W906 - Kaltstartprobleme

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
Malermeister
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#31 

Beitrag von Malermeister »

Freilich, habe mal die Rechnung gesucht.

Kraftstoffsystem instandgesetzt
(Rücklaufleitung undicht)
Keilriemen aus und eingebaut


Die Dichtung allein hat 1,73E gekostet .
Und eine Hohlschraube wurde noch gewechselt.
Die Rechnung Gesamt 516.90 .


Ich denke mal es hat mit Luft zu tun, die leicht und sanft über die Dauer der Nacht dort irgendwo hin geht. Oder Kraftstoff ( ich weiß es nicht!)
Denn nur über kurze Zeit, wie am Tage springt er ja an.

Die Standheizung wird evtl. gar nichts mit der Wärme ändern. Evtl. passiert ja was an der Leitung oder im Tank.

In jedem Fall ist meiner dann auch immer sofort angesprungen .
Ich meine Aber , das er auch immer viel geraucht hat. Hast Du mal geschaut ob deiner beim Starten auch qualmt und stinkt?

Denn das ist klar Diesel
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#32 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Vielen Dank für deine Mühe.

Qualmen tut er gar nicht, riechen manchmal ein wenig, aber kein extremer Geruch oder beißender Gestank. Kann es nicht genau beschreiben.

Ich würde schon schätzen, dass es vielleicht mit der Wärme zu tun hat. In den Sommermonaten hatte ich diese Probleme noch nicht.
Und heute mit der Standheizung lief es bestens. Die SHZ an sich ändert die Wärme auch, weil der Motor selbst warm wird und die Kühlwasserschläuche auch schön heiß werden.
Quasi so, als wenn er schon mehrmals an war. Da besteht das Startproblem ja auch nicht. Nur im kalten Zustand. Ob das mit der Standzeit oder der Kälte zu tun hat, gute Frage.

Ich bin mal gespannt, was die anderen dazu sagen. Vielleicht gibt der Hinweis mit der Standheizung ja noch einen hilfreichen Tipp.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#33 

Beitrag von hymeraner »

Hallo Chris,
SprinterOD hat geschrieben: 30 Nov 2021 22:05 Ich habe heute die Standheizung betrieben, eine Eberspächer Warmwasserheizung, und damit das Auto und den Motor, also das Kühlwasser vorgewärmt.
Die Heizung war ca. 15 Minuten an und die Temperatur vom Kühlwasser betrug 68 Grad beim Motorstart.

Der Dicke ist innerhalb einer Sekunde angesprungen, schneller und besser als je zuvor, ohne Vorab-Erwärmung.

Woran liegt das nun? An der Vorwärmung?
Ist vielleicht doch ein Fehler an der Glühanlage denkbar, der keinen Fehlereintrag erzeugt?
SprinterOD hat geschrieben: 30 Nov 2021 22:05 Kann es sein, dass die Batterie vielleicht doch damit zu tun hat? Durch die kalten Temperaturen?
Bei der Nutzung der SHZ wird die Batterie ja zuvor genutzt und dadurch leicht erwärmt?
Sonst ist diese ja mehrere Stunden still und wird aus dem Kaltschlaf geweckt?
Ich glaube nicht an eine nennenswerte Erwärmung der Batterie durch die Standheizung oder deren Stromentnahme.
SprinterOD hat geschrieben: 30 Nov 2021 22:05 Ich hatte nämlich nach dem Start heute auch nicht diesen Batteriealarm vom Aufbauhersteller.
...
Die Spannungskurve war beim Start übrigens bei 8,6 Volt als Minimum.
8,6V wäre so knapp unter der 9V-Grenze, dass es vielleicht gerade noch funktioniert hat.

