Habe mir eben erst in aller Ruhe Eure Geschichte durchgelesen. Aua...! Aus eigener Erfahrung als Kfz.-Meister rate ich eher von einer weiteren Nutzung ab. Es sein denn, Ihr seid so "cool", dass Ihr es einfach versucht und auch dann nicht flucht und verzweifelt, wenn der nächste Ausfall kommt. Ich würde jedenfalls künftig das Diagnosegerät stets im fzg. mitführen. Wenn Ihr das Fahrzeug wieder gerichtet habt, kontaktiert bitte nochmals freundlich Eure Versicherung und sprecht das mit denen durch. Vermutlich wird das Auto dort einen dauerhaften Aktenvermerk "TOTALSCHADEN ABGEWICKELT!" bekommen haben. Damit habt Ihr künftig keinerlei Anspruch mehr auf Leistungen der Vesicherung, da er ja als Totalschaden abgewickelt und vollständig ausgezahlt wurde. Um diesen Aktenvermerk loszuwerden, solltet Ihr der Versicherung die Reparatur des Fahrzeugs irgendwie "nachweisen". Dazu kann es ja auch in wochenlager Eigenleistung gekommen sein, um die Lohnkosten irgendwie zu reduzieren. Die Materialausgaben für diverse Steuergeräte bleiben ja immerhin als Kosten für Euch im Raum stehen. Ihr dürft Euch gem. den Versicherungsbedingungen eben nicht an dem Schaden bereichern. Aber selbst zu reparieren, die Kosten zu reduzieren wo es nur geht,um einen Totalschaden zu umgehen, ist auch nicht verboten...
Ich habe keine Ahnung wie vernetzt die Versicherer heutzutage sind (Datenschutz!). Mögl. können auch andere Versicherer den Schaden sehen, wenn es zu einem unvorhergesehenen Ereignis kommt. Dann hättet Ihr mit Eurem (abgewickelten) Totalschaden ein Problem...
Was, wenn eingebrochen wird und ein Diebstahl abgerechnet werden soll? Was, wenn die Windschutzscheibe gerissen ist und ersetzt werden muss? Was, wenn Ihr einen schuldhaften Unfall baut und die Reparatur ersetzt haben wollt? Wenigstens bei den Kaskoleistungen wird sich Euer Versicherer künftig sperren, wenn Ihr die Knete heute "einfach einsackt" und weiter fahrt. Für die Versicherung ist das Ding ausgezahlt und nicht weiter zu versichern. Euro Kaskoversicherung könntet Ihr also ebensogut mit sofortiger Wirkung kündigen...
Macht eine Fotodokumentation, listet eingebaute Ersatzteile und Arbeiten auf und meldet dies Eurer Versicherung, damit Ihr auch künftig Versicherungsschutz genießen könnt.
Was die weitere Nutzung betrifft, unterschätzt bitte niemals die Kappilarwirkung von Wasser in elektrischen Leitungen und Steckverbindungen. Aktuell ist zwar alles wieder trocken oder es erscheint wenigtens so. Aber alle Steckverbindungen, die Wasser gesehen haben, fangen erst in den nächsten Monaten an zu gammeln und bringen Euch Kontaktierungsprobleme. Diese zu finden kann außerordentlich schwierig werden. Sie zu beseitigen ist noch eine ganz andere Sache. Bedenkt bitte, dass die Kontaktbahnen der heute verwendeten Stecker kaum größer als ein Millimeter sind. Schleicht sich da etwas Oxydation ein, gibt es Übertragungswiderstände und Fehlermeldungen der übelsten Sorte. Die Fehlersuche und spätere Beseitigung kann viele Stunden Arbeit mit sich bringen. Daher schließe ich hier mit der Empfehlung "Fzg. abstoßen" ab. Das bedeutet aber nicht, dass ich Euch nicht alles Glück mit dem Fahrzeug wünschen würde.