W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

Mercedes Sprinter 3 (Typ VS30, Baumuster W907/W910) - ab 2018
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Tourist
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W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#1 

Beitrag von Tourist »

 Themenstarter

Servus zusammen,

da meine freundliche MB-Werkstatt mit dem Problem nicht so recht weiter kommt, jetzt mal eine Frage an alle, die wissen wie die 9-Gang-Automatik des W910er Triebkopfes (hinten hängt ein "kleiner" Hymer MC-T 550 dran) funktioniert - bzw. was zu tun ist, wenn sie es nicht tut.

Da ich mein Leid ja schon an anderer Stelle beschrieben habe, fasse ich es hier nochmal zusammen:
Ich habe ein Womo als 4,4 Tonner (neu) gekauft, dieses wurde auf meinen Wunsch vor Zulassung auf 3,5 to. abgelastet. Das Problem mit der Automatik besteht darin, dass sie - insbesondere in Verbindung mit der Nutzung des Tempomaten - praktisch nie in den 9. Gang schaltet - v.a. bei den Geschwindigkeiten, für die das Mobil vom Band gerollt ist. Erst bei Geschwindigkeiten jenseits von 120 km/h (eff.) kommt gelegentlich der 9. Gang zum Einsatz (das kann man sich heute kaum noch leisten...). Eine weitere Gelegenheit, bei der der Schaltvorgang in den 9. Gang gelegentlich funktioniert ist dann gegeben, wenn´s bergab geht.

Bei "manuellem" Betrieb kann man ab 105 km/h (eff.) den 9. Gang "einlegen", wenn man kurz vom Gas geht. Die rechte Lenkrad-Schaltwippe ist hierbei ohne Funktion und kann nicht unterstützend eingesetzt werden. Vorübergehend klappt das auch, wenn man mit der Lenkradtaste den Tempomaten ausschaltet und ganz kurz danach wieder aktiviert.

Ein weiteres Problem ist die "hysterische Herunterschalterei" bei auch nur leichten Steigungen: Da geht´s dann (so er denn mal drin sein sollte) vom 9. in den 8., 7. und manchmal - wenn auch nur für ein paar Sekunden - in den 6. Gang, mit den entsprechenden Drehzahlorgien. Das wirkt absolut nervig und wenig souverän. (tritt so gravierend v.a. bei Tempomatnutzung auf)

Bei einer langen Autobahngfahrt hab ich nun folgendes Phänomen festgestellt: die Herunterschalterei ist nicht - wie eigentlich erwartet - von der geforderten Leistung oder dem Drehmoment abhängig sondern überwiegend von der Straßensteigung: Wenn´s leicht bergauf geht und ich um Leistung und Drehmoment einigermaßen konstant zu halten vom Gas gehe (das MBUX liefert die Werte), schaltet die Fuhre bei noch so minimalen Steigungen trotzdem runter.

Daher meine Frage an die "Wissenden" (also alle, die WISSEN, wie das 9-Gang-Getriebe in seinen Tiefen funktioniert): Gibt es irgendwo einen Neigungssensor, den man ggf. samt dem Getriebesteuergerät "falsch montieren" kann oder den man in seinem "Nullpunkt" kalibrieren könnte?

Einen Hinweis an meinen Freudlichen würde dieser sicher gerne annehmen, da er dieses Gewährleistungsthema gerne "vom Hof hätte".

Vielleicht hat jemand von Euch einen heißen Draht zu MB, das Problem sollte wohl schon öfters aufgeschlagen sein, insbesondere in Verbindung mit Hymer-Aufbauten.

