumpe (ESP) kaputt. Jedenfalls sah das Ganze so aus nachdem ich den Schmuck entfernt hatte:
2019-08.jpg
Da hat mein Finger reingepasst! :shock:

Der Reparaturleitfaden ist ja voller komplizierter Anleitungen mit Messuhr und OT-Blabla, an die ich mich nicht gehalten habe. So mein Ablauf:

1. Plastikabdeckung Mittelkonsole 4 Schrauben, Blech zum Motor 5 Schrauben und Zahnriemenabdeckung 2 Schrauben raus
2. Alles mit Lackstift markiert, also Position des Riemens und noch wichtiger der beiden Zahnräder im Verhältnis zum Motorblock
3. Blockierschraube der ESP ein Stück rausdrehen, bis die Zwischenplatte rausfällt, dann so weit reindrehen wie geht, um die ESP zu blockieren:
2019-08-24_1080x1080.jpg
4. Spannrolle (Rolle oben) lösen und ausbauen
5. Zahnriemen abnehmen
6. Umlenkrolle tauschen, der Pfeil muss mit der Kontur des Motorblocks fluchten
7. Zahnriemen und neue Spannrolle wieder rein. Dabei darauf achten, dass die Nase der Spannrolle wieder in der Aussparung am Motorblock hinein versenkt wird und dass der Pfeil genau in der Mitte der Anzeigeplatte liegt durch das Spannen mit dem Imbus. Bei mir war der neue ZR erstmal genauso locker wie der Alte ... seehr merkwürdig.
8. Jetzt hab ich ohne ZR-Abdeckung den Motor gestartet. Dadurch kam im Leerlauf der Pfeil weit weit außerhalb der Anzeigeplatte bis Anschlag, obwohl ich eigentlich festgezogen hatte. Also nochmal alles nachjustiert, bis es gepasst hat, denn nun hatte sich die Spannung auf dem ZR von selber irgendwie wieder eingerenkt. :?:
9. Deckel drauf, läuft.

Jetzt muss noch der Einspritzbeginn elektronisch (dynamisch) nachjustiert werden mittels VCDS (denn bei VW haben sie doch das VAG 5051 nicht mehr, die können einem also nicht mehr helfen) ... Da bin ich noch nicht, aber das dürfte ja jetzt kein großes Ding mehr sein.
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