Pink hat geschrieben: 10 Jul 2024 06:39
... nach dem Tanken von 50 Litern Aral 102Oktan Benzin auf die 25 Liter Diesel noch 100Km ohne Probleme auf der Bahn mit 120 gefahren.
Sprang dann nicht mehr an...
Aaaalso, der Reihenfolge nach. Im Gegensatz zu Diesel besitzt Benzin deutlich schlechtere Schmiereigenschaften.
Die Bauteile der Dieseleinspritzanlage sind mechanisch hohen Belastungen ausgesetzt, da sich Bauteile unter hohem
Druck bewegen. Dies gilt sowohl für das Innenleben der Injektoren als auch der Hochdruckpumpe. Nach meiner Erfahrung
tritt die größte Reibung und damit auch Verschleiß in der Hochdruckpumpe auf. Diese nimmt dann Schaden und "frisst" im
Inneren. Dies kann bereits den Totalausfall bedeuten. Ist der Schaden an der Hochdruckpumpe derart weit fortgeschritten,
dass diese sogar innerlich blockiert, wird sich danach zeigen, wo das schwächste Glied der Kette ist. In den neunziger
Jahren als die erste Generation der CDI auf die Straßen rollte, hatte ich einen Pkw. mit Hochdruckpumpendefekt auf der
Straße stehen sehen. Hinter ihn waren zehn Meter durchgehende Bremsspur auf der Fahrbahn. Die blockierte Hochdruckpumpe
hatte also nicht nur den Motor blockiert, sondern den gesamten Antrieb (Schaltgetriebe) bis zu den Hinterrädern.
Die Späne Deiner Hochdruckpumpe können bereits in den Injektoren hängen und weiteren Schaden verursacht haben.
Abgesehen davon leiden auch die Injektoren (ebenfalls bewegliche Bauteile im Inneren!) unter der mangelnden Schmierung.
Du hast also derzeit ein sagen wir mal so... größeres Problem. Wenn Du es sicher beheben willst, sind Filter, Injektoren und
Hochdruckpumpe zu ersetzen. Fehlt an der Hochdruckpumpe der Mitnehmer, weil er durch die hohe Last gebrochen ist,
darfst Du zusätzlich den Motor zerlegen, um die Bruchstücke wieder zu entfernen. Den Rest Deines Kraftstoffsystems kannst
Du versuchen zu reinigen. Dabei würde ich den Tank ausbauen und zur Kontrolle einen Blick ins Innere werfen. Nur wenn
dort alle sauber ist macht ein Neustart mit frisch gespültem System Sinn.
Nach dem Ausbau der Injektoren könnte es durchaus Sinn machen per Endoskop einen Blick in die Zylinder zu werfen, ob
dort noch alles in Ordnung ist.
Aus meiner Sicht ist das vor Dir liegende Programm Werkstattarbeit. Auch wenn Du als ambitionierter Schrauber einiges
selbst erledigen könntest, sind für manche der vor Dir liegenden Arbeiten Fachkenntnisse zur Beurteilung eines möglichen
Schadens und zur Arbeitsdurchführung erforderlich.
Viel Erfolg bei allem was nun vor Dir liegt!