Noch ein paar weitere Anmerkungen:
  • der bisher einzige Hinweis seitens MB war: "andere Reifen ausprobieren" (siehe unten, bringt praktisch nichts)
  • mit Sommerreifen (serienmäßig Ganzjahresreifen) ist das Phänomen nicht ganz so ausgeprägt, die haben aber auch einen knapp 8 % niedrigeren Abrollumfang (Tacho 110 = 100 eff.)
  • der "Selbstlerneffekt" des Getriebes ("Fahrcharakeristik") funktioniert wohl: Je länger man mit Tempomat fährt, desto eher / "nervöser" wird runtergeschaltet...
  • die Drehzahl ist im "manuellen Betrieb" durchaus bei langesamer Fahrt auch mal im Bereich von 1.500 / min, bei höheren Geschwindigkeiten (also ruhiger Autobahnfahrt) nie "freiwillig", auch wenn sowohl Leistungs- und Drehmomentbedarf dabei nicht an die Grenzen kommen würde.
  • unnötig zu erwähnen, dass er im 9. Gang natürlich leiser und sparsamer fährt
  • manche Hymers der selben Baureihe kennen das Problem auch, andere nicht (oder die Eigner merken´s nicht?)
So jetzt hoffe ich mal, dass vielleicht hier auch Leidensgenossen zu finden sind oder kluge Menscheen, die wissen, an welchen "Schrauben man drehen kann".

Vorab schon mal vielen Dank für´s Durchlesen und hoffentlich für einen Lösungsansatz aus Euren geschätzten Reihen!

Viele Grüße,
Tourist
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#2 

Beitrag von greyhound »

Ich habe zwar bisher mit meinem 910 erst ca. 2000 km Autobahnerfahrung, aber kann schon etwas "mitfühlen".
Erstmal: welchen Motor hast Du ? Welche Leistungsstufe?
Meine Erfahrungen mit einem 314, also 105 kW, 2,2 l, L1H2 (kurz, hoch) Fahrgewicht ca. 2800 kg. Dein Fuhre ist sicher deutlich schwerer, 2,20m statt 2,00 m breit und mindestens so hoch wie mein Kastenwagen Hochdach. Beim Fahren auf der Autobahn mit Tempomat muss ich ihn mit etwas zusätzlichem Gas hochziehen im 7. oder 8. Gang. Wenn ich dann mit dem Tempomaten ihn runterfallen lass auf 110 kann ich provozieren, dass er in den 9. geht mit ca. 1800 U/min, aber auch nur, wenn er leicht rollen kann. Starker Gegenwind oder schon eine leichte Steigung - schwupp ist er im 8. bei ordentlicher Steigung mit ca. 6% auch schon mal im 7., dann mit 2200 U/min.
Ich denke, dass der 9. als ausgesprochener Schongang ausgelegt ist, alles natürlich wegen dem Verbrauch. Was ich sagen will: Ich vermute, dass da gar kein Defekt vorliegt. Du musst Dich vermutlich (so wie ich auch) umgewöhnen.
Ich war angenehm überrascht, dass bei entspannter Fahrweise mit sanfter Gasbetätigung die Fuhre mit knapp 10 l / 100 km ausgekommen ist. Bei meiner ersten Autobahnfahrt (ohne Ausbau, also ca 2300 kg) wollte ich austesten, was die Karre läuft. Die ursprünglich Begrenzug auf 130 km / h hatte ich mir ausprogrammieren lassen. Nach Tacho ging er gute 150, aber dafür mit gut 15 l / 100 km.
Mit unseren fahrbaren Schrankwänden kommen wir halt nicht gegen die Physik an. Die Stirnfläche ist einfach zu groß, als dass die Kisten sparsam sein könnten.
Übrigens: mein Uralt Volvo 245 fährt auf der Ebene im 4. auch schneller als im 5.
Gruß
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Tourist
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#3 

Beitrag von Tourist »

 Themenstarter

Servus greyhound,

... es ist ein CDI 418 mit 177 PS - also Kraft genug für alle Fälle. Für Kenner: Der "alte" 2.2l Motor mit AdBlue. Die 150 würde er vermutlich auch schaffen, ich aber nicht... Wichtig ist die Vmax für mich nicht, hingegen gemütliches (leises) Reisen. Fahrgewicht? Na ja, es sollten nicht mehr als 3,5 to. sein ;) . Wenn ich´s schaffe, den 9. Gang reinzubekommen, brummt er gemütlich mit 1.700 / min. dahin, im 8. sind´s dann deutlich über 2000 / min. .

