Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

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miniCamper
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Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#1 

Beitrag von miniCamper »

 Themenstarter

Habe gerade mal bei autoscout, mobile und dergleichen geschaut und bin fast vom Stuhl gefallen. :shock:
Habe ich was verpasst? Für einen Sprinter in meiner gewünschten "Konfiguration" (NCV3 kurz/flach x10, x13, x16cdi ab Bj. 2010) liegt der günstigste in meiner Umgebung bei 17.000€. Das war vor wenigen Jahren noch ganz anders, da habe ich zum teil angebote für 10.000€ gefunden die einen vernünftigen Eindruck gemacht haben. Ich habe das Gefühl, als ob es keine gebrauchten Fahrzeuge mehr gibt bzw. in den unteren Preiskategorien wird nichts mehr angeboten!?

Gehen die gebrauchten jetzt alle direkt ins Ausland? Ist die Nachfrage in DE so groß, dass die Preise so stark gestiegen sind?
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MobilLoewe
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#2 

Beitrag von MobilLoewe »

Es werden weniger Neufahrzeuge zugelassen weil im Zuge der Corona Pandemie Lieferengpässe entstanden sind. Insofern ist der Gebrauchtwagenmarkt reduziert und macht die übriggebliebenen Fahrzeuge teurer.

Soweit meine Theorie... :wink:

Aus einem anderen Thread, meine Erfahrung:
MobilLoewe hat geschrieben: 14 Aug 2022 18:10 Unser Familien VW Multivan Startline mit 115 PS Diesel von 3/2013 hat einen neuen Besitzer. AHK, Metallic, Schiebefenster, 7 Sitzer. Neu als EU Wagen 32.444 Euro, 138.000 Kilometer. Einzige nicht Verschleißreparatur, der Zuheizer wurde überholt. Kein Schummeldiesel, kein Rückruf.

Zustand ganz ordentlich, verkauft für 20.500 Euro, etliche Nachfragen. Ich denke das ist ein akzeptabeler Wertverlust für ca. 9 1/2 Jahre. :wink:
Gruß Bernd
Seit 1. März 2024 Hymer B-MC T 600 auf Sprinter 910, 170 PS, 9-Gang Automatik, SLC Fahrwerk 4,5 t, MBUX, Assistenten quasi volle Hütte.

MobilLoewe.de existiert nicht mehr,
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WolfgangK
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#3 

Beitrag von WolfgangK »

'...Habe ich was verpasst? ..'

Ja, eindeutig, das Thema wird seit Monaten rauf und runtergenudelt....
greyhound
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#4 

Beitrag von greyhound »

nicht nur in den unteren Preiskategorien, auch bei den sog. jungen Sternen zieht es seit Anfang 2021 gewaltig an, auch sind inzwischen die Neufahrzeugpreise kräftig gestiegen und die Zeit üppiger Rabatte ist auch seit 1,5 Jahren vorbei. Dafür wandern verstärkt sonst übliche Ausstattungen zu saftigen Preisen in die Konfigurationsbibel (Handschuhfach, Ersatzrad, Wagenheber, vernünftige Tankgröße,....)
Es war schon immer etwas teurer, einen Stern zu fahren.
teure Grüße
Wolfgang aus S. Cabrio-fan
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Rosi
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#5 

Beitrag von Rosi »

Ein fast 15 Jahre alter (scheinbar schicker, jedoch ziemlich verbastelter) Sprinter 324 Benzin mit LPG/Gas Umbau wurde neulich mit >200tkm zum halben Neupreis verkauft :!:
10 Jahre alte G500-Cabrio kosten doppelten bis dreifachen Neupreises :!:
:arrow: Angebot ./. Nachfrage ergeben den Preis :!: 8) :lol:
324 M272 Bj.07 H1L2 + PRINS 161tkm (immer) noch
324 M273 Bj.08 H2L2 + PRINS 50tkm (hoffentlich) bald
319 OM642 Bj.16 im HYMER ML-I 540 mit 79,5tkm (verkauft)
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Vagabundo
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#6 

Beitrag von Vagabundo »

Vieles ist momentan überhitzt...

