Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
Kingkolli
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Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#1 

Beitrag von Kingkolli »

 Themenstarter

Hallo zusammen,
leider wieder ein Allrad Beitrag, aber ich bin durch die Suche leider nicht schlauer geworden. Ich hoffe ihr könnt mir helfen!
Ich suche aktuell einen Sprinter W906 als Zugfahrzeug für einen Pferdeanhänger (2,5t) um auf Turnieren übernachten zu können. Problem ist, dass ich immer auf Wiesen stehe und bei Regen den Hänger nicht mehr aus dem Matsch bekomme. Ich denke dass eine Diff Sperre an der Hinterachse ausreichend wäre. Ein Nachrüstung habe ich über Taubenreuther gefunden. Leider sind die Sprinter in meiner Preisklasse meist schon 200-300tkm gefahren, und ich frage mich, ob es da noch Sinn macht eine Diff-Sperre nachzurüsten. Somit halte ich Ausschau auch nach 4x4 Fahrzeugen. Viel gibt es unter 30t€ nicht, wäre aber auch möglich. Dass der Allrad im Sprinter nicht den Offroad Anforderungen vieler Nutzer hier entspricht ist mir bekannt. Weis meint ihr aber zu meinen Anforderungen "nasse Wiese und Hänger"? Ich habe keine Offroad Erfahrung und werde mit dem Auto vorerst auch nur auf der Strasse und eben den Wiesen unterwegs sein. Hecktriebler mit Diff Sperre oder lieber den Werksallrad ohne Sperren?
Danke für Eure Hilfe!
Alex
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MobilLoewe
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#2 

Beitrag von MobilLoewe »

Tja Alex, so allgemein lasst sich das aus meiner Sicht nicht beantworten. Jede Situation ist anders, je nach Untergrund einer Wiese. Mit Werksallrad hat man immer eine kleine Chance mehr. Lass dein Portemonnaie entscheiden. :wink:

Ein entscheidender Faktor sind die Reifen. Geländetaugliche oder Matschreifen (MT-Reifen) können die Traktion erheblich verbessern. All-Terrain-Reifen wären eine gute Allround-Lösung, wenn man oft zwischen Straße und Wiese wechselt.

Gruß Bernd
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#3 

Beitrag von hljube »

Von den reinen Allterrain Grabber , BFG ko2 und Nokian Outpost würde ich die Finger lassen, dann lieber was gemäßigteres wie Falken Wildpeak oder Michelin agilis crossclimate, wie der Looder ist weiß ich nicht, aber sicher auch nen Blick wert.

Neben Taubenreuther kann man sich AFAIK auch von Iglhaut ne Sperre nachrüsten lassen.

In Verbindung mit einer kurzen Achsübersetzung wie 4.7 oder 4.3 in Verbindung mit 7g oder 5G automat sollte da doch schon einiges gehen.
MFG
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#4 

Beitrag von Schnafdolin »

MobilLoewe hat geschrieben: 12 Nov 2024 11:49

Ein entscheidender Faktor sind die Reifen. Geländetaugliche oder Matschreifen (MT-Reifen) können die Traktion erheblich verbessern. All-Terrain-Reifen wären eine gute Allround-Lösung, wenn man oft zwischen Straße und Wiese wechselt.

Gruß Bernd
Ex Werksallrad Fahrer
AT-Reifen lohnen sich meiner Meinung nach nur, wenn das VTG untersetzbar ist und man vorhat, in brutales, steiniges Gelände zu fahren. Da sie, bedingt durch das grobe Profil, nicht gleich durchdrehen, kann man sich im Matsch aber viel weiter hinten festfahren, als man ursprünglich vorhatte :lol:

Sie haben bei nasser Fahrbahn, z.B. Regen und Asphaltbelag, einen beschixxxenen Halt. Das merkt man beim ersten Regenschauer und vergisst man so schnell nicht.
Ich bin mehrmals in Kurven unfreiwillig gedriftet oder kam schlecht an der Kreuzung zum stehen.
Sie sehen natürlich mächtig gewaltig aus, noch dazu mit weiß hervorgehobenen Schriftzügen (White Letters). Man muss aber beim Ersatzrad, wenn es an der Hecktür in Szene gesetzt werden soll, die Reifen mit den WL auf die Rückseite montieren lassen. Sonst sehen es die großen Jungs ja nicht. Denn normalerweise wird das Ersatzrad ja mit der Schüssel nach außen an den Träger montiert- und das ist die Innenseite. Warum ich das schreibe? Weil in DD einer mit so einem extra verkehrt aufgezogenen Reifen auf dem Eiscafé-Sprinter herumfährt, oder er hat extra die andere Seite von Hand weiß gemalt, denn der originale Aufdruck ist nur auf einer Seite. :D

Einen wirklichen Nutzen haben AT's in steinigem, scharfkantigen Gelände. Dort haben sie Traktion ohne Ende und gehen so leicht nicht kaputt. Ich hatte noch nie einen Platten, seit ich die AT drauf habe und auch nach übelsten Pisten in felsigem Gelände keine nennenswerten Schnitte in der Karkasse. Auf den ersten Sprinter hatte ich General Grabber AT² aufgezogen, auf dem jetzigen BFG K02. Beide reagieren bei Nässe gleich schlecht und fühlen sich im Dreck am wohlsten.