Viele Grüße,
Tourist
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#4 

Beitrag von Almaric »

Tacho,
Ich habe zwar nur einen 319er Kasten mit Heckantrieb und V6 sowie 7G Getriebe, habe aber im Grunde ein ähnliches Thema. Ich fahre zwar immer im 7. Gang ohne große Probleme, mir geht aber auch die ständige Schalterei vom Getriebe auf den Keks. Ich bin allerdings (ähnlich wie Tourist wahrscheinlich auch) immer an den 3,5t am kratzen. Laut Mechaniker bei meinem Freundlichen wäre das dann normal, da das Schaltverhalten wohl in erster Linie lastabhängig ist. Wenn ich z.b. mit 100km/h im 7. Gang cruise und dann mal eben etwas zügiger einen LKW überholen möchte schaltet das Getriebe sofort min. einen Gang runter bei sehr sachter Gasbetätigung. Gebe ich etwas mehr Gas sinds auch 2 Gänge...Kickdown auch 3 :roll: Gerade der V6er hat eigentlich Leistung genug um auch mal aus dem Drehzahlkeller ohne Probleme (und Schaltvorgang) herausbeschleunigen zu können. Das Getriebe interessiert das nicht und es wird fleissig rauf und runter geschaltet mit dementsprechendem Genagel bis locker 3000 Umdrehungen oder am Berg auch mehr.

Ich schätze mal, dass die Kombination aus Schrankwand und Gewicht daher das Getriebe denken lassen es müsste höher drehen. Ich gehe ehrlich gesagt nach wie vor auch davon aus, dass ich die Karre als Handschalter sparsamer fahren könnte eben auf Grund von diesen ständigen (unnötig) hohen Drehzahlen. Lösung? Gibts angeblich nicht, das ist "Stand der Technik" :twisted:

Gruß,
Marcel
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Schnauferl2
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#5 

Beitrag von Schnauferl2 »

Servus Tourist

Ich fahre einen ML T 780 w910 mit 170 PS
Ich und viele andere haben die gleichen von Dir beschriebenen Probleme.
Ja es gibt einen Neigungssensor, mein Händler hat diesen genullt, gebracht hat es leider nichts.
Er hat die beschriebenen Symptome an MB geschickt und bekam prompt die Antwort das dies ein Problem von Hymer sei, (Email liegt mir vor). Wenn ich den Gerüchten glauben darf, hat der Hymer Einkäufer angeblich eine falsche Übersetzung bestellt.
Mein MB Händler ist wirklich sehr bemüht konnte aber leider auch nicht helfen.
Aber ich gebe Dir recht, dieser Zustand ist eigentlich nicht zufriedenstellend.
Ich mag den Springer wirklich, aber die von die beschriebenen Probleme sowie das wirklich beschisse... Navi des MBUX trüben meine positive Meinung.

LG
Michael
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#6 

Beitrag von Tourist »

 Themenstarter

Servus Schnauferl2,

... da hätte Hymer und MB ja Zeit genug gehabt, sich auf das (bekannte) Problem einzustellen: Mein B MC-T stammt aus dem Produktionsjahr 2019. Insbesondere der neue, "kleinere" 2l - Motor hätte sicher eine andere / kürzere Übersetzung vertragen. Aber: Mercedes schreibt sich ganz groß auf die Fahnen, mit den Reisemobilherstellern zusammenzuarbeiten: Die Triebköpfe werden ganz speziell für Hymer gebaut - die müssen wissen was geht und was nicht!

Danke für den Hinweis auf die Anpassungsmöglichkeit des Neigungssensors - ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht an Leistung / Drehmoment mangelt, sondern schlicht die Reaktion auf Steigungen völlig unverhältnismäßig ist.

Wir werden sehen, weitersuchen, und wenn wir an einem Strang ziehen vielleicht sogar eine zufriedenstellende Lösung finden. Ich vertrete immer noch die Ansicht, für 9 Gänge bezahlt zu haben und nur 8 nutzen zu können - da müssen die Hersteller sich bewegen!

