VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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Boarder
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#46 

Beitrag von Boarder »

Hallo zusammen,
altes Thema, bei mir aber scheinbar gerade brandaktuell.
Mein LT mit AUH mag nicht anspringen, obwohl die Temperatur über 15Grad hat. Die Symptome klingen aber wie im Thread beschrieben. Anlasser dreht und Motor will kurz anspringen, danach kann ich unendlich orgeln. Hatte ihn heute Nachmittag nur für ne halbe Stunde abgestellt, seitdem will er nicht mehr. Dumm, dass wir gerade damit sehr doof stehen - weit weg von Zivilisation auf nem Berg.

Ich habe nun versucht den Anlasser auszubauen, um an diese doofe Sensorschraube vom Kurbelwellensensor zu kommen. Aber ich komm beim besten Willen nicht an die obere Schraube vom Anlasser.
Mit nem Ringschlüssel ist das Flexrohr im Weg und mit ner langen Nuss und Verlängerung sind die Turboölleitungen im Weg.
Gibt es nen Trick, den ich übersehen habe?

Und gibt's noch weitere Ideen, woran es liegen könnte, sollte es nicht der Kurbelwellensensor sein?

Kraftstoffpumpe fördert, wenn ich die Zündung einschalte. Bis hier fuhr er auch ohne jedwede Mucken.
Steuergerätereset hab ich bereits 3x erfolglos gemacht. Hatte das MSG auch schon komplett abgestöpselt. Keine Änderung. 😳😵‍💫

Kann mir bitte irgend jemand mit ner Idee helfen?

Viele Grüße,
Falk
maecgeiver
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#47 

Beitrag von maecgeiver »

Hallo Falk.
Ich würde erstmal Starthilfespray versuchen, um da weg zu kommen.
Eventuell ist durch viel Lecköl der Einspritzdruck bei Anlasserdrehzahl zu niedrig.
Gruß
Claus
MB 316cdi Schaltgetriebe iHA=4.364 L2 Pritschenwagen BJ2010
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Schnafdolin
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#48 

Beitrag von Schnafdolin »

Starthilfe mit einer ev. Zweitbatterie hast du schon versucht?

Bremsenreiniger statt Starthilfespray geht auch. Beim einsprühen in die Ansaugung einen Finger vor den dünnen Strahl halten, damit es wenigstens einigermaßen zerstäubt und mehr Volumen einnimmt.
Nicht zu viel!

Einen KUBOTA-Minibagger, der auch mit Starthilfebatterie auf dem letzten Loch pfiff, habe ich neulich angeworfen, indem ich eine Lage Putzpapier (alternativ eine Lage Zellstofftaschentuch) mit Bremsenreiniger eingesprüht habe, in die Ansaugluftführung gesteckt und angezündet habe. Dann Anlasser betätigt und nach drei Umdrehungen fing der asthmatische Patient doch noch an unwillig zu arbeiten. Die wenigen Reste Papierasche zieht er mit durch die Ventile, keine Angst.

DAS IST KEINE VON VW AUTORISIERTE STARTHILFE, SONDERN BASIERT AUF MEINEN PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN. (Also bitte keine Diskussion über "geht nicht/macht man nicht/jaaa, früher einmal machte man das so...)

Martin
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Bin ich ölich, bin ich fröhlich :D
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#49 

Beitrag von maecgeiver »

Oben auf dem Berg, weit weg von der Zivilisation ist alles erlaubt.
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#50 

Beitrag von Boarder »

Danke schon mal für Eure Ideen.
Wir sind heute Morgen bergab gerollt, nachdem ich keine Chance mehr sah, irgendwas anderes mit Erfolg zu probieren.
Er lässt sich auch mit Einkuppeln NICHT starten 😵‍💫

Bin für Ideen dankbar.

Kurbelwellensensor ist aber noch im Rennen, oder?

Kann ein Steuergerät den plötzlichen Tod sterben??
Aber der Starter läuft noch wie gewohnt und er scheint auch ein paar Mal einzuspritzen, bevor er dann die Injektoren nicht mehr bedient...

Ich bin gerade etwas ratlos.

Liebe Grüße nach Europa,
Falk
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#51 

Beitrag von Verratnix »

Steuergerät: Ja kamn.

Vermutlich bekommtbman das nur mit Livedaten heraus was ihm fehlt. Evtl könnte man mit einer Diodenprüflampe checken ob die Injektoren angesteuert werden.

Hat das Steuergerät Spannung? 5 V am Tempfühler bzw. Luftmassenmesser/ Tempfühler?

Bei "Zugabe" von Bremsenreiniger immer hinter den Luftmassenmesser sprühen oder Stecker abziehen❗
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#52 

Beitrag von Boarder »

Sodela, ich habe wieder Netz und kann schreiben.
Da bergabrollen mit eingekuppeltem 2. und 3. Gang nicht zum gefeuerten Motorlauf geführt hat, sondern nur zum geschleppten (hat logischerweise auch kein Gas angenommen), habe ich scheinbar das Problem klar auf der Seite der Kraftstoffzuführung bzw. der sensierten Steuerzeiten.

Habe den oben am Kopf befindlichen Temperatursensor bei Zündung an Spannung gegen Masse gemessen. Da liegen bei mir 11V an. Batterie hat in diesem Zustand 12,2V. Der Stecker des LMM hat so kleine / schmale Hülsen, dass ich bislang nicht mit etwas zur Verfügung stehenden rein kam (und ich wollte ungern hinten die Kabel beschädigen).