Wenn der Motor kälter ist und schwerer dreht, wird der Startstrom größer und die Spannung könnte unter den kritischen Wert sinken, was dann folgende Konsequenz hätte:
ruptech hat geschrieben: 30 Nov 2021 17:53 *Das Steuergerät braucht min. 9V am MSG - darunter gibt es die Injektoren nicht frei zur Einspritzung. Messung an beiden + Eingänge am MSG!
und somit die Startprobleme erklären könnte. Wenn das die Ursache ist, hat Deine Batterie
  • ausreichende Kapazität, um bei einem längeren Startvorgang die Drehzahl des Anlassers nach und nach zu erhöhen und damit auch die Spannung ansteigen zu lassen, bis das MSG die Einspritzung frei gibt,
  • aber zu hohen Innenwiderstand, also zu geringen Startstrom für Kaltstarts
Prüfen kannst Du das durch die Parallelschaltung einer weiteren, guten und gut geladenen Batterie über die Fremdstartpunkte im Motorraum. Hattest Du ja auch schon mal angekündigt
SprinterOD hat geschrieben: 28 Nov 2021 18:00 Um abschließend die Batterie ausschließen zu können, werde ich morgen mal ersatzweise eine warme und aufgeladene Batterie zum Testen anschließen.
aber bisher kein Ergebnis des Experiments vermeldet.

Grüße von Horst
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#34 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Moin Horst,

Danke für deine ausführliche Antwort!

Die Glühanlage war mir jetzt auch in den Sinn gekommen. Hatte allerdings immer vermutet, dass diese einen Fehler ablegen würde. Kann man die überprüfen? Gibt es bei der Diagnose eine Möglichkeit oder kann man die manuell messen?

Mit der Batterie hatte ich nach den ersten Rückmeldungen erstmal verworfen, weil da kein richtiger Hinweise auf die Batterie vorlag und ich extra eine bei nem Kumpel abholen müsste, der nicht mal eben ums Eck wohnt. Werde das jetzt aber dann in Angriff nehmen. Wird vermutlich dann erst zum Wochenende was. Heute Morgen, als der Motor kalt war, wurde in der Messkurve als Minimum 8,54 V angezeigt.

Habe übrigens auch mal den Raildruck als Kurve aufgezeichnet. Beim Start liegen 383 Bar an, im Leerlauf dann 250 Bar. Sollte doch eigentlich so in Ordnung sein?

Kann die Wärme denn auch was an den Injektoren bewirken? Hatte heute einmal kurz einen leichten Geruch von Abgasen im Innenraum, allerdings nur aus den beiden Lüftungen oben in der Ablage, diese leicht schrägen. Dort kam aber auch konstant nur kalte Luft raus, trotz Heizung. Vielleicht eher ein Problem der Mischluftklappe oder des Stellmotors und weniger der Injektoren?
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#35 

Beitrag von Vanagaudi »

SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 14:50Mit der Batterie hatte ich nach den ersten Rückmeldungen erstmal verworfen, weil da kein richtiger Hinweise auf die Batterie vorlag [..] Heute Morgen, als der Motor kalt war, wurde in der Messkurve als Minimum 8,54 V angezeigt.
Du hast einmal den Motor mit der Standheizung vorgewärmt. Zwar hat die Batterie nichts von dieser Wärme abbekommen, sie erwärmt sich dennoch durch die Stromentnahme. Weiterhin werden durch die Erwärmung alle Teile geschmeidiger, der Motorstart geht leichter vonstatten.

Ich würde einen Kaltstart mit der Zweitbatterie am Starthilfepunkt testen. 8,54V Startspannung ist schon arg knapp, normal würde ich um die 10V erwarten, 9V sind noch akzeptabel. Wenn dabei keine Probleme auftreten, schlage ich vor, eine akzeptable Ersatzbatterie einzusetzen und die Spannungskurve beim Startvorgang nochmals aufnehmen.
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 14:50Hatte heute einmal kurz einen leichten Geruch von Abgasen im Innenraum, allerdings nur aus den beiden Lüftungen oben in der Ablage, diese leicht schrägen. Dort kam aber auch konstant nur kalte Luft raus, trotz Heizung.
Du meinst die Weitwurfdüsen? Die sind nicht an der Heizung angeschlossen.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#36 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Vanagaudi hat geschrieben: 01 Dez 2021 15:01
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 14:50Mit der Batterie hatte ich nach den ersten Rückmeldungen erstmal verworfen, weil da kein richtiger Hinweise auf die Batterie vorlag [..] Heute Morgen, als der Motor kalt war, wurde in der Messkurve als Minimum 8,54 V angezeigt.
Du hast einmal den Motor mit der Standheizung vorgewärmt. Zwar hat die Batterie nichts von dieser Wärme abbekommen, sie erwärmt sich dennoch durch die Stromentnahme. Weiterhin werden durch die Erwärmung alle Teile geschmeidiger, der Motorstart geht leichter vonstatten.

