Sprinter mit Allradsystem von Oberaigner oder Daily 4x4?

[felted]

Hallo,

recherchiere seit einiger Zeit nach einem 4x4 Reismobil in Form eines Kastenwagens.
Es wird stand heute entweder ein Sprinter oder ein Iveco Daily werden.

Da mir der Werksallrad ohne Sperren und ohne Untersetzung nicht gefällt (keine mechanischen Sperren), habe ich die Firma Oberaigner kontaktiert.

Aussage der Firma Oberaigner:
Auf Basis der Anforderungen und auf Grundlage eines 4x2! wird ein Bestellcode der Firma Oberaigner erstellt.
Dieser selbst bestellte 4x2 wird dann an Oberaigner geliefert und auf 4x4 umgebaut.

4x4 Oberaigner:
- Permantentallrad
- keine mechanischen Sperren – ETS wird übernommen
- Mitteldifferenzial entfällt – Feste Kraftverteilung 33 / 67

In diesem Video (youtube: Was taugt der Sprinter 4x4 Werksallrad? | ESP vs. Sperren | wirsehnunsunterwegs) wird das Fehlen von mechanischen Sperren und die langsame Reaktion des ETS-Systems bemängelt.

Das System von Oberaigner bietet zwar einen permanenten Allrad, aber dennoch keine meachanischen Sperren und auch keine Untersetzung.

Was haltet ihr davon, bzw. hat jemand praktische Erfahrungen mit dem Oberaigner-System ohne meachanische Sperren?

Grüße, Detlef

[fuzzy-baer]

Hallo,

mich würde mal interessieren, was der Oberaigner Allrad an Mehrgewicht im Vergleich zum Heckantrieb mitbringt.
Interessant wäre auch, ob man bei Oberaigner Einfluß auf die Achsübersetzung nehmen kann... Dann würde ich gleich eine kürzere Übersetzung wählen, die dann die größeren Räder ausgleichen.
Wenn es die Standardachse von Mercedes ist, dann lässt sich ja problemlos eine Sperre nachrüsten.

Gruß Sepp

[loki]

Also zum jetzigen Zeitpunkt und so wie ich es verstanden habe, würde ich die 4Matic vorziehen. Immerhin kann damit eine gewisse Sperrfunktion in Längsrichtung erreicht werden. Hätte der neue Oberaigner eine mechanische Längssperre (deren Fehlen ich beim (alten) Oberaignerallrad für das größte Manko halte) wäre er der 4Matic überlegen. Klar, daß MB das versucht zu verhindern. Die (kleine) Reduktion gleicht das 9-Ganggetriebe aus, allerdings wäre auch hier eine größere Reduktion wünschenswert. Aber auch das wird MB nicht wollen, weil dann niemand mehr die 4Matic ordert, sondern den Heckantrieb mit anschließendem Umbau.
So gesehen halte ich den aktuellen Oberaignerumbau für einen Rückschritt gegenüber der 4Matic und dem alten Zuschalt-Oberaigner. Warum sollte man so etwas machen oder übersehe ich was?

OK, gut, auf engen, felsigen Passagen bringt der feste Permanentallrad Vorteile, weil er keinen Schlupf braucht. Aber die Längssperre fehlt einfach.

Gruß
Walter

[Mobaiger]

Hallo,

Mehrgewicht gegenüber Heckantrieb wie im schon beim 906 rund 130 kg--->siehe aktuellem Flyer

Wie sich der Vergleich der beiden System ausgeht wirst Du stand heute sicher nur von OA erfahren.
Die alte ZG 1 bzw. ZG 3 Variante als Vergleich heranzuziehen bringt nichts, wenn dann ZG 2 bzw. ZG 4 (Permanentallrad).

Um etwas mit Sperren zu bekommen, gibt es ja 2 Alternativen, deren Namen ja bekannt sind.

[Eisbär]

ZG 1 mit zugeschalteten Allrad dürfte die gleichen Eigenschaften haben also so abwegig finde ich nicht ihn zum Vergleich hinzu zu ziehen. Aber klar ZG 1 und 9 Gang gab es nicht genau so wenig wie ZG2 und 4.

[farnham]

Das System von Oberaigner bietet zwar einen permanenten Allrad, aber dennoch keine meachanischen Sperren und auch keine Untersetzung.

Ohne Sperren kann man grundsätzlich klarklommen - ich hatte im Landcruiser auch lange keine. Aber gerade im bocksteifen Kastenwagen mit Einzelradaufhängung vorn wären sie schon sehr nützlich für ernsthaftere Vorhaben - schließlich lässt er kaum Achsverschränkung zu. Die elektronische Einzelradbremse hilft natürlich auch - ich hätte aber Zweifel an der Standfestigkeit bei häufiger Nutzung. Ich würde mich bei jedem (harten) Bremseingriff ins mit Schwung durchdrehende Rad fragen, wieviele dieser Schläge die Steckachsen eigentlich so aushalten. 100? 1000? 10000? Irgendwelche übergroßen Reifengrößen würde ich mir mit 4ETS auf jeden Fall verkneifen.

