Probleme nach ZKD Wechsel 312d

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
SirJames
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#31 

Beitrag von SirJames »

 Themenstarter

Der Chef von der Werkstatt behauptet jetzt, dass bei kaltem Motor kein Druck auf dem Kühlsystem gewesen wäre.
Dafür hätte er Zeugen. Für ihn wäre das Auto somit in Ordnung.
Das Fahrzeug will er mir erst aushändigen, nachdem die Rechnung beglichen ist.
Als ich meine Zweifel geäußert habe, da ich mehrfach Kühlmittel auffüllen musste, war sein Vorschlag, den Kopf erneut auszubauen, erneut zum Instandsetzer zur bringen und in meiner Anwesenheit im Tauchbad auf Risse zu prüfen.
Ist der Kopf gerissen, übernimmt der Instandsetzer die Kosten für Aus- und Einbau, wenn nicht ich.
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht wie ich hier weiter vorgehen soll.
dimmi312
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#32 

Beitrag von dimmi312 »

Ein Problem dabei wäre, der Kopf ist nicht gerissen aber die „neue“ ZKD schlampig eingebaut (so war’s bei mir). Beim wieder zusammensetzen könnte der Fehler (ggf. heimlich) behoben werden aber in diesem Fall müsstest du die Arbeit und ggf das Material zahlen….

Ansich scheint die Lage klar zu sein, liegt morgens im kalten Zustand druck auf dem System muss es zu 99,9% Kompressionsdruck (Abgase) sein. Dieser kommt entweder von der Zylinderkopfdichtung, dem Zylinderkopf oder sogar dem Motorblock (die letzten beiden Optionen Sind beim 312’er eher unwahrscheinlich.
So oder so liegt es in der Verantwortung der Werkstatt. Bei einem Gerissen Block oder Kopf hätten die den Motor nicht wieder zusammensetzten dürfen, bei einer schlampig eingebauten ZKD ist die Sache noch eindeutiger.
Leider kann ich dir nicht sagen, wie die Rechtslage in DE zwecks „Auto als Pfand einbehalten“ ist, ich glaube aber die Werkstatt handelt hierbei Rechtswidrig. Sollte dies so sein kannst du ihr auch mit einer Anzeige drohen.

Die Werkstatt muss dir die Reparatur auf ihre Kosten ausführen, aber wie du zu deinem Recht kommst kann ich dir nicht sagen. Scheinst auf jeden Fall leider an einen schlechte Adresse geraten zu sein. Vllt solltest du dir Rechtsbeistand holen… Rechtschutzversicherung?
Scheint ja leider eher ein Juristischer statt ein Technischer Fall zu werden.

Lg, Dimmi
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#33 

Beitrag von Vanagaudi »

dimmi312 hat geschrieben: 12 Nov 2021 22:46Ansich scheint die Lage klar zu sein, liegt morgens im kalten Zustand druck auf dem System muss es zu 99,9% Kompressionsdruck (Abgase) sein.
Wo soll denn der Kompressionsdruck herkommen, wenn der Motor noch nicht in Betrieb war?
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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der.harleyman
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#34 

Beitrag von der.harleyman »

Aus jahrelanger Erfahrung kann ich eines ganz sicher festhalten: wenn es erstmal auf die juristische Bahn geht, verlieren alle!
Jedes Anwaltsschreiben will ausgewertet und beantwortet werden -auf beiden Seiten. Pro Brief gehen da locker zwei bis drei Wochen ins Land.
Wochen in denen das Fahrzeug, das ja immer noch unrepariert herumsteht, nicht genutzt werden kann.
Der Kunde verlierft am Ende, weil er meist entgegen seinen Erwartungen doch eine Rechnung begleichen muss, egal wie hoch seine Anteile am
Reparaur-Umfang schließlich sind.
Die Werkstatt verliert ebenfalls, einen Kunden. Denn nach so einer Erfahrung kommt mindestens dieser Kunde nicht mehr zu weiteren Arbeiten
zur Werkstatt zurück. Google-Bewertungen und "Empfehlungen" können weitere potentielle Kunden vertreiben.
Die einzigen, die aus dieser Lage profitieren, sind die Anwälte! Sie verdienen ihr Geld, auch dann wenn ihr Angriff auf die Gegenseite nicht zum
erwünschten Erfolg geführt hat.
Bitte immer daran denken: sofern keine (Sorglos-100%-Abdeckungs-)Rechtsschutzversicherung das Risiko eines Rechtsstreits abdeckt, ist das ein
riskantes Unterfangen. Die Kosten eines Rechtsstreits könnte man sonst besser in neue Teile investieren.