Wir haben gerade unser Fahrzeug verkauft. Von Anfang an wurde suggeriert, daß man den Neupreis ansetzen kann. Alles ein riesen großer Schmarren. Natürlich sind zur Zeit Preise zu erzielen die vor 2 Jahren noch undenkbar waren. Jedoch sollte man trotzdem am Teppich bleiben. Nach unserer Einschätzung kühlt der Markt bereits merkbar ab da die Menschen Angst vor der Zukunft, bzw. vor dem was da kommt, haben.

Gruß Vagabundo
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#7 

Beitrag von Exilaltbier »

....lass mal die ersten Energieabrechnungen kommen, dann wird sich das auch schnell wieder ändern.
Die Medien machen die Leute ja völlig kirre und täglich gibt es neue mögliche Höchststände bis hin zu gar kein Gas und Strom und Öl.
Ausserdem wird der Ukraine-Krieg auch nicht ewig dauern, dann wird sich ziemlich schnell Alles wieder normalisieren.
Es sei denn, Trump gewinnt die nächsten Präsidentschaftswahlen, geht aus der Nato, aus dem Klimaabkommen usw. raus und der kleine Olaf wird davon überrascht wie die Bundesbahn vom nächsten Winter....
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CamperVan, 2014 Mopf, 216CDI, 7G+, L2H1, 2x4, 100L, 245/70/16 AT
Stete Skepsis wennmanim Netzis !

1St.gebr. WetWiperSys. kompl.2xArm 2x Balkenwischer/Schläuche Zust. 1A zu verk.
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Alkahest
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#8 

Beitrag von Alkahest »

Exilaltbier hat geschrieben: 04 Sep 2022 12:03 Ausserdem wird der Ukraine-Krieg auch nicht ewig dauern, dann wird sich ziemlich schnell Alles wieder normalisieren.
Den Optimismus kann ich leider nicht teilen. Ich denke wir gehen herausfordernden Zeiten entgegen. Ich sehe aber auch die Chance, dass Politik und Gesellschaft zu einem gewissen Pragmatismus zurückfinden. In den letzten Jahren war es doch sehr Wolkenkuckucksheim, das rächt sich jetzt…
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#9 

Beitrag von JanN »

Alkahest hat geschrieben: 04 Sep 2022 18:38
Den Optimismus kann ich leider nicht teilen. Ich denke wir gehen herausfordernden Zeiten entgegen. Ich sehe aber auch die Chance, dass Politik und Gesellschaft zu einem gewissen Pragmatismus zurückfinden. In den letzten Jahren war es doch sehr Wolkenkuckucksheim, das rächt sich jetzt…
Solange es noch (viel zu viele) Leute gibt, die Vollgas fahren, wenn's gerade geht, kann die Lage ja wohl noch nicht so schwierig und pessimistisch zu betrachten sein - oder ist das nur Ignoranz und "Zurückfinden zu einem gewissen Pragmatismus" ohne Rücksicht auf andere und die Welt?
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Alkahest
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#10 

Beitrag von Alkahest »

JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 00:14
Alkahest hat geschrieben: 04 Sep 2022 18:38
Den Optimismus kann ich leider nicht teilen. Ich denke wir gehen herausfordernden Zeiten entgegen. Ich sehe aber auch die Chance, dass Politik und Gesellschaft zu einem gewissen Pragmatismus zurückfinden. In den letzten Jahren war es doch sehr Wolkenkuckucksheim, das rächt sich jetzt…
Solange es noch (viel zu viele) Leute gibt, die Vollgas fahren, wenn's gerade geht, kann die Lage ja wohl noch nicht so schwierig und pessimistisch zu betrachten sein - oder ist das nur Ignoranz und "Zurückfinden zu einem gewissen Pragmatismus" ohne Rücksicht auf andere und die Welt?
Ich denke, du weißt eigentlich relativ genau was ich mit “Pragmatismus” meine. Da dieses Forum ja (zum Glück) nicht politisch ist, möchte ich das Thema nicht weiter vertiefen.