Viele Grüße,
Tourist
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Rosi
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#7 

Beitrag von Rosi »

Tourist hat geschrieben: 26 Apr 2022 08:54 ... da hätte Hymer und MB ja Zeit genug gehabt, ... Mercedes schreibt sich ganz groß auf die Fahnen, mit den Reisemobilherstellern zusammenzuarbeiten: Die Triebköpfe werden ganz speziell für Hymer gebaut - die müssen wissen was geht und was nicht!
... für 9 Gänge bezahlt zu haben und nur 8 nutzen zu können ...
Mich quält die Sorge, ob der Hersteller wirklich hätte, jedoch nicht wollte, oder gar nicht mehr könnte :!: :?: Richtig ist, den Mangel anzuzeigen, um diesen abstellen, resp. nachbessern zu lassen, notfalls im Vergleich zu mindern :!:
Ich fahre selbst einen HYMER ML-I 540 auf 319CDI V6 mit G42 - 7G-Tronic Plus i.V.m. AR2 - Achsübersetzung i = 3,923 im Handbetrieb <100km/h sparsamer, als mit Tempomat, weil dieser bergab quasi bremst, jedoch bei der subjektiv geringsten Steigung bereits runter schaltet, wo er vorher den Schwung hätte mitnehmen können.
Mein 324er V6 Benziner mit G40 - Automatik i.V.m. AR4 - i = 4,364 schaltet weniger aufgeregt, ist aber ca. 0,5t leichter; beladen wird´s auch hektischer.
Ich fuhr/überführte selbst mal einen N+B Flair auf IVECO 7,5t mit HI-MATIC (https://www.iveco.com/germany/pages/hi-matic.aspx), der (soweit ich mich noch richtig erinnere) bei Segeln mit 100km/h gar nicht erst in den letzten 8. Gang schaltete und wenn, dann um bei jedem Streicheln des Gaspedals ohrenbetäubend in den 7. Gang >2000 U/min runter zu schalten.
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#8 

Beitrag von Hymer ML-T 560 »

Hallo und guten Morgen.

Wenn ihr mal im Internet (z.B. Wikipedia) das 9-Ganggetriebe und die dazu gehörigen Übersetzungen sucht, werde ihr feststellen, daß der 6. der direkte Gang ist (1:1). Da der Sprinter für deutlich höhere Geschwindigkeiten ausgelegt ist als die vermutlich meisten Wohnmobile fahren, kann der 9. keinen Sinn machen. Ich habe einenHymer TI mit 7-Gang (3,5T) und mit 9-Gang (4,5T) gefahren und die Drehzahl liegt bei 100 Km/h im achten Gang (9G) etwa 150/min niedriger als beim 7. (7G). Wenn der neunte wirklich zuschalten würde, hättet ihr noch mehr Schalthektik und die bemängelt ihr jetzt schon.
Ich komme aus einer MB-Werkstatt und habe auch nach fast 48 Jahren Berufserfahrung noch nie von einem Neigungssensor für das Getriebe gehört. Ist aber vielleicht auch ganz neu.
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#9 

Beitrag von Azenberg »

Hallo,
diese Problematik mit dem neunten Gang und der nervösen Schalterei besteht auch bei meinem Carthago. Vermutlich gibt es für alle Hersteller nur diese eine Getriebe-Variante. Bei Mobilen unter 3,5t mag das passen, da diese in diesem Geschwindigkeitsbereich unterwegs sein dürfen.
Gruß Dieter
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#10 

Beitrag von Tourist »