Ohne aus der Ferne die Werkstatt und ihre Arbeit beurteilen zu können, kann ich dennoch aus langjähriger Erfahrung mit Motoren sprechen, wenn
ich behaupte, dass die Suche nach einem kleinen, schleichenden Kühlwasserverlust(bzw. -Verbrauch) eine unzufriedenstellende Aufgabe sein kann.
Die Zylinderkopfdichtung ist "natürlich" der klassische Verdächtige als Verursacher. Klare Schadstellen sind an den heute verwendeten Dichtungen
(sofern hier verwendet) nur in manchen Fällen erkennbar. Das war bei den alten Mehrstoffdichtungen früher anders. Aber wenn ich einen Defekt an
der Dichtung sehe, versuche ich als Werkstatt danach den Reparaturumfang nicht unnötig in die Höhe zu treiben.
Also erfolgt im ersten Arbeitsgang der Einbau einer neuen Dichtung, in der Hoffnung, dass es ein Treffer ist. Risse müssen nicht unbedingt auftreten.
Chiptuning und damit höhere thermische Belastung kann die Sache allerdings grundsätzlich ändern!
Der Kopf sollte, wenn es gut läuft, vor Einbau auf Verzug geprüft werden, also ob er krumm oder plan ist. Ist letzteres der Fall, kann er wieder drauf.
Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob man bei jeder defekten Kopfdichtung den Zylinderkopf mit entsprechendem finanziellen Mehraufwand von
einem Motoreninstandsetzer unter Druck setzen läßt und zusätzlich auf Risse oder Lunkerstellen prüft. Auch das kostet alles Geld, das ein Kunde bei
"nur" einer defekten Zylinderkopfdichtung nicht immer gern zahlt, weil er dafür keinen greifbaren Mehrwert bekommt. Eine 100%ige Gewissheit gibt
es auch bei der Prüfung im Wasserbad nicht.
Ist der Kopf dann doch defekt, wird es teuer! Ungeachtet der Frage, ob man es früher hätte wissen müssen, kostet ein neuer Kopf Geld. Falls er
tatsächlich gerissen sein sollte, ändert ein Rechtsstreit daran nix...! Dann muss investiert werden, sofern man das Auto weiterhin nutzen will.