Da du aber offenbar an einer kontroversen Diskussion interessiert bist, will ich gerne mal etwas zuspitzen:

Wenn du dich hier mit Ü60 als moralischer Mahner präsentierst, sei die Frage erlaubt, inwiefern du dich denn in den letzten 30 Jahren für die Rettung des Planeten eingesetzt hast?
Die drohende Klimakrise ist mindestens so lange bekannt. Mittlerweile ist es nur leider reichlich spät. Das 1,5*C-Ziel ist doch längst Makulatur. Es handelt sich um eine tiefgreifende strukturelle Krise. Die Behauptung, das Fahrverhalten einzelner habe darauf einen relevanten Einfluss, ist entweder naiv oder bewusst irreführend.
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#11 

Beitrag von JanN »

Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52
JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 00:14
Alkahest hat geschrieben: 04 Sep 2022 18:38
Den Optimismus kann ich leider nicht teilen. Ich denke wir gehen herausfordernden Zeiten entgegen. Ich sehe aber auch die Chance, dass Politik und Gesellschaft zu einem gewissen Pragmatismus zurückfinden. In den letzten Jahren war es doch sehr Wolkenkuckucksheim, das rächt sich jetzt…
Solange es noch (viel zu viele) Leute gibt, die Vollgas fahren, wenn's gerade geht, kann die Lage ja wohl noch nicht so schwierig und pessimistisch zu betrachten sein - oder ist das nur Ignoranz und "Zurückfinden zu einem gewissen Pragmatismus" ohne Rücksicht auf andere und die Welt?
Ich denke, du weißt eigentlich relativ genau was ich mit “Pragmatismus” meine.
Nein, weiß ich tatsächlich nicht - meinst du Orientierung an den sogenannten "Sachzwängen" (die gemeinhin eher nichts mit den zwingenden Erfordernissen zu tun haben)?
Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52 Da dieses Forum ja (zum Glück) nicht politisch ist, möchte ich das Thema nicht weiter vertiefen.
Alles ist politisch, auch Sprinter fahren :D .
Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52 Da du aber offenbar an einer kontroversen Diskussion interessiert bist, will ich gerne mal etwas zuspitzen:
Das steht irgendwie im Widerspruch zu deiner vorhergehenden Aussage...
Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52 Wenn du dich hier mit Ü60 als moralischer Mahner präsentierst, sei die Frage erlaubt, inwiefern du dich denn in den letzten 30 Jahren für die Rettung des Planeten eingesetzt hast?
Die drohende Klimakrise ist mindestens so lange bekannt.
Die Frage ist erlaubt, und ich habe mir da wenig vorzuwerfen, übrigens schon länger als 40 Jahre. Und wie siehts bei dir aus?
Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52 Mittlerweile ist es nur leider reichlich spät. Das 1,5*C-Ziel ist doch längst Makulatur. Es handelt sich um eine tiefgreifende strukturelle Krise.
Fehler in der Struktur führen irgendwann zu einer "tiefgreifenden strukturelle Krise". Das ist Naturgesetz und nicht verwunderlich. Verwunderlich ist aber immer wieder, dass das von aus vielen Einzelnen bestehenden Mehrheiten so lange ignoriert wird, bis es zu spät für "die Rettung des Planeten" zu sein scheint, um dann fatalistisch und ignorant einfach so weiter zu machen wie bisher, weil ja eh nichts mehr zu retten sei.
Alkahest hat geschrieben: 05 Sep 2022 08:52 Die Behauptung, das Fahrverhalten einzelner habe darauf einen relevanten Einfluss, ist entweder naiv oder bewusst irreführend.
Tatsächlich ist die im Umkehrschluß resultierende Behauptung, dass das Fahr- (und Ess- und Konsum- und Reise- etc.) verhalten (vieler) Einzelner, aus denen Gesellschaften eben bestehen, keinen relevanten Einfluß auf die Entwicklung der Welt und ihre tiefgreifende strukturelle Krise habe, entweder naiv oder bewusst irreführend oder der klägliche Versuch, die eigene Mitverantwortung zu verdrängen.
Auch dein Verhalten zählt!
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#12 

