Sprinter 318 OM642 springt nach 3 Monaten Standzeit nicht mehr an

[v-dulli]

Anzeige "Raildruck Null" stimmt, es kommt kein Tröpfchen Diesel aus dem Rail

Dann kann auch nichts AUS den Injektoren kommen.

[Fernwehbus]

Alle Sicherungen gecheckt - alle i.O.
Wie wird denn das Mengenregelventil angesteuert?

Bei den Fehlercodes stehen jetzt 2 zum Luftmassenmesser und Luftzufuhr, was klar ist, weil ich den Luftfilterkasten abgebaut habe und die Stecker nicht dran sind. Zusätzlich ein Fehler "P1955 - Fehler in der Datenbank nicht hinterlegt". Den hatte ich früher schon mal, hat sich aber nie negativ ausgewirkt. Ansonsten steht nichts drin.

Danke schonmal für eute tolle Live-Unterstützung!!!!

[Vanagaudi]

Wie wird denn das Mengenregelventil angesteuert?

Das wird vermutlich ein PWM-Signal sein. Mit einem Voltmeter wirst du es irgendwo zwischen 0V und 12v zappeln sehen. Aber wenn das Rail leer ist, sollten da eine konstant Spannung zu finden sein, (vermutlich) etwa 12V anliegen. Nur so kann der Raildruck aufgebaut werden.

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Y94 Mengenregelventil
Gültig für OM642.992 bis 23.12.2011 mit Ausstattungscode MC4 (Motor OM642DE30LA 135kW (184PS) 3800/min)

Pin  Querschn. Farbe  Verwendung
 1   0,75mm²   gnvi   Steuergerät CDI N3/20 SteckerM Pin94   verdrillt mit Pin2
 2   0,75mm²   blgn   Steuergerät CDI N3/20 SteckerM Pin47   verdrillt mit Pin1

Da die Leitungen verdrillt sind, geht es dort ziemlich hochfrequent daher, ähnlich wie auf den Leitungen zu den Einspritzdüsen. Aber die umgesetzte Leistung am Mengenregelventil ist sehr viel geringer. Die Leitungen zur Einspritzdüse besitzen zum Vergleich einen Querschnitt von 1,50mm².

DTC P1955 ist ein NOx-Fehler. Ist an dieser Stelle unbedeutend.


Bei einem Fall aus dem Netz (OM642 startet sporadisch nicht) hat ein defekter Injektor den Raildruck sofort in die Rücklaufleitung abgeblasen. Das Rail hat so den notwendigen Druck für den Motorstart nicht erreicht.

[Fernwehbus]

So, für heute habe ich aufgegeben. Die Batterie ist mittlerweile ganz runter und mein Ladegerät hat auch termingerecht vor ein paar Tagen den Geist aufgegeben.
Ich danke euch für die Unterstützung! Morgen geht es weiter mit der Suche. Ich bin immer noch fest der Überzeugung, dass es sich um einen ganz bagatellen Fehler handelt...

[der.harleyman]

Aber Fördermenge Niederdruck hast Du?

[Fernwehbus]

Huch, den Beitrag hat der Netzteufel wohl gefressen!

Ja, am Filter kam bei Einschalten der Zündung heftig Diesel an, hinter dem Filter in Schritt 2 auch ein gesunder Strahl raus und den Filter habe ich vorsorglich gewechselt und durch ein Küchentuch entleert, dabei zeigten sich keine größeren Anzeichen von Dieselpest:

Ganz kleine schwarze Dieselpest?

Dann habe ich auf der Hochdruckseite angefangen zu suchen: Rücklauf Injektoren abgezogen, aber da kommt ja Diesel aus der Förderpumpe durch den Rücklauf, sobald ich die Zündung anschalte.

Injektor vom Rail getrennt - kein Tropfen Diesel kommt raus. Nach meiner Logik kann der Rail keinen Druck aufbauen, wenn ich einen Injektor komplett entferne, aber zumindest müsste er es doch versuchen und einen kleinen Tropfen Sprit aus dem Railrohr drücken - oder nicht?

Dann habe ich noch sämtliche Sicherungen über dem Motorhauben-Hebel durchgeklingelt, alle Relais gezogen und durchgemessen, genauso die drei Sicherungen links am Fahrersitz. Unter dem Fahrersitz gibt es bei mir nur ein fettes Relais für die Frontscheibenheizung, das habe ich nicht geprüft, weil es ja nichts zur Sache tut.

Dann habe ich alle Stecker am Rail und an der Einspritzpumpe abgezogen - sehen aber alle wie neu aus, Kabel sehen auch gut und unversehrt aus.