Zurück zur Technik...
Sind alle anderen Fehlerquellen ausgeschlossen? Gelangt Kühlmittel durch einen defekten Heizungskühler in den Heizungskasten?
Was am Motor noch getan werden kann: Zylinder per Endoskop beurteilen / ausleuchten. Hierzu den Motor auf volle Temperatur bringen, also straff
fahren. Dann sofort in die Werkstatt rein und das Kühlsystem per Prüfgerät unter Druck setzen / halten. Und dann gleich mit dem Endoskop in die
Zylinder schauen. Hierzu müssen natürlich die Einspritzdüsen sehr zügig am "wohltemperierten" Motor ausgebaut werden. Das ist keine Freude...!
Nun kann geprüft werden, ob bei betriebswarmem Motor Kühlmittel an der Kopfdichtung oder an einem Riss in den Brennraum gelangt.
Diese Arbeit kann nach dem Erkalten des Motors nochmals wiederholt werden. Eine 100%ige Sicherheit eines klaren Ergebnisses gibt es aber nicht.
Auch diese Prüfungen verursachen letztlich Kosten. Kosten, die man ohne Umwege gleich in einen neuen Kopf investieren könnte.
Und bitte wenn der Kopf runter ist alle(!) Zylinder genau mit Lupe und gutem Licht auf Risse oder kleine punktförmige Lunkerstellen beurteilen.
Dazu muss jeweils der Kolben in den unteren Totpunkt gebracht werden.
Über welchen Zeitraum / welche Strecke wurden die Nachfüllmengen des Kühlmittels beobachtet? Kann irgendwo noch eine Luftblase im Kreislauf
gewesen sein, die entwichen ist und zum Absacken des Kühlmittelstands geführt hat? Oder treten die Nachfüllmengen wiederholt auf? Im Zweifelsfall
würde ich zunächst weiter beobachten.
Die Rechnung wirst Du vermutlich begleichen müssen. Sofern die Werlstatt korrekt gearbeitet hat, ist die erbrachte Leistung zu vergüten.
Sofern nun trotz aller gründlicher Prüfungen dennoch ein anderer Fehler wie z.B. ein Riss verborgen geblieben ist, kommen noch weitere Kosten auf Dich zu.
Versuche mit der Werkstatt einen Deal auszuhandeln. Was ist, wenn der Kopf tatsächlich im Wasserbad auffällt? Das Neuteil wird Dir in jedem Fall in
Rechnung gestellt, auch wenn die Werkstatt die Lohn-/Materialkosten für den Einbau übernimmt. Schaur Dir an, ob der Zylinderkopf im ausgebauten
Zustand krumm ist. Dann hätte ihn die Werkstatt nicht einbauen dürfen.
Aber stell Dich bitte auch der Situation, dass Dein Kopf für die Werkstatt nicht klar erkennbar defekt ist, und Du nun ohnehin einen neuen Kopf oder gar
einen neuen Motor brauchst, falls dessen Verschleiß eine Reparatur unwirtschaftlich erscheinen lässt.
Mögl. trefft Ihr Euch in der Mitte?! Du bezahlst den neuen Kopf und Ihr teilt Euch die Einbaukosten 50/50%. Das tut beiden etwas weh, aber man kann
sich später wieder in die Augen sehen...
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#35 

Beitrag von der.harleyman »

Vanagaudi hat geschrieben: 13 Nov 2021 00:27
dimmi312 hat geschrieben: 12 Nov 2021 22:46Ansich scheint die Lage klar zu sein, liegt morgens im kalten Zustand druck auf dem System muss es zu 99,9% Kompressionsdruck (Abgase) sein.
Wo soll denn der Kompressionsdruck herkommen, wenn der Motor noch nicht in Betrieb war?
Ich gehe doch mal davon aus, dass wir hier den Druck unmittelbar nach einem morgentlichen Kaltstart behandeln oder?
Sonst würde sich das hier allerdings zu einer "Luftnummer" entwickeln...
Der TE hat ja auch von Nachfüllmengen berichtet. Vielleicht sollten wir die eigentliche Beanstandung hier nochmals ganz
präzise schildern lassen...?!
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#36 

Beitrag von Vanagaudi »

der.harleyman hat geschrieben: 13 Nov 2021 00:35 Der TE hat ja auch von Nachfüllmengen berichtet. Vielleicht sollten wir die eigentliche Beanstandung hier nochmals ganz
präzise schildern lassen...?!
Eigentlich reicht mir dies für eine Fehlerbeschreibung:
SirJames hat geschrieben: 26 Okt 2021 10:44 gestern noch mal 100km gefahren, vorher Kühlmittelstand auf Max aufgefüllt.
Heute morgen war der Schlauch noch hart und beim aufschrauben kam mir der Deckel förmlich entgegengesprungen. Kühlmittelstand deutlich unter Max.
Mir ist es schleierhaft, warum nach Abkühlen über Nacht am nächsten Morgen immer noch Überdruck auf dem Kühlsystem herrscht. Der sollte längst abgebaut sein.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#37 

Beitrag von SirJames »

 Themenstarter

Danke für die (sehr ausführlichen) Beiträge.