Ansonsten kann ich aber den Sinn eines Allradantriebs ohne Untersetzung in einem Reisefahrzeug nicht wirklich verstehen. Außer etwas Schnee in den Bergen und schnell gefahrene Gravel Road gibts dafür eigentlich kaum Verwendung. Und auf Gravel geht's mit 4x2 eigentlich fast genauso gut - man haut 4x4 halt rein weil man es hat. Wann immer es jedoch schwierig wird, braucht man in der Regel erstens die Kraft und zweitens die Zeit zum Überlegen und Planen der zu fahrenden Spur, die nur eine Untersetzung (>= 2:1) bietet.

PS.: Iveco und 4x4 - war da nicht was mit einem VTG-Tausch pro Tankfüllung?

[felted]

Um etwas mit Sperren zu bekommen, gibt es ja 2 Alternativen, deren Namen ja bekannt sind.

1. Iveco Daily. Wie heißt die zweite Alternative?

[felted]

Das System von Oberaigner bietet zwar einen permanenten Allrad, aber dennoch keine meachanischen Sperren und auch keine Untersetzung.

Ohne Sperren kann man grundsätzlich klarklommen - ich hatte im Landcruiser auch lange keine. Aber gerade im bocksteifen Kastenwagen mit Einzelradaufhängung vorn wären sie schon sehr nützlich für ernsthaftere Vorhaben - schließlich lässt er kaum Achsverschränkung zu. Die elektronische Einzelradbremse hilft natürlich auch - ich hätte aber Zweifel an der Standfestigkeit bei häufiger Nutzung. Ich würde mich bei jedem (harten) Bremseingriff ins mit Schwung durchdrehende Rad fragen, wieviele dieser Schläge die Steckachsen eigentlich so aushalten. 100? 1000? 10000? Irgendwelche übergroßen Reifengrößen würde ich mir mit 4ETS auf jeden Fall verkneifen.

Ansonsten kann ich aber den Sinn eines Allradantriebs ohne Untersetzung in einem Reisefahrzeug nicht wirklich verstehen. Außer etwas Schnee in den Bergen und schnell gefahrene Gravel Road gibts dafür eigentlich kaum Verwendung. Und auf Gravel geht's mit 4x2 eigentlich fast genauso gut - man haut 4x4 halt rein weil man es hat. Wann immer es jedoch schwierig wird, braucht man in der Regel erstens die Kraft und zweitens die Zeit zum Überlegen und Planen der zu fahrenden Spur, die nur eine Untersetzung (>= 2:1) bietet.

PS.: Iveco und 4x4 - war da nicht was mit einem VTG-Tausch pro Tankfüllung?

Bin auch Landcruisrer (15 Jahre) gefahren und habe schöne und schwere Passagen mit meinem HZJ78 bewältigt. Mit Untersetzung und Sperren gab es nur ein Hindernis: den Kippwinkel.
Der einzige Kastenwagen, der diese Fähigkeiten bietet, ist aktuell der Dailiy 4x4.

Der hat aber nach Recherache Probleme mit dem Verteilergetriebe, welches offenbar selbst bei durchschnittlicher Belastung überhitzt und daduch defekt geht.
Habe mir Angebote für einen Daily mit Werksalllrad eingeholt. Die Vertriebler bestätigen, dass dies bekannt ist. Jedoch ist keine klare Aussage zu erhalten, ab wann das Verteilergetriebe in dieser Hinsicht korrigiert wurde. Damit sind all die „guten“ Angebote im Netz für Katz, da man nicht weiß, ob man einen Daily mit gutem oder mit schlechtem Vertreilergetriebe kauft.

Zwei Vertriebler schwurbelten von über 20 % Nachlass, wenn man deren Modell aus 2022 kauft...mit Erstzulassung 2024...

In beiden Angeboten, die ich erhalten haben, steht, dass die Geschwindigeit auf 90 km/h reduziert ist.
Ja ok, wir sind über 3,5 Tonnen. Aber ich möchte das entscheiden. Sieht für mich so aus, als ob die gesetztliche Begrenzung Iveco entgegenkommt, unterdimensioniert Verteilergetriebe zu verbauen.

Tendiere zum Daily 4x4. Aber ich traue den Italiener (noch) nicht...

[felted]

Und gibt es noch das Allrad-System von Achleitner.

Ich habe mit Achleitner telefoniert.
Das System von Achleitner soll alle Funktionalitäten des Werksallrads bieten, dabei jedoch ruhiger sein und gleichzeitig mehr Fahrkomfort bieten. Und das wichtigste natürlich, es gibt (laut Aussage) keine Probleme mit der Verteilergetriebe.

Mein Ziel:
Ich darf seit neuestem zu 100 % mobil arbeiten. Bin inzwischen alleine und habe mein Haus verkauft.
Mit Starlink habe ich hoffentlich fast immer Internet und kann somit endlich jeden Winkel der Erde erkunden und gleichzeitig Geld verdienen.
Aber ich benötige ein 4x4 Fahrzeugt, welches zuverlässig ist.