Letztendlich war dann die Batterie verstorben, zumindest dreht sie nicht mehr richtig kräftig und ich werde erstmal zusehen, dass ich wieder Strom in die Bude kriege (ich habe noch zwei fette Batterien im unzugelassenen Lkw, aber der steht 2,5km entfernt und 2x 40kg schleppe ich nicht so gerne so weit - muss morgen erst Akku-Taxi besorgen)

[Fernwehbus]

Bei einem Fall aus dem Netz (OM642 startet sporadisch nicht) hat ein defekter Injektor den Raildruck sofort in die Rücklaufleitung abgeblasen. Das Rail hat so den notwendigen Druck für den Motorstart nicht erreicht.

Würde meine Frage im vorherigen Beitrag beantworten, wonach durchaus beim Startversuch Diesel aus dem Rail durch meinen Gummischlauch in Richtung Kanister flutschen sollte - macht es aber nicht. Keinen Tropfen! Injektoren und Überdruckventil sind also erstmal hintenan.

Das wird vermutlich ein PWM-Signal sein. Mit einem Voltmeter wirst du es irgendwo zwischen 0V und 12v zappeln sehen. Aber wenn das Rail leer ist, sollten da eine konstant Spannung zu finden sein, (vermutlich) etwa 12V anliegen. Nur so kann der Raildruck aufgebaut werden.

Nachdem ich nun alle Beiträge dankend und mit sauberen Fingern nochmal in Ruhe durchgelesen habe, bin ich als Reaktion auf deinen Beitrag zu dem Schluss gekommen:

a) morgen mal zu messen, was da am Mengenregelventil ankommt (erstmal Gezappel am Multimeter, eventuell schleppe ich dann ein Oszi hin)
b) einfach mal 12V auf das Ventil zu geben, man müsste es sicher arbeiten hören oder fühlen (??!?)
c) eventuell das Ventil einmal auszubauen und zu inspizieren, kommt man zwar blöd dran aber sind ja nur drei Schräubchen.

Dann bin ich allerdings mit dem Latein erstmal am Ende...

[Vanagaudi]

b) einfach mal 12V auf das Ventil zu geben, man müsste es sicher arbeiten hören oder fühlen (??!?)

Davon möchte ich im Moment abraten.
Ich habe bisher keinen Hinweis gefunden, bei welcher Spannung der Regler arbeitet, und ob er eine konstante 12V Spannung verträgt (Wärmeleistungsabfuhr!). Bevor du da Fremdspannung anlegst, prüfe erst einmal, was das Motorsteuergerät auf diesen Adern ausgibt.

[Fernwehbus]

b) einfach mal 12V auf das Ventil zu geben, man müsste es sicher arbeiten hören oder fühlen (??!?)

Davon möchte ich im Moment abraten.
Ich habe bisher keinen Hinweis gefunden, bei welcher Spannung der Regler arbeitet, und ob er eine konstante 12V Spannung verträgt (Wärmeleistungsabfuhr!). Bevor du da Fremdspannung anlegst, prüfe erst einmal, was das Motorsteuergerät auf diesen Adern ausgibt.

Ja, das schrieb ich ja, Spannung messen (und gleiche Spannung aus anderer Quelle draufgeben). Danke aber für den wichtigen Hinweis.

Wenn da nichts ankommt, weiß ich ja, dass der Fehler woanders wahrscheinlicher ist (irgendwelche Einflüsse auf das Motorsteuergerät?) als das Ventil ansich.

[Fernwehbus]

So, heute ging es endlich ernsthaft weiter mit der Fehlersuche.

Zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die mir hier so schnell und zielgenau geholfen haben. Ich habe mich dann hingesetzt und mich ins Thema "Common Rail" mal intensiver eingearbeitet und viel dazu gelernt. Weiterhin habe ich mit einem Kumpel telefoniert, der freier Kfz-Meister ist und mir einige bekannte typische Schwachstellen an solchen Systemen geschildert hat.

Aktueller Stand:
Alles zusammengebaut, alles dicht, alles entlüftet und eingestellt.

Nachdem ich die Batterie die letzten Tage mal richtig voll geladen habe, sprang das Fahrzeug heute auch nach 10-15 Sekunden drehen ziemlich problemlos an. Raildruck war sofort da. Ich hatte vorher alle Fehler gelöscht (jede Menge Unterspannungs-Warnungen an allen möglichen Steuergeräten, weil die Batterie ja am Ende vollkommen runter war. Fehler 1955 blieb und ließ sich nicht löschen.

Folgende Probleme bestehen:
1. Leider leuchtet die Motorkontrolleuchte weiterhin durchgehend. Mein iCarsoft-Gerät wirft folgenden Fehler aus:

Code: Alles auswählen

2510-001 Y77/1 (Ladedrucksteller)  - Steller meldet Fehler ... DTC Status gespeichert

Ist das der Mengenregler oder das Raildruck-Ventil? Ich würde das dann bestellen und wechseln.