Um noch mal die Symptome auf den Punkt zu bringen:
KM-Stand: ca. 173tkm
-ZKD gewechselt wegen Wasserverlust (Austritt nach außen am 5. Zylinder)
-Seitdem gute 2000km gefahren (eher etwas mehr)
-beim sporadischen Prüfen (immer bei über Nacht abgekühltem Motor) war der Kühlmittelstand deutlich unter MAX abgefallen. Jedes mal war Druck auf dem Behälter
-wie viel ich in Summe bzw. welche Menge nach wie viel KM nachgefüllt werden muss lässt sich nur schwer sagen. Insgesamt habe ich ca. zwischen 0,5 und 1 Liter nachgefüllt. Anfangs habe ich der Sache auch keine sonderliche Beachtung geschenkt, bin davon ausgegangen dass sich das Kühlsystem noch entlüftet und deshalb der Kühlmittelstand sinkt.

Bisher geprüft:
Kühlsystem Drucktest: Kein Druckverlust
CO2 Test bei warmem Motor: negativ

Ich sehe es wie der.harleyman, dass es bei einem Rechtsstreit eigentlich nur Verlierer gibt und es nicht zur technischen Problemlösung beiträgt.
Entscheidend ist aber, dass beide Seiten Gesprächs- und Kompromissbereit sind.
Hier stört mich dass der Werkstattchef mehrfach behauptet "für ihn sei das Fahrzeug in Ordnung" und es somit so darstellt als gäbe es kein Problem.
Weiterhin sagt er, dass kein Druck auf dem Kühlsystem war und kein Kühlmittel gefehlt hat, nachdem ich das Auto am Vortag 150km warm gefahren habe.
Leider war ich nicht anwesend als er das geprüft hat. Er behauptet natürlich Zeugen zu haben.
Jetzt möchte er noch das Thermostat prüfen, er meint dieses hätte ein Loch zur Entlüftung und es wäre möglich dass es falsch herum eingebaut wäre.
Was das bringen soll, erschließt sich mir nicht. Außerdem widerspricht es seiner Aussage, mit dem Fahrzeug wäre alles in Ordnung.

Edit: dass die Werkstatt darauf besteht, dass ich die Rechnung vor Abholung begleiche ist rechtens. So lange die Sache nicht geklärt ist werde ich allerdings ausdrücklich unter Vorbehalt der Rückforderung zahlen.
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#38 

Beitrag von Vanagaudi »

SirJames hat geschrieben: 13 Nov 2021 10:35Jetzt möchte er noch das Thermostat prüfen, er meint dieses hätte ein Loch zur Entlüftung und es wäre möglich dass es falsch herum eingebaut wäre.
Da könnte was dran sein. Bei meiner Interner-Recherche bin ich auf folgende Aussage gestoßen:
Durch die Architektur der 50-80 Jahre US V8 Motoren gibt es immer wieder ein Problem bei der Entlüftung der Kühlsysteme. Wurde das Kühlsystem komplett entleert oder ein neu überholter Motor das erste mal befüllt, kommt es häufig zu Lufteinschlüssen im Motor Block.

Das Resultat ist ein schnelles Überhitzen oder sogar ein Kopfdichtungsschaden.

Die verbliebene Luft erhitzt sich schnell und erzeugt ein enormen Überdruck im Kühlsystem.

Einer der Punkte im Kühlsystem ist der Bereich unterhalb des Thermostaten. Wird beim Entlüftungsvorgang nicht lange genug gewartet bis die Luft aus dem System ist kann evtl. unterhalb des Thermostaten eine Luftblase entstehen.