Ich würde einen Kaltstart mit der Zweitbatterie am Starthilfepunkt testen. 8,54V Startspannung ist schon arg knapp, normal würde ich um die 10V erwarten, 9V sind noch akzeptabel. Wenn dabei keine Probleme auftreten, schlage ich vor, eine akzeptable Ersatzbatterie einzusetzen und die Spannungskurve beim Startvorgang nochmals aufnehmen.
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 14:50Hatte heute einmal kurz einen leichten Geruch von Abgasen im Innenraum, allerdings nur aus den beiden Lüftungen oben in der Ablage, diese leicht schrägen. Dort kam aber auch konstant nur kalte Luft raus, trotz Heizung.
Du meinst die Weitwurfdüsen? Die sind nicht an der Heizung angeschlossen.
Alles klar, das hört sich dann ja evtl doch nach einem Problem mit der Batterie an. Werde versuchen zeitnah das auszuprobieren. Rückmeldung folgt dann entsprechend.

Ja genau. Diese Düsen die mit ordentlich Druck pusten und kalt bleiben. Liegt da evtl dann eine Undichtigkeit vor? Roch schon arg nach Motor/Abgasen, wenn man die aufdreht. Würde ich jetzt eher nicht als normal ansehen. Die normalen Lüftungen mit Heizung rochen nicht ungewöhnlich…

Kann denn evtl auch die Vorglühanlage mit defekt sein? In einem anderen Beitrag hatte ich mal gelesen, dass die Batterie deswegen so viel Saft abgibt bzw. das defekte Relais Strom zieht. Der Wagen startet im Kaltstart mit komplett aufgeladener Batterie durch die externe Landstrom Ladung. Wenn ich die Zündung anmache, fällt die Batterie auch relativ schnell auf 12,2-12,0 V und bleibt dort auch dann, Tendenz eher so auf 11,9-11,7 V. Dieser zusätzliche Batteriealarm vom Aufbau nach dem Start, spielt da ja auch noch mit rein. Beim Start morgens, als die Standheizung vorgewärmt hat, blieb der Alarm aus.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#37 

Beitrag von Malermeister »

Selbst der Sprinter springt ohne Vorglühen ( hat der Kerzen?)
Leicht bis 0 Grad oder ein paar Grad- an.

Das kann man ausschließen.
Kerzen wurden bei mir auch getauscht, brachte nichts.
Nach Fiesel hat es bei lüften auch gerochen ab und an.
Das lag mMn aber daran das unten Diesel in der Motorwanne war.

Hänge doch mal ne Batterie ran und berichte.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#38 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Da bei mir bis jetzt nirgends Diesel gefunden wurde, würde ich das erstmal ausschließen. Maximal die Injektoren noch beachten bei dem Thema.

Habe jetzt kurzfristig vom Nachbar eine kleine 50Ah Batterie bekommen und hab diese angeschlossen. Der Sprinter war allerdings warm. Kalt lässt sich erst Freitag das ganze testen.

Allerdings war auch im warmen Zustand schon eine Veränderung sichtbar. Und das obwohl die kleine Batterie schon paar Jahre alt ist und nichtmal komplett voll war. Die normale Batterie bringt beim starten bis 8,56V, zusammen mit der externen habe ich einen Wert von 10,69V erreicht.

