Technische (!) Fragen zu eFuel

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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Many
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Technische (!) Fragen zu eFuel

#1 

Beitrag von Many »

 Themenstarter

Guten Morgen zusammen,

ich möchte hier auf garkeinen Fall eine Diskussion zu Preis, Verfügbarkeit, Ökologie, Sinnhaftigkeit oder....... von eFuels starten.
Mir geht es ausschließlich um technisches Verständnis.
Das was ich bisher im großen weiten Netz gefunden und gelesen habe ist entweder sehr schwammig oder widerspricht sich.
Mein Ausgangspunkt ist, dass ich einen Bj 2003 313 CDI habe und mir Gedanken mache ob ich damit auch mal eFuel fahren kann.

Einerseits lese ich wie kritisch die Schmierung der Hodruckpumpe ist, und man solle ja kein Benzin, auch nicht anteilig, fahren, da sie sonst spant.
Zudem passen Aussagen dass nur die aktuellen Motorengenerationen eFuels vertragen würden.

Andererseits gibt es Aussagen, dass synthetischer Diesel kein Problem sein und jeder Motor könne das ab.

Lässt sich das überhaupt generell beantworten oder liegt hier der Teufel im Detail z.B. welche Dichtungen wurden in welcher Seriennummerr verbaut?

Hat jemand verlässliche Aussagen von Motorenherstellern?
Gibt es vernünftige Quellen die einem beim Einstieg in dieses Thema weiterhelfen?
Oder ein Empfehlung wie man sich diesem Thema, auch als Laie nähern kann?

Vielen Dank und ein schönes Wochenende

Markus
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Alkahest
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#2 

Beitrag von Alkahest »

Ich denke es kommt auf den genauen Kraftstoff an. Bei HVO-Diesel zumindest wird meist eine breite Kompatibilität angegeben.
Meines Wissens sind die Schmiereigenschaften von “Bio-Diesel” recht gut. Zb hat der Aral Ultimate Diesel ohne Bioanteil auf dem Papier etwas schlechtere Schmiereigenschaften (was dann wohl durch Zusätze ausgeglichen wird)…
Viele Grüße, Michael
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#3 

Beitrag von Helmut4x4 »

Innerhalb der EU gibt es keinen Dieselkraftstoff ohne den gesetzlich vorgeschriebenen 7% Bioanteil.
Viele Grüße sendet Holm

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Alkahest
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#4 

Beitrag von Alkahest »

Helmut4x4 hat geschrieben: 04 Mär 2023 10:15 Innerhalb der EU gibt es keinen Dieselkraftstoff ohne den gesetzlich vorgeschriebenen 7% Bioanteil.
Doch klar gibt’s das, Aral Ultimate Diesel eben… ;)
Viele Grüße, Michael
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#5 

Beitrag von Helmut4x4 »

Du hast Recht! Habe gerade herausfinden können, dass die DIN EN 590 nur besagt, dass bis zu 7% Biodiesel enthalten sein darf, nicht muss.
Viele Grüße sendet Holm

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Many
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#6 

Beitrag von Many »

 Themenstarter

Haaaalt,
Mir geht es nicht um Biotreibstoff der funktioniert bei mir schon länger :lol:
Mir geht es um das Thema eFuel mit dem die kleinste Partei des Parlaments den Verbrenner retten will.
Stellt sich mir die Frage was ist das genau und was macht das mit bestehenden Motoren.

Danke Euch
Markus
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#7 

Beitrag von Reisender »

Mein Senf dazu:
Jedes Volk wählt sich seine ...... selber. Wir haben Politiker, die vielleicht ihren Namen tanzen können, aber sonst.... Verstünden sie auch was anderes als "schlaue Absonderungen" zu machen, wüssten sie, dass man nicht hobeln kann ohne Späne zu produzieren. Jede Energieumwandlung kostet Energie. Würde man das einfachste eFuel, nämlich Wasserstoff direkt einsetzen und in einem entsprechend modifizierten "Verbrenner" zum Antrieb einsetzen, würde das jede Menge sinnlos tranportierte Batteriemasse sparen, samt den Umweltproblemen in anderen Ländern (Ach so!). Aber die Ideologie ist ja wichtiger als echtes Hirn.
Herr, schmeiß was vom Himmel, egal ob Hirn oder Steine, aber triff!
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Alkahest (04 Mär 2023 17:58), Mopedfahrer (04 Mär 2023 18:18)
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1000 Meilen von zu Haus sieht die Welt ganz anders aus..
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#8 