Um die Luftblase bereits bei der Warmlaufphase aufzulösen wird hier einfach am Rand des Thermostaten ein kleines 3mm Loch gebohrt. Damit kann die Luft auch bei geschlossenem Thermostaten leicht entweichen und das Kühlsystem besser entlüftet werden.
In einem BMW-Forum bin ich auf die Aussage gestoßen, dass Ersatz-Thermostaten aus dem Zubehörhandel die ansonsten vorhandene Entlüftungsbohrung vermissen lassen, oder gerade mal eine Kerbe in der Auflagefläche besitzen. Die 3mm-Bohrung hat außerdem die Eigenschaft, das eine geringe Menge kalten Kühlwassers an dem Thermostaten vorbei fließt, und wenn es sich das Kühlmittel erwärmt, den Thermostaten öffnet.

Wenn sich bei dir also eine Luftblase im Motorblock gefangen haben sollte, kommt es (zum Teil) zu den von dir beschriebenen Erscheinungen. Die Luftblase dehnt sich bei Erwärmen stark aus und drückt dir das Kühlwasser aus dem Druckbehälter hinaus. Offensichtlich fehlt der Durchfluss bei warmem Motor und eine genügende Anzahl mitgerissener Luftblasen, sodass sich das Volumen der Luftblase nicht verringert. Effekt ist, dass du mit dem Nachkippen von Kühlerwasser nur den Verlust des Kühlwassers ersetzt, aber nicht das Volumen der gefangenen Luftblase verringerst.

Das Problem, dass morgens Druck auf dem Kühlsystem herrscht, erklärt dies aber noch nicht, denn auch das Volumen der Luftblase verringert sich bei Abkühlen des Motors.
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#39 

Beitrag von skipper01 »

Überdruck oder Unterdruck?
ich hatte damals ein ähnliches Problem... bei ca 250.000km Kühlwasseraustritt hinten am 5.Zylinder.
Auf die Gefahr hin mir den Motor völlig zu versauen habe ich zwei dose Kühlerdicht rein gekippt um die restlichen 1600km bis nach hause zu schaffen.
Aus diesen 1600km sind es dann ca 400000 km geworden ohne das nochmals Kühlwasserverlust an der stelle zu sehen war.
bei ca 300000km hatte ich mehrmals nach längerer Standzeit einen Unterdruck im System. Um fest zu stellen warum habe ich unter anderem eine kleine PET Flasche an dem Überlauf angeschlossen.
Nach längerer Fahrt hat sich dort Kühlwasser gesammelt..ca 0,5 Liter auf einer Strecke von 250km.
Letztendlich war es ein defekter Kühlwasserdeckel... beim abkühlen hat er den Druck bzw Unterdruck gehalten... im Betrieb aber nicht und zu früh abgeblasen.

Der Motor hat jetzt über 700000km runter und der neue Besitzer des Fahrzeuges ist weiter munter unterwegs damit.

lg
skipper
Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche....
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#40 

Beitrag von Vanagaudi »

Vanagaudi hat geschrieben: 13 Nov 2021 11:37Das Problem, dass morgens Druck auf dem Kühlsystem herrscht, erklärt dies aber noch nicht, denn auch das Volumen der Luftblase verringert sich bei Abkühlen des Motors.
Da kommt mir eine weitere Idee: Wenn das Kühlmittel wegen des nicht öffnenden Thermostaten nicht transportiert wird, und sich Abgase genau dort in das Kühlwasser gepresst wird, wo es sich in der Luftblase sammelt, dann muss der CO2 Test des Kühlwassers negativ ausfallen. Da sich das Volumen der Luftblase vergrößert, bleibt das Kühlsystem auch nach Abkühlung unter Druck. Die mit Abgasen angereicherte Luftblase nimmt nach Abkühlen ein größeres Volumen ein, als die Luftblase zu dem Zeitpunkt einnahm, als das Kühlwasser bei drucklosem System nachgefüllt wurde.

Kann jemand meine Gedanken nachverfolgen und bestätigen?
skipper01 hat geschrieben: 13 Nov 2021 11:49Letztendlich war es ein defekter Kühlwasserdeckel... beim abkühlen hat er den Druck bzw Unterdruck gehalten...
Das war auch meine erste Idee, das ist auch der übliche Fehler, wenn Druck nach Abkühlung auf dem Kühlsystem liegt. Unterdruck, um genau zu sein.