Beitrag von v-dulli »

Dass jeder vor der eigenen Tür zuerst kehren sollte, ist richtig.
Das Problem ist aber dass wir hier, selbst wenn wir zurück in die Höhle kriechen, nichts am Klima retten können. Unsere etwa 2% CO2 werden sofort von China, Indien, Amerika, ........, dank Emissionshandel zusätzlich freigesetzt.
Dass wir jetzt panisch unsere Wirtschaft und unser Lebensstandard mit Vollgas vor die Wand fahren, ist völlig wahnsinnig!

Dass mich die sozialistische/ kommunistische Ideologie nach 40 Jahren, ausgerechnet in D, wieder einholt, hatte ich nie für möglich gehalten :oops:
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Alkahest
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#13 

Beitrag von Alkahest »

Zunächst mal Danke für die sachliche Antwort.

JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55 Nein, weiß ich tatsächlich nicht - meinst du Orientierung an den sogenannten "Sachzwängen" (die gemeinhin eher nichts mit den zwingenden Erfordernissen zu tun haben)?
Nein, ich meine eher, dass wir uns als Gesellschaft versuchen ein kleines bisschen zu einigen und auf die Probleme besinnen, die wirklich drängen. Viel zu oft werden Randthemen und der Zeitgeist benutzt, um uns “kleinen Leute” zu spalten und gegeneinander aufzuwiegeln. Thematisch dem Forum naheliegende Beispiele wären die “SUV-Debatte” oder Dieselfahrverbote, aber Beispiele finden sich auch in anderen Bereichen. Deine erste Antwort war ja ziemlich bezeichnend: weil ich 150 statt 110 fahre, bin ich für dich gleich der Ignorant, der auf alles sch…
Ist das wirklich so? Woher kommen diese Denkmuster? Und wem nutzen sie?

JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55 Die Frage ist erlaubt, und ich habe mir da wenig vorzuwerfen, übrigens schon länger als 40 Jahre. Und wie siehts bei dir aus?
Ich habe mit da ebenfalls “wenig vorzuwerfen”, was auch immer das heißen mag… :roll:

JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55 Fehler in der Struktur führen irgendwann zu einer "tiefgreifenden strukturelle Krise". Das ist Naturgesetz und nicht verwunderlich. Verwunderlich ist aber immer wieder, dass das von aus vielen Einzelnen bestehenden Mehrheiten so lange ignoriert wird, bis es zu spät für "die Rettung des Planeten" zu sein scheint, um dann fatalistisch und ignorant einfach so weiter zu machen wie bisher, weil ja eh nichts mehr zu retten sei.
Das sehe ich tatsächlich anders. Der Klimawandel ist kein “Fehler in der Struktur”, sondern eine logische und zwingende Folge der zunehmenden menschlichen Entwicklung. Die Weltbevölkerung wächst nahezu ungebremst. Milliarden von Menschen in Asien, Afrika und Südamerika träumen (zu Recht) von einem Leben in Wohlstand und Würde. Gleichzeitig gehen schon heute zunehmend Ressourcen für Siedlung und Landwirtschaft verloren. Schwellen- und Entwicklungsländer werden noch Jahrzehnte auf fossile Energie angewiesen sein.