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Servus ML-T560
Hymer ML-T 560 hat geschrieben: 26 Apr 2022 10:09 ... Wenn der neunte wirklich zuschalten würde, hättet ihr noch mehr Schalthektik und die bemängelt ihr jetzt schon. ...
... danke für Deine Hinweise! Mal anders herum: Auf der Autobahn fahre ich mit einem Handschalter bei ruhiger, gemächlicher Fahrt immer im höchsten (längsten) Gang. Wenn da nun bei meinem Automaten ein 9. Gang eingebaut ist, möchte ich diesen auch gerne verwenden. Weder liegt die Leistungsanforderung noch das Drehmoment im "roten Bereich", noch passiert sonst etwas ungewöhnliches. Wie beschrieben läuft das Womo bei langsamerer Fahrt gerne auch mal mit 1.500 / min., ohne das etwas passiert (dann natürlich im jeweils passenden Gang). Auffallend ist, dass der Verbrauch im 9. nochmal um ein paar Zehntel geringer ist - und die hätte ich gerne eingespart, und ganz nebenbei vom ruhigeren Fahrgeräusch profitiert. Mir ist kein anderes Fahrzeug bekannt, dass im Auslieferungszustand nicht alle vorhandenen Gänge des Automatikgetriebes nutzen könnte - dann müsste in der technischen Beschreibung z.B. stehen: "9-Gang-Automatik, nutzbar nur die Gänge 1 - 8". So aber bleibt der Beigeschmack einer technisch nicht ausgereiften Lösung - und genau die erwarte ich NICHT von einer "Premium-Marke".

Aber: Bitte nicht ML-T und MC-T miteinander vergleichen (gleich gar den 6-Zyl.), das sind - bis auf´s Blech des Fahrerhauses - und die Rückleuchten ganz verschiedene Fahrzeuge, wie Du ja weißt.

Noch ein´s zur "Schalthektik": Es kann nicht sein, dass im Normalbetrieb bei leichten Steigungen durch bis zu vier (!) Gänge geschaltet wird! Die Automatik "bemerkt" ja den "Fehler" und schaltet dann sofort nach 2 - 3 Sekunden wieder einen Gang rauf. Das ist einfach Murx! Ich würde mir so ein Verhalten im "Sportmodus" ja gerade noch eingehen lassen, nur eine Wahlschalter dafür gibt´s ja nicht - der ist wohl dauerhaft aktiviert.

Zum Schluss also nochmal meine Bitte: Wissende (also Mitmenschen, die das 9-Gang-Getriebe in seinem Aufbau und seiner Steuerung kennen, mögen sich melden - vielleicht gibt ja brauchbare Erkenntnisse zur Lösung des Problem, das wohl einige haben.

Viele Grüße,
Tourist
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amtsmeister (06 Jul 2022 19:46)
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#11 

Beitrag von Hymer ML-T 560 »

Viele Dinge sind Ansichtssache und woher kennst du den Verbrauch, wenn du dauerhaft den 9. Gang nicht fahren kannst. Leider verstehe ich auch nicht, wo der gravierende Unterschied zwischen MLT und BMCT ist, die Antriebsachse hat nichts mit der Getriebeübersetzung zu tun. Ich wünsche dir trotz allem viel Erfolg auf der Suche nach den Wissenden.
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#12 

Beitrag von greyhound »

Ich habe im Laufe der letzten 50 Jahre unterschiedlichste Diesel sowohl im Pkw als auch im leichteren bis 7,5 to Nutzfahrzeugbereich gefahren. Gemütlichster Vertreter war ein alter Ford Ranger (= Mazda 2500) mit 2,5 l Hubraum Saugdiesel, kein Turbo, gewaltige 78 PS, Drehmoment ?, GGw. 2300 kg. Der lief mit sehr langem Anlauf auf der Bahn auch 150 km/h, auch mit 500 kg Last auf der Pritsche. Heute haben wir 3,5 und mehr Tonnen, locker die doppelte Stirnfläche mit turbo-getunten PKW- Motörchen mit 1,9 l und regen uns auf, dass diese zum Fahren auf der Ebene mehr als 1500 U/min brauchen?
Bleibt mal auf dem Teppich. Dass unsere Schrankwände nicht durchweg im 9. gefahren werden können ist imho kein Konstruktionsfehler oder Mangel. Wenn ich nicht über 110 km/h fahre, dann bleibt er fast immer im 9. und dreht dann deutlich unter 2000 U/min. Kommt eine Steigung, dann schaltet er halt zurück, bei starken Steigungen (Karlsruhe - Pforzheim) auch mal in den 7. Will ich auf der mittleren Spur zügig überholen, dann auch kurz in den 6. Alles bei maximal 2700 U/min. Was ich nicht an Hubraum habe muss ich eben durch Drehzahl ersetzen. Dass bei der Fahrweise dann auch mehr Sprit verbraucht wird, haben wir früher mangels Anzeige nur nicht wahrgenommen.
Lange war ich ein Automatik-Gegner, vor allem nach Erfahrungen in den 80-/90-ern mit Borg-Warner für BenzinAutos: unendlich Schlupf, 1/3 weniger Leistung, dafür 1/3 mehr Sprit. Inzwischen bin ich (bei aller Kritik an MB) absolut begeistert vom Fahrerlebnis mit meiner Möhre. So entspannt bin noch selten gefahren.
just my 50 cent
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#13 