Aber, das haben wir inzwischen ausgeschlossen:
  1. Der Kühlerdeckel wurde erneuert
  2. Der neue Kühlerdeckel springt morgens bei kaltem Motor beim Lösen von der Verschraubung - Also Überdruck
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#41 

Beitrag von SirJames »

 Themenstarter

@Vanagaudi: interessanter Ansatz. Habe jedoch vorhin mit der Werkstatt telefoniert, das Thermostat wurde geprüft und ist in Ordnung.

Der Werkstattchef ist inzwischen auch von seiner Meinung abgerückt, dass mit dem Auto auf jeden Fall alles in Ordnung ist. Wir haben uns darauf geeinigt, es noch mal zu beobachten. Wenn sich wirklich zeigt, dass das Problem weiterhin besteht wird im Rahmen der Gewährleistung der Kopf erneut demontiert und der Kopf auf geprüft.
Er hat aber auch angemerkt, dass es schon vorkam dass ein Zylinderkopf im Tauchbad keine Auffälligkeiten gezeigt hat und der Wasserverbrauch trotzdem erst mit einem neuen Zylinderkopf beseitigt wurde. Da stellt sich dann die Frage, ob man den Kopf trotzdem wieder verwendet wenn im Tauchbad nichts festzustellen ist.

Was mich zusätzlich zu dem negativen CO2 Test weiterhin an einem Defekt im Zylinderkopfbereich zweifeln lässt: ich bin das Auto nach der Reperatur 2tkm zügig durch Frankreich gefahren, auch über einige Pässe. Es ist kein leerer Kastenwagen, sondern ein James Cook mit knapp 3 Tonnen Leergewicht und Hochdach. Dennoch war der Wasserverlust ja für die gefahrene Strecke recht gering. Ist es wirklich möglich, dass das Auto mit einem gerissenen Kopf oder einer defekten ZKD eine solche Beanspruchung durchmacht und bis auf den geringen Wasserverlust und dem Druck keine weiteren Auffälligkeiten zeigt?
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#42 

Beitrag von SirJames »

 Themenstarter

Hier hatte wohl jemand genau das gleiche Problem. Leider wird nicht geschrieben ob und wie es behoben wurde.

https://www.sprinter-forum.de/viewtopic.php?t=19168

Edit: hier die Auflösung der Geschichte, ich hoffe die Verlinkung in ein anderes Forum ist in Ordnung:
https://forum.hme-ev.de/viewtopic.php?f=18&t=8594
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#43 

Beitrag von Vanagaudi »

SirJames hat geschrieben: 13 Nov 2021 15:05 Hier hatte wohl jemand genau das gleiche Problem. Leider wird nicht geschrieben ob und wie es behoben wurde.
Die Geschichte von Jörg, Merlin99 besteht aus drei Teilen:
Überdruck im Kühler
Kühlwasserverlust durch Überdruck
Qualmt bei Teillast, neuer Motor verbaut
Letztes Jahr ist ihm der Klimakompressor abgefallen, aber das ist eine andere Geschichte.
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#44 

Beitrag von dimmi312 »

Vanagaudi hat geschrieben: 13 Nov 2021 00:44 Mir ist es schleierhaft, warum nach Abkühlen über Nacht am nächsten Morgen immer noch Überdruck auf dem Kühlsystem herrscht. Der sollte längst abgebaut sein.
Na eben genau aus dem Grund das Abgase (zusätzliches Volumen) in das geschlossene Kühlsystem bei der vorherigen Fahrt (am Vortag z.B.) eingeführt wurden. Dieses zusätzliche Volumen kann auch nicht zurückkondensieren und führt zu einem verbleibendem Druck auch im völlig kalten Zustand. Das ist wirklich die einzige Erklärung für den Fall, dass morgens vor dem Kaltstart ein Überdruck (auf jeden Fall ausschließen das das „Zischen“ kein Unterdruck ist!) auf dem System liegt. Kaputte Thermostate oder Deckel, können zwar dazu führen das Wasser aus dem Deckel austritt jedoch niemals, das im völlig kalten Zustand noch ein Überdruck anliegt. Auch gekochtes (verdampftes) Wasser würde über Nacht zurückkondensieren, gleiches gilt ggf. für das Kühlmittel.