Kipppunkte was den Anstieg des Meeresspiegels und das Tauen der Permafrostböden angeht, sind sehr wahrscheinlich schon überschritten. Die Ozeane als Grundlage der Nahrungskette sterben, angefangen von Krill und Plankton. Bis 2040 wird es hierzulande keine Nadelbäume mehr geben, im Sauerland kann man sich davon heute schon ein gutes Bild machen. Der Amazonas brennt wie selten zuvor. Die letzten Reste des Südostasiatischen Regenwaldes fallen für Palmöl. Das gegenwärtige 6. Massenaussterben wird die Perm-Trias-Grenze in den Schatten stellen.
Man muss also kein Hellseher sein, um die Zustände in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts zu erahnen.

JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55 Auch dein Verhalten zählt!
Und deshalb kann ich genau diese Art von Kirchentagsrhethorik einfach nicht mehr ernst nehmen.
Ich bin übrigens Anfang 30 und habe kleine Kinder. Es ist also wirklich nicht so, dass mir die Zukunft egal wäre oder ich völlig unreflektiert bin. Ich sehe aber leider langfristig nur sehr wenig Hoffnung. Wenn du da zuversichtlicher sein kannst, ist es ja eigentlich gut für dich und dein Seelenwohl :wink:
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greyhound (05 Sep 2022 18:39)
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. Guido QQ
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#14 

Beitrag von . Guido QQ »

Anstelle das eingeübte öko-apokalyptische Vokabular runterzubeten, kommen wir doch einfach mal zum Thema zurück.

Wie man meine Signatur entnehmen kann, habe ich einen 316Cdi L1H1, Achtsitzer, Klimaanlage, Anhängerkupplung. Da der Vorbesitzer - Leaser - Bundeswehr-Fuhrpark war, ist er atlantisblau (ich habe hier im Forum gelernt, dass nur die Bundeswehr diese Farbe bekam). Erstzulassung war 01/2013, es ist aber noch ein Vormopf.

Haargenau dieses Auto - ich vermute, er kam ereinst aus der selben Rutsche - war vor ein paar Wochen in Mobile.de. Allerdings mit 120.000 km. Er wurde dort für 21.900,- angeboten. Was soll ich sagen: er war nach wenigen Tagen verkauft.

Haargenau das habe ich für meinen auch bezahlt - nur war das vor sechseinhalb Jahren, die Anhängerkupplung wurde mir nagelneu druntergebaut und der Wagen hatte erst 31.000 km runter.

Meiner hat jetzt 102.000 km gelaufen... theoretisch bin ich jetzt 70.000 km gefahren und würde das gleiche Geld wiederbekommen.

Umgekehrt habe ich mal meine damaligen Suchkriterien bei mobile.de eingegeben: 316er, so 3 Jahre alt, unter 60.000 km. Da ist eigentlich unter 40.000,- fast nichts mehr zu machen. Quasi eine Verdoppelung des Preisniveaus in knapp sieben Jahren.

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ich glaube, dass hier in D der Nachfragedruck so groß ist, dass nur noch die absoluten Schrottgurken exportiert werden. Was noch irgendwie tüv-fähig ist, bleibt hier und ist ruckzuck verkauft. Erschwerend kommt hinzu, dass Neufahrzeuge nur schleppend nachkommen. Bestimmt gibt es auch einen Sog-Effekt, da ja Stellantis faktisch überhaupt nichts mehr liefern kann, schauen sich Kunden auch bei anderen Marken um.

Und wenn die Leasingfalle zuschnappt - die drei Jahre sind rum, der Händler will die Karre wieder, übernehmen geht nicht, weil er die viel lukrativer anderweitig verkaufen kann, also musst du einen neuen bestellen, mit schlimmstenfalls doppelt so hoher Leasingrate - dann werden die Gesichter besonders lang.
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. Guido QQ
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Re: Was ist los am Gebrauchtwagenmarkt?

#15 

Beitrag von . Guido QQ »

Alkahest hat geschrieben: 04 Sep 2022 18:38
dass Politik und Gesellschaft zu einem gewissen Pragmatismus zurückfinden.
ach das wäre zu schön!!
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v-dulli (05 Sep 2022 17:51)
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