Bin nun zu einer Werkstatt geschleppt worden, aber hier gibt's keine Normwerte für Sensoren oder Signale.
Hat vielleicht irgendwer Zugriff auf Raildruckwerte beim Startvorgang? Gerne auch irgendwelche anderen Werte, die mir irgendwie weiterhelfen könnten!? Ich greife gerade nach jedem Strohhalm.
Die Widerstandswerte der Injektoren habe ich schon gefunden - die sehen aber alle soweit okay aus - sofern die Widerstandswerte überhaupt eine Aussagekraft haben.

Wir haben heute den Anlasser rausgenommen und sind dann auch an den Sensor für den Kurbelwellenwinkel herangekommen. Diesen ausgebaut, einigermaßen passend gemessen und dann mal ohne die Dichtung wieder eingebaut. Kein Unterschied beim Lauf des Anlassers. Da dieser Sensor aber auch schon komplett plan am Motorblock aufliegt, war mir nun nicht so ganz klar, wie ich den noch weiter nach innen bekommen könnte.


Vielen Dank schon mal,
Falk
Verratnix
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#53 

Beitrag von Verratnix »

Wenn 11 V oder mehr möglicherweise Meßfehler. Du brauchst 5 V.

Hast Du evtl den Tempfühler der Temp Anzeige erwischt 🤔❓

Ich meine das auch am Railsensor 5 V anliegen müssten. Bin mir da nicht zu 100 % sicher. Zu lange her...🤷‍♂️

Er "braucht" 300 bis 350 bar damit "er springt". Schau mal ob Du ein Diagramm im Netz findest. Ich bin mir auch da nicht sicher, 3 V 🤔❓

Der Kurbelwellensor, gibt er Werte aus, Wechselspannung? 3 Anschlüsse? Dann könnte es ein Hallsensor sein. Dann kann es sein das Du den mit der/ einer Widerstandsmessung zerschossen hast.

Prüfen könnte man ob die Vorförderpumpe beim starten angesteuert wird und läuft. Dazu braucht das Relais die Anforderung vom Motorsteuergerät. Das wiederrum das Signal "Motor dreht". Geber Kurbelwelle oder Ersatzsignal des Gebers Nockenwelle. Bei Verwendung Ersatzsignal braucht er länger...
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#54 

Beitrag von Boarder »

Hi Verratnix,

Danke für Deine Infos.
Am Kurbelwellensensor hab ich noch nix gemessen, weil ich den Stecker noch gar nicht gefunden habe. Ich habe da unten durch den Allrad so wenig Platz, dass ich das Kabel noch nicht weiter verfolgen konnte. Morgen steht das aber auf dem Plan. Genau wie der Raildruck.

Vorförderpumpe läuft bei Zündung an hörbar an und stoppt dann auch wie gewohnt.

Ich geh auch nochmal die Temp Sensoren durch.
Jetzt ist es nur schon verdammt spät in der Nacht. Ich melde mich mit neuen Erkenntnissen.
Danke an alle!!
Verratnix
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#55 

Beitrag von Verratnix »

Nochmal zum mitschreiben: Vorförderpumpe muss bei drehendem Anlasser erneut anlaufen❗

Wenn die Pumpe bei Startdrehzahl nicht läuft fehlt die Drehzahl. Evtl Geber defekt, Drehzahl zu gering (vermutlich auszuschließen da anrollen nicht funktionierte).

Am Luftmassenmesser liegen 12 und 5 V, Masse und 1 x Signalleitung an. Messen ggfs mit Büroklammer in den Pins.
Zuletzt geändert von Verratnix am 11 Jun 2025 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: VW LT AUH springt bei Kälte schlecht an

#56 

Beitrag von Boarder »

Moin zusammen,
das Problem ist gelöst.
Motor läuft wieder und wir können unseren Trip gen Kanada fortsetzen.
Nachdem ich alles durchgemessen hatte, was ich durchmessen kann und mir ein Forumsmitglied noch ein paar Auszüge aus den Werkstattanweisungen zur Verfügung gestellt hat, habe ich mir das komplette Werkstatthandbuch heruntergeladen und bin detailliert in die Fehlersuche eingestiegen.

Nachdem Kabelprobleme zu den verdächtigen Sensoren ausgeschlossen werden konnten und auch Kraftstoff in ausreichender Menge zur Verfügung stand, konnte es eigentlich nur noch der Nockenwellensensor sein, denn alle Symptome deuteten darauf hin.
Normaler Motorlauf, kein Leistungsverlust und auch sonst keine Auffälligkeiten, bis er ausgestellt wurde - und dann eben nicht mehr ansprang - noch nicht einmal beim Rollen bergab.
Nur ist dieser Nockenwellensensor in Nordamerika nicht aufzutreiben. Also für alle, die auch mal ihren LT verschiffen wollen - ich kann nur empfehlen, solche Dinge, die recht wenig Geld kosten, mitzunehmen. Ich habe einen Haufen Zeugs mit, aber dass der Nockenwellensensor seinen Dienst quittiert - damit habe ich beim besten Willen nicht gerechnet.

Per Express eingeflogen und nun schnurrt der Motor wieder wie eine EINS. Er läuft bei niedrigen Drehzahlen unter Last sogar weicher und schlägt beim Wiedereinkuppeln nach dem Schalten nicht mehr so hart in die Motorlager. Es scheint sich also genau mit solchen Indikatoren angekündigt zu haben - nur habe ich das überhaupt nicht mit dem Einspritzzeitpunkt, also dem Nockenwellensensor in Verbindung gebracht! Wieder was gelernt und vielleicht hilft es ja mal einem anderen, der es an dieser Stelle liest und dann nicht so lange suchen muss.

Besten Dank noch einmal an alle für Eure Hilfe und das Hirnen ;-)
Viele Grüße vom anderen Ende der Welt,
Falk
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Schnafdolin (11 Jun 2025 07:27)
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