PS: den Eintrag von Kompressionsdruck kam man auch provozieren, in dem man Vollgas (leicht unterttourig, im höchsten möglichen Gang) einen Berg hoch fährt. Wenn man sich traut, danach den Deckel aufzumachen, kann man das Spiel wiederholen. Jetzt müsste nach jeder vollgasfahrt den Berg hoch neuer Druck anliegen. Da sich das heisse Wasser voll ausgedehnt hat, kann deshalb kein neuer Druck aufgrund der thermischen Ausdehnungen des Wasser entstehen (immerhin rund 250-300ml bei dem kühlwasservolumen beim 312er). Hierbei muss jedoch ausgeschlossen werden, das der Rest von Kühlsystem einen Schaden hat, sonst könnte der neue Druck auch vom kochenden Wasser stammen - dieser würde sich jedoch immer bis zum nächsten morgen abbauen!

PPS:
Freut mich aber, dass die Werkstatt langsam eingesteht, dass es doch ein Problem gibt und ich hoffe, dass es „nur“ an der (ggf. fehlerhaft eingebauten) ZKD liegt. Bei einem Riss solltest du dir das sehr gut überlegen….
Lohnt sich die Reparatur für das Auto?
Ist ggf ein Austauschmotor besser als die Reparatur?
Ggf auch Reparatur/Austausch im Ausland machen lassen?
Usw….

Lg, Dimmi
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Re: Probleme nach ZKD Wechsel 312d

#45 

Beitrag von SirJames »

 Themenstarter

Hallo dimmi312,

die Werkstatt hat zwar inzwischen Einsehen, schließt aber eine fehlerhafte Montage (warum auch immer) aus und zieht nur einen vom Motorinstandsetzer übersehenen Riss in Betracht.
Klar, somit müsste dieser die Kosten für die erneute Demontage und Montage übernehmen.
Die Wirtschaftlichkeit einer Reparatur ist klar gegeben, kannst ja mal einen James Cook in weitgehend rostfreiem Zustand mit unter 200tkm Laufleistung suchen :wink: Abgesehen von dieser Geschichte hat das Fahrzeug keine Mängel.

Für mich stellt sich jetzt die Frage, was das Ergebnis einer erneuten Demontage sein könnte:

Szenario 1:Kopf wird im Tauchbad geprüft, kein Riss. Beim Einbau wurde geschlampt. Meiner Meinung für mich schwierig bis unmöglich festzustellen. Sollte die Werkstatt es feststellen, hat sie kein Interesse daran mir dies kund zu tun.
Szenario 2: Kopf wird im Tauchbad geprüft, Riss wird nicht entdeckt (wie hoch ist hier die Wahrscheinlichkeit?) Kopf wird erneut montiert, Problem besteht weiterhin.
Szenario 3: Kopf wird im Tauchbad geprüft, Riss ist erkennbar. Motorinstandsetzer übernimmt die Kosten für Ein-und Ausbau.

Für mich ist also Szenario 3 eigentlich das wünschenswerteste (obwohl mit einer Investition in einen neuen Zylinderkopf verbunden), weil dann die Ursache und somit der Verantwortliche klar feststeht.

Einen AT Motor mit unbekannter Laufleistung/Zustand möchte ich auf keinen Fall in das Fahrzeug einbauen lassen. Ausland kommt ebenfalls nicht in Frage, Logistik, Gewährleistung, Entfernung im Fall dass doch was schief geht.
Der Motor hat dieses Jahr bereits für 2500€ eine neue ESP bekommen, ich tue mich schwer damit jetzt "nur" wegen einem Riss im ZK bzw. einer falsch montierten ZKD einen überholten Motor ins Auto zu hängen, bei dem ich mMn. auch die Katze im Sack kaufe.
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