T1N, NCV3, LT, Crafter?

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Logon
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T1N, NCV3, LT, Crafter?

#1 

Beitrag von Logon »

 Themenstarter

Hallo in die Runde!
Ich möchte mir einen Transporter zulegen und ihn - wer hätte es gedacht - zum Campen nutzen. Meine Anforderungen: Möglichst wartungsfreundlich/einfach, so dass man selbst dran arbeiten kann, gute Teileversorgung und ein (knappes) Budget bis 8000€ +/-.

Favorit ist eigentlich der T1N, da er insb. mit dem 160er 5-Zylinder ja ein robustes Fahrzeug zu sein scheint. Ich beobachte den Markt schon länger und komme leider langsam zu dem Eindruck, dass vernünftige T1N rar sind, häufig halt Transporter die nicht mehr all zu frisch aussehen mit hohen Laufleistungen jenseits der 350t km. Es sind eben auch 20 Jahre alte Nutzfahrzeuge....

Frage mich jetzt, ob das Festhalten am T1N Sinn macht, oder man die neueren Modelle (sofern etwa im Budget) auch einbeziehen sollte? Wie schlägt sich der NCV3 oder auch VW Crafter 1, ich hörte dass die ersten Modelle des NCV3 nicht so gut gewesen sein sollen? Würde mich über ein paar Eindrücke/Vergleiche freuen!

Beste Grüße!
PeterZ
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Re: T1N, NCV3, LT, Crafter?

#2 

Beitrag von PeterZ »

Hallo Logon,

genau das war auch mein Budget vor zwei Jahren. Auch Ausbau zum Campingfahrzeug.
Geworden ist es ein 2010er L2H2 NCV3 mit 180tkm. Mercedes scheckheftgepflegt. Rostfreies Garagenauto.

Aber es war eine lange Suche.
Fast alle Karren in der Preisklasse hatten erhebliche Schäden an der Karosse. Teilweise Leiterrahmen gebrochen und überall Rost, Rost, Rost.

Kannst Du selber schrauben?
Verschleiss an Motor und Fahrwerk kann man halbwegs güstig selber beheben.
Aber die Korosseriearbeiten und Schweißerei sind mühsam.

Also schau Dir die Autos an. Und bevor Du den innenraum inspizierst, legst Du Dich mit Stirnlampe mal unters Auto. Mal kräftig von unten auf die Trittstufen Schiebetür/Fahrer/Beifahrertür schaun. etc.
Und hinter die Plastikplanken schaun. Radläufe hinten. Schau mal hier im Forum.

Viel Erfolg.
Logon
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Re: T1N, NCV3, LT, Crafter?

#3 

Beitrag von Logon »

 Themenstarter

Hallo Peter, danke für deine Antwort und schön dass du ein Fahrzeug gefunden hast! Leider hat sich der Markt in den zwei Jahren nicht vorteilhaft entwickelt würde ich sagen :mrgreen:

Selber schrauben tue ich gerne, nur bei der Karrosseriebearbeitung (Schweißen) muss ich (noch) passen. Hätte auch eine Bühne die ich mal nutzen könnte...Hast du einen Vergleich, wie "schrauberfreundlich" ist der NCV3 im Vergleich zum T1N? Was spricht evtl. für den T1N?

Im Übrigen Danke für deine Tipps!
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Steffen G.
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Re: T1N, NCV3, LT, Crafter?

#4 

Beitrag von Steffen G. »

Logon hat geschrieben: 21 Jul 2022 11:49 Hallo Peter, danke für deine Antwort und schön dass du ein Fahrzeug gefunden hast! Leider hat sich der Markt in den zwei Jahren nicht vorteilhaft entwickelt würde ich sagen :mrgreen:

Selber schrauben tue ich gerne, nur bei der Karrosseriebearbeitung (Schweißen) muss ich (noch) passen. Hätte auch eine Bühne die ich mal nutzen könnte...Hast du einen Vergleich, wie "schrauberfreundlich" ist der NCV3 im Vergleich zum T1N? Was spricht evtl. für den T1N?