Ich habe einmal die Kurven als Bilder angehangen. Zündung ein und einmal Startvorgang, ohne externe Batterie.

Wenn sich Freitag im Kaltstart Zustand das gleiche zeigt, dann werde ich wohl ne neue Batterie brauchen. Wobei die halt erst nen halbes Jahr alt ist. Oder gibt es evtl. Baugruppen oder Steuergeräte, die die Batterie schädigen, wenn sie selbst nicht richtig funktionieren?
Dateianhänge
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#39 

Beitrag von Vanagaudi »

SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 19:23Oder gibt es evtl. Baugruppen oder Steuergeräte, die die Batterie schädigen, wenn sie selbst nicht richtig funktionieren?
Es gibt unter Umständen ein Problem mit ständigem Entladestrom in Fällen, in denen der Wagen für längere Zeit abgestellt wird. Wenn eine Starterbatterie nur mit kleinen Strömen betrieben wird, also kleinen Lade- und Entladeströmen, dann steigt der Innenwiderstand und irgendwann fehlt es der Batterie an nötiger Stromabgabe für den Startvorgang.

Bei der Verwendung der Batterie nur bei geringen Strömen wachsen Bleisulfat-Kristalle, die sich bei der Flüssigbatterie am Boden sammeln und den Batterieschlamm bilden. Irgendwann führt dieser Schlamm zum Kurzschluss zwischen den Platten. Aber schon die Kristalle selbst, ohne dass sie zum Boden gesunken sind, erhöhen den Innenwiderstand, sodass die Spannung bei hoher Stromabgabe zu weit zusammenbricht. Davon sind mehr die AGM-Batterien betroffen, da hier die Gitterplatten in einem Fließ eingebettet sind, und die Kristalle schlecht absinken können.

Wenn du so einen Verdacht hast, solltest du den Ruhestrom bei abgestelltem Wagen beobachten.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#40 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Vanagaudi hat geschrieben: 01 Dez 2021 19:57
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 19:23Oder gibt es evtl. Baugruppen oder Steuergeräte, die die Batterie schädigen, wenn sie selbst nicht richtig funktionieren?
Es gibt unter Umständen ein Problem mit ständigem Entladestrom in Fällen, in denen der Wagen für längere Zeit abgestellt wird. Wenn eine Starterbatterie nur mit kleinen Strömen betrieben wird, also kleinen Lade- und Entladeströmen, dann steigt der Innenwiderstand und irgendwann fehlt es der Batterie an nötiger Stromabgabe für den Startvorgang.

Bei der Verwendung der Batterie nur bei geringen Strömen wachsen Bleisulfat-Kristalle, die sich bei der Flüssigbatterie am Boden sammeln und den Batterieschlamm bilden. Irgendwann führt dieser Schlamm zum Kurzschluss zwischen den Platten. Aber schon die Kristalle selbst, ohne dass sie zum Boden gesunken sind, erhöhen den Innenwiderstand, sodass die Spannung bei hoher Stromabgabe zu weit zusammenbricht. Davon sind mehr die AGM-Batterien betroffen, da hier die Gitterplatten in einem Fließ eingebettet sind, und die Kristalle schlecht absinken können.

Wenn du so einen Verdacht hast, solltest du den Ruhestrom bei abgestelltem Wagen beobachten.
Magst du mir mal erklären in welchen Dimensionen wir da reden?

Der Wagen war Ausbaubedingt mehr am stehen als am rollen. Erst jetzt die letzten Wochen fährt er regelmäßig. In der anderen Zeit wurde er dauerhaft über das Ladegerät geladen. Also vermutlich dann dauerhaft minimal mit Strom zur Ladeerhaltung versorgt? Ist ein Votronic Dual Ladegerät 30/30 Amp mit intelligenter Ladekurve, extra auf die Batterie Typen und Kapazitäten eingestellt mit Temp. Sensor.