Beitrag von Rosi »

Selbst FIAT hatte vor einem Jahrzehnt schon eine andere Übersetzung des letzten Gangs für Wohnmobile, die ich selbst ca. 1 Jahr lang 10tkm im 2012er Carthago mit 4,5t fuhr, jedoch leider zu viele hausgemachte Probleme; FIAT = Fehler In Allen Teilen :!: :oops:
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#14 

Beitrag von Bertil »

Hallo zusammen,
dies ist hier mein erster Beitrag, aber ein Gebiet auf dem ich mich aus kenne, Ich arbeite nicht bei MB, aber bei einem großem Getriebehersteller in der Applikation!
Ich kenne das 9Gang Getriebe von MB nicht, aber die Funktionswiesen sind sicher ähnlich zu unseren Produkten.
In der Software wird immer ein Fahrzeug Gewicht hinterlegt, in der Regel ist das ein minimal Gewicht und das maximale Gewicht. Mit diesem Gewicht, der Achsübersetzung,
und dem Reifendurchmesser wird dann gerechnet! Unter anderem auch die Beschleunigung gemessen, und daraus Schaltpunkt errechnet.
Hier könnte das oben geschilderte Problem liegen!
Leider kann nur MB diese Daten im Werk überprüfen, oder anders gesagt, an Hand der Fahrgestellnummer.
Mit dieser Schilderung würde ich noch einmal auf die MB Vertretung zugehen!

Gruß Andreas
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Thomas135 (29 Apr 2022 11:10), Rosi (29 Apr 2022 12:20), Tourist (29 Apr 2022 19:00)
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Re: W910 Triebkopf, 9-Gang-Automatik-Problem: Frage an die Wissenden

#15 

Beitrag von Tourist »

 Themenstarter

Servus Bertil,

vielen Dank für Deinen Beitrag und willkommen im Forum (obwohl ich auch noch viel geschrieben, sondern vieeel mehr gelesen habe...).

Solche Infos suche ich! Nach und nach werden wir schon das "Schräubchen finden, an dem gedreht werden muss"! Viele "Leidensgenossen" werden es danken. Wobei man natürlich immer sehen muss, dass all dies ein Jammern auf höchsten Niveau ist. Ebenso halt aber auch der Preis...

Das Getriebe für den Quermotor des W910 kommt übrigens wohl von ZF... (Link - solange dieses hier noch nicht verkauft ist) und ist daher mit den Getrieben der Längsmotoren (W907) nicht vergleichbar.

@Rosi: Genau aus dem Grund hatte ich versucht, den genannten Hersteller (dort gab´s damals das 9-Gang-Automatik Getriebe ganz neu, währen MB da ja schon langjährige Erfahrung hatte) zu vermeiden. Außerdem kannte ich dort der Service aus langjähriger Knaus-Erfahrung - und war kuriert! Auch der Verbrauch ist so ein Thema, bei "Schleichfahrt" komme ich nie unter 10 l, im Schnitt sind es 11 - 11,5 l. O.k., das ist jetzt nicht ganz furchtbar, es geht hierbei aber um Langstreckenfahrten bei konstanter Geschwindigkeit von 90 - 105 km/h eff. .

Über den MB-Service hingegen kann ich nicht jammern, außer dass für dieses leidige Problem noch keine Lösung gefunden werden konnte.

Viele Grüße,
Tourist
P.S.: Ergänzung - noch ein Foto vom Getriebe
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