Beitrag von joethesprinter »

Reisender hat geschrieben: 04 Mär 2023 17:56 Mein Senf dazu:
Jedes Volk wählt sich seine ...... selber. Wir haben Politiker, die vielleicht ihren Namen tanzen können, aber sonst.... Verstünden sie auch was anderes als "schlaue Absonderungen" zu machen, wüssten sie, dass man nicht hobeln kann ohne Späne zu produzieren. Jede Energieumwandlung kostet Energie. Würde man das einfachste eFuel, nämlich Wasserstoff direkt einsetzen und in einem entsprechend modifizierten "Verbrenner" zum Antrieb einsetzen, würde das jede Menge sinnlos tranportierte Batteriemasse sparen, samt den Umweltproblemen in anderen Ländern (Ach so!). Aber die Ideologie ist ja wichtiger als echtes Hirn.
Herr, schmeiß was vom Himmel, egal ob Hirn oder Steine, aber triff!
Nein. Auch wenn sowas immer garantierten Beifall am Stammtisch bringt. H2 musst erstmal energieaufwendig verdichten oder kühlen um es zu tanken... Und wenn das Auto so eine Weile im Sommer am Flughafen steht diffundiert der Wasserstoff auch schön an die Atmosphäre...
Wasserstoff ist der Strohmann von Big Oil. Mittelfristig käme er aus fossilen Quellen. Energieeffizient wäre es Akkus mit Strom zu laden. Aber dass passt hier kaum ins Forum.
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#9 

Beitrag von joethesprinter »

Alkahest hat geschrieben: 04 Mär 2023 10:09 Ich denke es kommt auf den genauen Kraftstoff an. Bei HVO-Diesel zumindest wird meist eine breite Kompatibilität angegeben.
Meines Wissens sind die Schmiereigenschaften von “Bio-Diesel” recht gut. Zb hat der Aral Ultimate Diesel ohne Bioanteil auf dem Papier etwas schlechtere Schmiereigenschaften (was dann wohl durch Zusätze ausgeglichen wird)…
Biodiesel hat nichts mit eFuel zu tun. Letzterer kann ja recht frei konfektioniert werden. Dagegen ist ersterer noch fast ein Naturprodukt. In meiner Literaturrecherche für eine Studienarbeit vor 15 Jahren war Biodiesel in den meisten Quellen von der Zündwilligkeit (Cetanzahl) und dem Trübungsverhalten (Filtrierfähigkeit bei Kälte) nicht so gut. Daher ist es eher was zum Beimischen.

...zum Beispiel auch in Kombination mit eFuels.
Es ist eher davon auszugehen dass ein hoher Anteil eFuel vorrangig im Premiumbereich zum Einsatz kommt und die Anforderungen der EN590 übertrifft. Der alte Sprinter wird die Vorteile nicht voll ausnutzen können. Aber schaden sollte der Kraftstoff nicht.
Neue Motoren mit auwändiger Abgasaufbereitung profitieren aber wesentlich z.B. von der Schwefelfreiheit.
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#10 

Beitrag von . Guido QQ »

...ich habe mal ein Video von einem LKW-Sammler gesehen, der inzwischen auf einen, in den Niederlanden ganz normal verfügbaren "Ersatzdiesel" zurückgreift. (Ich nenne den jetzt extra mal so, weil ich nicht weiß, wie e-fuel in Holland heißt)

Dieser Kraftstoff ist klar wie Wasser. In dem Video konnte man beeindruckend sehen, wieviel leiser selbst Odtimer-LKW's mit diesem Sprit laufen. Die für alte Laster typischen Rußwolken sind so gut wie verschwunden.

Was ich dort gesehen habe, hat mich voll überzeugt. Dieser neue Kraftstoff hatte nur Vorteile.
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#11 

Beitrag von . Guido QQ »

vielleicht mal ganz interessant dazu, ein Video aus der Pilotproduktion.

https://youtu.be/4AA46NCfA48
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joethesprinter
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#12 

Beitrag von joethesprinter »

. Guido QQ hat geschrieben: 04 Mär 2023 20:31 ...ich habe mal ein Video von einem LKW-Sammler gesehen, der inzwischen auf einen, in den Niederlanden ganz normal verfügbaren "Ersatzdiesel" zurückgreift. (Ich nenne den jetzt extra mal so, weil ich nicht weiß, wie e-fuel in Holland heißt)

Dieser Kraftstoff ist klar wie Wasser. In dem Video konnte man beeindruckend sehen, wieviel leiser selbst Odtimer-LKW's mit diesem Sprit laufen. Die für alte Laster typischen Rußwolken sind so gut wie verschwunden.