Wie messe ich denn den Ruhestrom? Über die Batterie mit nem Messgerät das aufzeichnen kann? Oder geht das über die Diagnose? Vermutlich ist der Ruhestrom ja erst da, wenn alle Steuergeräte etc. abgeschaltet sind und das Auto verschlossen ist?
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#41 

Beitrag von Vanagaudi »

SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 22:49 Magst du mir mal erklären in welchen Dimensionen wir da reden?
Das liegt so bei 100mA. Ich habe mal irgendwo einen Grenzwert gesehen, konnte ihn für den Sprinter aber nicht mehr wiederfinden.
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 22:49Wie messe ich denn den Ruhestrom? Über die Batterie mit nem Messgerät das aufzeichnen kann? Oder geht das über die Diagnose?
Mit einem Vielfach-Messinstrument. Zunächst Messinstrument an Batterie-Minuspol und dem Massepunkt anschließen, das Messinstrument auf Strommessung aktivieren, und erst dann die Masseverbindung zwischen Batterie und dem Fahrzeug öffnen. So werden die Strompfade im Fahrzeug für die Messung nicht unterbrochen, und deine Messung ist sofort gültig.
SprinterOD hat geschrieben: 01 Dez 2021 22:49 Vermutlich ist der Ruhestrom ja erst da, wenn alle Steuergeräte etc. abgeschaltet sind und das Auto verschlossen ist?
Genau, und du musst eine Wartezeit von mehreren Minuten abwarten. Das Fahrzeug besitzt ein Ruhestrommanagement, das nach-und-nach alle Stand-By Verbraucher abschaltet. Im Extremfall über eine halbe Stunde, bis der Radioempfang für die Speicherung der Verkehrsmeldungen abgeschaltet wurde. Am Ende darf nur noch der Empfänger für die Zentralverriegelung laufen, der Empfänger der Standheizung, wenn vorhanden, und eventuell eine Alarmanlage.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#42 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

So kurze Rückmeldung. Habe heute beim Kaltstart die kleine Batterie mit überbrückt. Es ging etwas schneller und gefühlt powervoller, aber noch nicht wirklich gut. Tatsächlich glaube ich, liegt es aber auch an der kleinen Batterie, die ist auch schon recht alt und mit 60Ah knapp auch nicht so stark.

Morgen habe ich eine AGM Batterie, voll und funktionsfähig zur Verfügung. Damit teste ich nochmal. Heute war die Volt Kurve aber schon etwas besser, wenn auch noch nicht so gut, für mein Empfinden.

Ruhestrom konnte ich noch nicht messen. Erst übers Wochenende.

Da er aber auch etwas komisch roch beim starten, aus dem Bereich Motorraum würde ich sagen, und die leichten Abgase ab und zu im Innenraum dazu kommen, ist das Thema Injektoren noch nicht vom Tisch. Montag geht er zur Überprüfung zu Mercedes, da wird nochmal alles gecheckt. Vielleicht ist er da tatsächlich leicht undicht oder defekt. Wobei am Deckel keine Austritte festzustellen waren, zumindest oberflächlich nicht.
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#43 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Moin in die Runde :-)

Es liegt nicht an der Batterie!
Ich habe vom Passat überbrückt, mit 13,4 V beim Start. Er ist beim Start auf 9,47V runter, aber das ist denke ich mal völlig okay für das Fahrzeugalter. Er sprang zwar etwas besser an als sonst, trotzdem mit Orgeln.

Dafür riecht er immer mehr nach Diesel/Öl aus dem Motorraum und im Innenraum. Die Injektoren sind alle trocken und dicht, Pulver wird nicht verpustet.

Ich hab von unten nochmal geschaut. Und siehe da, es ist wieder nass bei der Ölwanne. Allerdings nicht von der Ölwanne, es läuft von oben auf die Ölwanne. Es ist keine Öl Konsistenz, sondern flüssig und ein Geruch von Diesel und Öl.

Wenn man von oben am Dieselfilter vorbeischaut, kann man es auch deutlich feucht erkennen, Ölwanne von oben? Sieht leicht schwarz/braun aus.