Im Übrigen Danke für deine Tipps!
Ich hab den Vergleich, da mein Sprinter ein T1N 312D (292Tkm) ist, und ich noch ein 2010'er C-Klasse mit dem OM651 hab (160PS, 271Tkm), welcher ja ähnlich im Sprinter verbaut ist.
Das sind scharubertechnisch Welten dazwischen, obwohl nur 12 Jahre zwischen den Fahrzeugen liegen. Am 312D Motor (OM602) ist so gut wie alles Mechanik, es gibt ein Motorsteuergerät, welches aber einfach ausfällt. Alles ist halbwegs gut erreichbar.

Am OM651 brauchst neben dem mechanischen Werkzeug auch noch eine Stardiagnose oder ähnliches. Auch ist die Komplexität des Motors wesentlich höher. Es liegen hat doch ein paar Entwicklungsstufen zwischen den Beiden. Auch die Verbautheit von Teilen, was dem Einsatz des Motors in vielen Fahrzeugen mit beengten Motorräumen geschuldet ist, darf man nicht außer acht lassen. Ich habe schon zwei mal den Differenzdrucksensor des Partikelfilters gewechselt. Der befindet sich hinter dem Motor hin zur Wand zu Fahrgastraum. Da muss man erst mal ein paar Sachen (Steuergerät, Luftfilterkasten) abbauen um überhaupt in die Nähe des Sensors zu gelangen. Dann bedarf es die Mechanikerhände, die durch dünste Spalten passen, und sich die Finger idealerweise im 360° Bereich biegen lassen. Kurz um es ist alles viel enger zusammen.

Allerdings muss ich auch sagen, das ich mit beiden Motoren wenig Probleme gehabt habe.
Den OM 651 fahre ich seit 140Tkm (in 9 Jahren) und hatte bis jetzt relativ wenig Aufwand. Neben dem Öl/Filterwechsel, war mal der Riemenantrieb fällig, die Wasserpumpe hat mal aufgegeben (mit Wassernachfüllen noch fahrbar), 2x Differenzdrucksensor und 2 mal Flexrohr des Auspuff. Das letzte war ein defekter Thermostat. Jetz mach sich so langsam ein Ölverlust bemerkbar, soll angeblich die Ventildeckeldichtung sein, wovon ich noch nicht richtig überzeugt bin. Aber auch hier besteht wieder das Problem die Herkunft der Ölleckage zu finden, da alles so verbaut ist.

Am OM602 (312D) welchen ich seit 30tKm in 4 Jahren fahre, ist auf der Rückfahrt aus Schweden die Kurbelwellenriemenscheibe kaputt(die hat ein gummigedämpften Außenring, welcher sich gelöst hatte). Beim Wechsel hab ich gleich Riemenantrieb incl. Wasserpumpe getauscht. Da der Kühlkreislauf offen war auch gleich den Thermostat getauscht, obwohl noch i.O. Das AGR musste mal gewechselt werden, da defekt. Und die oberer Leitung zum Lenkgetriebe (Standartrostproblem) musste getauscht werden.
Das hat sich alles recht einfach wechseln lassen. Für die Riemenscheibe musste zwar die Front weg, aber das ist schnell gemacht. Das Lenkgetriebe konnte ich komplett ausbauen, ohne was am Fahrwerk zu verstellen, ist aber schon tricky, und ich musste mir dafür das erste mal einen helfende Hand meiner Freundin leihen.

Bremsenwechsel (vorne Scheiben und Steine, hinten Scheiben Steine und Handbremsbacken) sind bei beiden Fahrzeugen recht ähnlich, obwohl ich beim Sprinter es einfacher hatte. Aber das mag daran liegen, das ich zuvor an der C-Klasse "geübt" hatte.

Für mich ist Wartungs- und Reperaturtechnisch der Sprinter mit seiner "alten" Technik einfacher zu handhaben. Auch die Ersatzteile sind gefühlt etwas Preisgünstiger. Auf jeden Fall sind die Teile robuster, aber auch schwerer. Der Tausch der Wasserpumpe an der C-Klasse war nur notwendig, da hier gespart wurde, alles aus Kunststoff.
Der NCV3 kann seine Vorteile nur in jüngeren Jahren ausspielen, da auf Grund der billigeren Technik früher im Alter mit Ausfällen zu rechnen ist. Beiden Motoren haben bei mir fast die 300Tkm geschafft. Die 500Tkm traue ich aber nur dem altem OM602 zu, dem OM651 nur mit erhöhtem Wartungsaufwand. Bei meinem OM651 bahnt sich wohl bald ein Problem an, ein lauteres Klappern bei Start des kalten Motors, was entweder die Unterdruckpumpe sein kann, oder eben der Steuerkettentrieb, welcher (auf Grund von Sparmaßnahmen) nur noch als Simplexkette ausgeführt ist.
Sprinter T1N W903, 312D mit Automatik Bj.98 (ehemaliger Krankenwagen)
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Re: T1N, NCV3, LT, Crafter?