2. Kurze Probefahrt den Berg hoch und runter (wenn er oben stehen geblieben wäre, wäre ich durch die Schwerkraft zurück in die Garage gekommen). Die ESP-Lampe geht an, das Fahrzeug ruckelt und es knattert unten, als wenn das ABS zuschlägt. Jeweils nur eine Sekunde, dann ist es wieder weg, tritt aber mehrfach auf.

Fehlermeldung dazu:

Code: Alles auswählen

0500-004 Signal Fahrgeschwindigkeit - Das Signal vom Steuergerät ESP ist unplausibel

Da die alten ABS-Sensoren in keinem guten Zustand waren und auch nicht zerstörungsfrei aus den Achsschenkeln gingen, habe ich diese durch welche aus dem freien Zubehörhandel ersetzt. Die machen eine robusten Eindruck, passten perfekt und die Stecker kann man auch nicht verwechseln.

Da bin ich aktuell ziemlich ratlos...

3. Schwerwiegendstes Problem sind Fehlermeldungen zum Lenkwinkel:

Code: Alles auswählen

9353 N80b1 (Lenkwinkelsensor - Der Wert liegt außerhalb des zulässigen Bereichs

Code: Alles auswählen

4D35 N80b1 (Lenkwinkelsensor - Der Wert ist unplausibel

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4D2E Lenkwinkelsensor: Werte sind unplausibel

Offenbar habe ich wohl doch eine Lenkradumdrehung links oder rechts zuweit gedreht und dann wieder zusammengebaut. Oder gibt es eine andere Erklärung?

Ich wäre euch ganz dolle dankbar, wenn wir die Probleme auch noch irgendwie in den Griff kriegen. Mein nächstes Projekt hat keine Elektronik, kein EPS und kein ABS, eine mechanische Einspritzpumpe und keinen ODB2-Stecker

[der.harleyman]

Ladedrucksteller bedeutet Turbolader. Also zur Abwechslung mal nix mit Raildruck.

Kannst Du mit Deinem Diagnosegerät die Randdrehzahlen auslesen? Das wäre der nächste Schritt.

Den Lenkwinkelsensor hast Du vermutlich gekillt. Also einmal neu bitte! Das hatte ich bereits befürchtet, als ich von Deiner Kurbelaktion gelesen hatte.

Weiter geht's...!

[v-dulli]

Lenkwinkelsensor kann man, mit der Diagnose, wieder zurückdrehen
ABS-Sensoren aus dem Zubehör könnten tatsächlich problematisch sein.
Ladedrucksteller gibt es einzeln im Internet.

[Fernwehbus]

Ladedrucksteller bedeutet Turbolader. Also zur Abwechslung mal nix mit Raildruck.

Hihihi, kann man mal sehen, wie man Pawlowsche Hunde trainieren kann: einfach 100x "Raildruck" sagen und schon liest das Billiggehirn das auch, wenn da "Ladedruck" steht. Prima!
Der Ladedruckregler ist übrigens erst 80-90tkm drin, wurde schon mal getauscht (damals von Mercedes, auch aufgrund Fehlerausgaben und ohne Symptome). Ist wahrscheinlich ein Verschleißteil

Na dann gehe ich mal einkaufen...

[der.harleyman]

Ist der Stecker in Ordnung oder ist da reparaturbedingt Feuchtigkeit oder Schmutz reingekommen? Zieh ihn einfach mal ab, schaue nach und kontaktiere ihn neu. Danach kannst Du immer noch einkaufen gehen.

[Fernwehbus]

Ist der Stecker in Ordnung oder ist da reparaturbedingt Feuchtigkeit oder Schmutz reingekommen? Zieh ihn einfach mal ab, schaue nach und kontaktiere ihn neu. Danach kannst Du immer noch einkaufen gehen.

Kann mir höchsten vorstellen, dass ich beim Aus- und Einbauen der oberen Motorabdeckung da hinten an den Turbo drangerammelt bin, ansonsten war ich ja ganz gut mit "vorne an der HD-Pumpe rumfummeln" beschäftigt. Aber ja, ich gucke erstmal in den Stecker.

Einkaufen wollte ich ABS-Sonsoren original MB, weil da weiß ich, dass dort alle Stecker sauber sind, die Löcher an den Naben blitzeblank (wobei, vielleicht stört der neue Lack??) und alles ordentlich verlegt ist. Drehzahl der Räder zeigt meine Diagnose leider nicht an, nur Motordrehzahl. Wenn das normale Hallsensoren sind, kann ich die ja auch unabhängig vom Fahrzeug testen - mal sehen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, muss der Lenkwinkelsensor nicht zwingend neu, sondern kann ohne mechanische Veränderungen wieder mittels Sternchen-Diagnose auf "Null - Geradeauslauf" kalibriert werden? Muss ja eh zum TÜV, dann könnte MB das auch gleich machen. Stimmt das so?