Gruß, Detlef

[MobilLoewe]

Für lange Straßenfahrten mit gelegentlichem Einsatz im leichtem Gelände ist der Sprinter 4-Matic die bessere Wahl, da er komfortabler und besser für die Straße geeignet ist. Für regelmäßig schweres Gelände punket der Iveco Daily 4x4 mit Robustheit, Offroad-Fähigkeiten und auch mit höherer Zuladung. Nachteil, mehr LKW Charakter.

Die Entscheidung hängt neben dem Geldbeutel davon ab, ob Offroad-Tauglichkeit oder Komfort auf der Straße im Vordergrund steht. Wenn 98% Straße gefahren wird, würde mir die Entscheidung leicht fallen.

Dann wäre noch der Aspekt Service, je nach bevorzugten Reisezielen. Mercedes oder Iveco? Und Probleme mit Oberaigner in der "Knüste" wünsche ich niemanden.

Meine 2 Cent...

Gruß Bernd
Ex MB Werksallrad Fahrer

[Schaubi]

Um etwas mit Sperren zu bekommen, gibt es ja 2 Alternativen, deren Namen ja bekannt sind.

1. Iveco Daily. Wie heißt die zweite Alternative?

IGLHAUT und ACHLEITNER

[farnham]

Für lange Straßenfahrten mit gelegentlichem Einsatz im leichtem Gelände ...

Nur braucht man dazu überhaupt kein Allrad ...

Ich würde behaupten, dass ich mit meinem heckgetriebenen Sprinter überall dort hinkomme, wo ich mit meinem Landcruiser im High Range auch hinkomme - rampen-/böschungswinkelbezogene Gemeinheiten und Skipiste bevor der Winterdienst ausgeschlafen hat mal außen vorgelassen.

Da ein Kastenwagen im Gelände mangels Verschränkung aber extrem bockelig unterwegs ist, braucht es die Untersetzung hier eigentlich noch mehr als beim Geländewagen - einfach, weil man normalerweise auf gleichem Untergrund nur halb so schnell fahren kann, ohne aus dem Sitz zu fliegen oder andere körperliche Schmerzen zu erleiden. Und ohne Untersetzung findet man oft einfach keinen Gang zwischen dem ersten und zweiten oder sogar vor dem ersten...

[MobilLoewe]

Für lange Straßenfahrten mit gelegentlichem Einsatz im leichtem Gelände ...

Nur braucht man dazu überhaupt kein Allrad ...

Ich würde behaupten, dass ich mit meinem heckgetriebenen Sprinter überall dort hinkomme, wo ich mit meinem Landcruiser im High Range auch hinkomme - rampen-/böschungswinkelbezogene Gemeinheiten und Skipiste bevor der Winterdienst ausgeschlafen hat mal außen vorgelassen.

Aus meiner Sicht ist 4-Matic fast immer ideal, egal ob auf winterlichen Straßen, auf der nassen Wiese oder auf den letzten Metern zum Strand. Auf YouTube sind Videos zu finden, wo 4-Matic Sprinter abseits vom Asphalt erstaunliches leisten, auch ohne zusätzliche Übersetzung, die durch automatische Bremseingriffe fast perfekt ersetzt wird.

Der Aufpreis ist im Vergleich zu Oberaigner oder Achleitner mehr als moderat, der sich möglicherweise beim Wiederverkauf bezahlt macht. Es spricht eigentlich alles für 4-Matic...

Hier ein informativer Vergleich:
https://youtu.be/nECoKO471oQ?si=-XA6gKGJOrcnBSrY

Gruß Bernd

[JoachimG]

Hallo,

Differentialsperre hinten von Iglhaut, ESP abschalten, im 9 Gang Getriebe den 1. Gang schalten. Richtige Reifen, noch ne zusätzliche Blattfeder hinten. Dann geht beim Sprinter schon ein ganze Menge.
Ich sehe das Problem hauptsächlich im hohen Schwerpunkt bei einem Kastenwagen und dem gesamten Gewicht, was eher Richtung 4 Tonnen geht.

Wer hat noch nicht gesehen was das Explorer Magazin macht. Kremplin hat doch einen irren Umbau am Start.
Gruß
Joachim

[JoachimG]

@ Detlef,

sicher spannend zum online arbeiten in den entlegensten Winkel zu fahren. Also über Stock und Stein, durch endlose Dünenfelder und Kilometer lange Matschpisten.
Wie wirst du dein Womo ausbauen was die Autarkie angeht?
Wasser, Strom, Toilette, etc
Macht ja nur Sinn sich in den letzten Winkel vorzuarbeiten wenn man dort dann auch ein paar Tage bleiben kann
Nur so ein Gedanke von mir.
Gruß von Joachim, der auch schon im Womo mobil gearbeitet hat.