#5 

Beitrag von Logon »

 Themenstarter

Steffen G. hat geschrieben: 21 Jul 2022 15:50 Für mich ist Wartungs- und Reperaturtechnisch der Sprinter mit seiner "alten" Technik einfacher zu handhaben. Auch die Ersatzteile sind gefühlt etwas Preisgünstiger. Auf jeden Fall sind die Teile robuster, aber auch schwerer. Der Tausch der Wasserpumpe an der C-Klasse war nur notwendig, da hier gespart wurde, alles aus Kunststoff.
Der NCV3 kann seine Vorteile nur in jüngeren Jahren ausspielen, da auf Grund der billigeren Technik früher im Alter mit Ausfällen zu rechnen ist. Beiden Motoren haben bei mir fast die 300Tkm geschafft. Die 500Tkm traue ich aber nur dem altem OM602 zu, dem OM651 nur mit erhöhtem Wartungsaufwand. Bei meinem OM651 bahnt sich wohl bald ein Problem an, ein lauteres Klappern bei Start des kalten Motors, was entweder die Unterdruckpumpe sein kann, oder eben der Steuerkettentrieb, welcher (auf Grund von Sparmaßnahmen) nur noch als Simplexkette ausgeführt ist.
Hallo Steffen, danke für deine ausführliche Einschätzung. Die Wartungsfreundlichkeit , die auch du dem T1N ja attestiertst ist auf jeden Fall einer der Hauptgründe, warum ich den T1N favorisiere. Nicht zu unterschätzen ist ja auch, dass es mit diesem Forum und diversen amerikanischen Foren eine Fülle an Infos für den Selbst-Schrauber zu geben scheint. Das habe ich noch für kein anderes vergleichbares Fahrzeug gefunden (T4, aber der ist zu klein).

Ich habe mir schon einige T1N angeschaut, aber leider war keiner dabei der nicht zumindest am Schweller durchgerost war...Erst heute wieder so einen begutachtet. Ich bin mir daher wie schon oben gesagt nicht sicher, ob ich einen T1N in "rostarmem" Zustand finden werde, aber da hilft wohl nur ein langer Atem. Oder hat jemand Tipps, wo man neben den einschlägigen Fahrzeug und Kleinanzeigen-Seiten an einen vernünftigen Sprinter gelangen könnte?
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Jeroen_R90S
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Re: T1N, NCV3, LT, Crafter?

#6 

Beitrag von Jeroen_R90S »

Güte T1N (zB ehemaligen Feurerwehre) sind mittlerweile auch Selten/Teuer... (in Holland stehen auf www.marktplaats.nl einige 416 ehemaligen Holländische Feuerwehr mit <30.000km, Wandler-Autmatik, für 20.000+ EUR...)

Ich habe vor ~10 Jahre (die Zeit fliegt! :o ) auch ein ziemlich gut erhaltene 412 oder 416 gesucht, fast erfolglos. Obwohl Sprintshift (brrr), obwohl ehemaligen Gemeinde/Kommunalwagen (408 oder 411......) obwohl komplett vergammelt, obwohl 400.000+ KM...

Im ende meine Suche zum fast ähnlichen LT erweitert und auf ein nicht-perfekten, aber dafür bezalhlbare LT46 mit weniger Laufleistung und (ausser Windlauf unter Windschutzscheibe :( ) wenig Rost genug um Ausbau zum WoMo Wirtschaftlich zu machen.

So mein Tipp, schau auch mal zum LT35 (oder LT46) um (1996-2006).
2e Tipp, in Holland gibt es marktplaats.nl -> ähnlich zum Ebay Kleinanzeigen.

Jeroen
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