Was ich dort gesehen habe, hat mich voll überzeugt. Dieser neue Kraftstoff hatte nur Vorteile.
Rußbildung findet zum Teil an den Schwefelpartikeln statt. Weniger Schwefel, weniger Rußwolke. Hilft die Beladung von Partikelfiltern zu verringern.

Aber unsere aktuellen Kraftstoffe sind schon sehr viel besser als das wofür die Motoren mal ausgelegt wurden.

Durch eine höhere Cetanzahl setzt die Verbrennung bei Einspritzung eher ein und wird gleichmäßiger und mit geringerer Druckspitze (ergo ruhiger).

Aber war der Preis konkurenzfähig? Oder war es dem Sammler egal...?
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#13 

Beitrag von Alkahest »

. Guido QQ hat geschrieben: 04 Mär 2023 20:31 ...ich habe mal ein Video von einem LKW-Sammler gesehen, der inzwischen auf einen, in den Niederlanden ganz normal verfügbaren "Ersatzdiesel" zurückgreift. (Ich nenne den jetzt extra mal so, weil ich nicht weiß, wie e-fuel in Holland heißt)

Dieser Kraftstoff ist klar wie Wasser. In dem Video konnte man beeindruckend sehen, wieviel leiser selbst Odtimer-LKW's mit diesem Sprit laufen. Die für alte Laster typischen Rußwolken sind so gut wie verschwunden.

Was ich dort gesehen habe, hat mich voll überzeugt. Dieser neue Kraftstoff hatte nur Vorteile.
Das dürfte HVO-Diesel sein… hier eine Übersicht vom ADAC. Allerdings hat Joethesprinter natürlich recht, ist kein eFuel im eigentlichen Sinne…
Viele Grüße, Michael
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#14 

Beitrag von Reisender »

Ich zitiere mal selber unsren Freund joethesprinter:
Nein. Auch wenn sowas immer garantierten Beifall am Stammtisch bringt. H2 musst erstmal energieaufwendig verdichten oder kühlen um es zu tanken... Und wenn das Auto so eine Weile im Sommer am Flughafen steht diffundiert der Wasserstoff auch schön an die Atmosphäre...
Wasserstoff ist der Strohmann von Big Oil. Mittelfristig käme er aus fossilen Quellen. Energieeffizient wäre es Akkus mit Strom zu laden. Aber dass passt hier kaum ins Forum.
Zitat Ende.
Jede Energieumwandlung in einen anderen Energieträger, egal, wie er heißen mag, frisst jede Menge Energie. Das weiß man offenbar an "Stammtischen" eher als in Schulen oder Ideologien. Alles, was verarbeitet wird, kostet irgendeine Sorte Energie und je öfter oder aufwändiger man "veredelt", desto mehr Energie ist nötig. Physikalisch den Aggregatzustand verändern kostet logisch auch Energie, aber im Vergleich erheblich weniger. Würde man die Pipelines H2 fest machen, was wenig Aufwand kostet, wenn man den Politikern nicht große Summen in die Ohren blasen würde, so wäre ein bereits Verteilsystem verwendbar und man würde all den technischen Aufwand für ein erweitertes Stromnetz sparen können.
Aber: Wer ist der Hauptaktionär der Energiefirmen? Klar, alles, was Staat heißt, will sagen, die Dividenden verschwinden in diversen Haushalten für u.a. den Zweck des Stimmenkaufes. Ich sag's mal deutlich.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
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Re: Technische (!) Fragen zu eFuel

#15 

Beitrag von Alkahest »

. Guido QQ hat geschrieben: 04 Mär 2023 20:38 vielleicht mal ganz interessant dazu, ein Video aus der Pilotproduktion.

https://youtu.be/4AA46NCfA48
Hab mit das Video inzwischen komplett angeschaut, und kann es nur empfehlen. Dank an Guido für den Hinweis ;)
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. Guido QQ (06 Mär 2023 16:56)
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