Ich hab mal Fotos angehangen. Vielleicht kann man das Problem ja eingrenzen oder die grobe Richtung, was undicht sein könnte in der Gegend bzw mit dem Gemisch? Es riecht auch so; als ob es verbrannt wird, wenn der Motor an ist. Ganz komischer Duft, unangenehm auf jeden Fall.

Vor allem in Betracht dessen, dass bei Wärme der Sprinter normal problemlos anspringt, deutet das ja weniger auf eine defekte Leitung hin sondern eher auf eine Dichtung etc? Oder ein Bauteil an sich. Weiß leider nur nicht, welches Bauteil für so einen Austritt verantwortlich sein könnte…
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#44 

Beitrag von SprinterOD »

 Themenstarter

Kurze Rückmeldung zum Kaltstartproblem:

Die Vorglühendstufe ist defekt. Das Steuergerät ist komplett hinüber, so dass auch keine Fehlermeldung im System angezeigt wurde. Erst durch MB konnte in der geführten Fehleranalyse ausgelesen werden, dass die Endstufe nicht arbeitet. Somit war ein Vorglühen nicht möglich. Der Sprinter braucht sehr wohl ein Vorglühen, auch bei +10 Grad. Dies konnte MB mir mitteilen. Wenn nicht vorgeglüht wird, kommt genau dieses lange Kaltstartverhalten zum vorscheinen. Erst ab ca 15 Grad wird das vorglühen deaktiviert.

Das Leck, wo entweder Diesel oder Öl austritt, laut MB eher Öl, ist noch nicht gefunden. Dies wird noch gesucht. Ergebnis wird im laufe des Tages erwartet.

Schöne Woche euch allen erstmal 👍
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Re: W906 - Kaltstartprobleme

#45 

Beitrag von Vanagaudi »

SprinterOD hat geschrieben: 07 Dez 2021 11:59Das Steuergerät ist komplett hinüber, so dass auch keine Fehlermeldung im System angezeigt wurde.
Das kann nicht sein. Wenn das Steuergerät komplett hinüber ist, und keine Kommunikation damit möglich ist, trägt das CDI-Steuergerät eine Fehlermeldung ein, dass sich die Vorglühsteuerung nicht meldet.

Folgende Fehlereinträge kommen in Frage:

CR4_NFZ

Code: Alles auswählen

1482   002   Glühendstufe – Das Bauteil ist defekt.
1482   004   Glühendstufe – Kommunikationsfehler
2257   004   Glühendstufe – Das Bauteil ist defekt.
2266   001   LIN-Bus – Diagnosefehler
2267   001   Glühendstufe – Kommunikationsfehler
2268   001   LIN-Bus – Fehler beim Senden einer LIN-Botschaft
2537   008   Glühendstufe – Interner Fehler im Steuergerät CDI
2538   002   Glühendstufe – Das Bauteil ist defekt.
2538   004   Glühendstufe – Kommunikationsfehler
CR3_NFZ (u.A. OM646)

Code: Alles auswählen

1482   002   N14/2 (Glühendstufe) – Das Bauteil ist defekt.
1482   004   N14/2 (Glühendstufe) – Kommunikationsfehler
1482   008   N14/2 (Glühendstufe) – Fehler
2257   004   N14/2 (Glühendstufe) – Das Bauteil ist defekt.
2537   008   N14/2 (Glühendstufe) – Interner Fehler im Steuergerät N3/27 (Steuergerät CDI)
2538   002   N14/2 (Glühendstufe) – Das Bauteil ist defekt.
2538   004   N14/2 (Glühendstufe) – Kommunikationsfehler
Die Funktion des Vorglühens, bei welchen Temperaturen sie einsetzt und wie lange sie dauert, kannst du für den OM646 in dem Beitrag Die Funktion des Vorglühens genauer nachlesen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Vanagaudi für den Beitrag (Insgesamt 2):
WilleWutz (07 Dez 2021 12:35), SprinterOD (07 Dez 2021 14:04)
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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