Martin
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#5 

Beitrag von Karsten61 »

Die berühmte nasse Wiese ist Teufelswerk, egal wie viele Räder sich nach zwei Umdrehungen das Profil zugeschmiert haben...
Aber beim 4x4 ist die Chance einen Hauch größer.
Gruß Karsten
Deine Pferde sind nicht evtl schwere Kaltblüter? :twisted:
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Rosi
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#6 

Beitrag von Rosi »

Karsten61 hat geschrieben: 12 Nov 2024 18:55 ... Deine Pferde sind nicht evtl schwere Kaltblüter? :twisted:
:lol: :D
... die den Karren aus dem Dreck ziehen könnten :?:
z.B. MICHELIN Agilis CrossClimate, oder CrossClimate Camping + 1/2t Gewicht auf der HA = ziehen die Gäule eiskalt aus den Pampe :!:
https://www.michelin.de/auto/tyres/mich ... ossclimate
https://www.michelin.de/auto/tyres/mich ... te-camping
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hljube
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#7 

Beitrag von hljube »

Passend zum Thema: https://www.promobil.de/zubehoer/reifen ... eich-test/
Hätte ich mal lesen sollen bevor ich Gerneral Grabber drauf montiert hatte...
MFG
Julian

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MobilLoewe
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#8 

Beitrag von MobilLoewe »

hljube hat geschrieben: 12 Nov 2024 20:02 Passend zum Thema: https://www.promobil.de/zubehoer/reifen ... eich-test/
Hätte ich mal lesen sollen bevor ich Gerneral Grabber drauf montiert hatte...
Ich war mit General Grabber AT3 zufrieden, ein guter Kompromiss auf und neben dem Asphalt. Auch promobil ist aktuell der Meinung... :mrgreen:

https://search.app?link=https%3A%2F%2Fw ... s%2Fm2%2F4

Gruß Bernd
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hljube (12 Nov 2024 20:55)
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#9 

Beitrag von Unbeliebt »

VW T5 4Motion darf 2.5T bzw. 3.2T ziehen. Der hat ne Haldex und zieht dich mit leichten ATs (z.B. Yokohama) gut raus. Dem traue ich mehr zu als meinem Sprinter.
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#10 

Beitrag von Mopedfahrer »

Eine günstige, wennn auch nicht schnelle Hilfe, kann Luft ablassen sein.
Der Unterschied von 4 Bar zu 2 Bar (oder sogar 1,5 Bar) ist gewaltig.
Im Schlamm habe ich es noch nicht probiert - aber im Sand ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Du brauchst halt einen Kompressor und etwas Zeit ...
Viele Grüße Anton

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hljube
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#11 

Beitrag von hljube »

Und statt Allrad lieber 2 ordentliche Bergeösen vorne nachrüsten
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Karsten61
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#12 

Beitrag von Karsten61 »

Wenns denn Ordentliche werden sollen wird es auch aufwendig...
martin.k
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#13 

Beitrag von martin.k »

..ordentliche Bergeösen
Die originale Abschleppöse ist auf der Beifahrerseite.
Ich habe noch eine Bergeöse für die Fahrerseite hier liegen. Neu, nicht montiert und unbenutzt. Bei Interesse bitte PN an mich.
DANKE
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## Man sollte jede Gelegenheit nutzen seine Fresse zu halten. ##
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#14 

Beitrag von farnham »

Kingkolli hat geschrieben: 12 Nov 2024 10:44 Ich denke dass eine Diff Sperre an der Hinterachse ausreichend wäre. Ein Nachrüstung habe ich über Taubenreuther gefunden. Leider sind die Sprinter in meiner Preisklasse meist schon 200-300tkm gefahren, und ich frage mich, ob es da noch Sinn macht eine Diff-Sperre nachzurüsten. Somit halte ich Ausschau auch nach 4x4 Fahrzeugen.
Zwei Tipps:
1. ESP Off. Die Taste mit dem irreführenden Namen erlaubt dir, auch bei einem durchdrehenden Rad weiter Gas zu geben. Das Rad mit Schlupf wird dann gebremst, was fast wie eine Sperre wirkt. Ohne ESP Off ignoriert das Motorsteuergerät das Gaspedal und drosselt die Motorleistung solange, bis es keinen Schlupf mehr gibt - und schon steckst Du fest, obwohl du ohne Probleme noch fahren könntest.

2. vorne 0.7 bar Reifendruck, hinten proportional zur Achslast entsprechend mehr (bei mir mit 100kg Stützlast ca. 1.1bar). Am Anhänger die Reifen nach dem gleichen Schema plattmachen - den genauen Druck musst du aber ausprobieren. Idealerweise haben alle Reifen des Zugs eine gleich lange (!!!) Bodenkontaktfläche, gemessen auf hartem Untergrund. Ein sehr guter Kompressor ist zu empfehlen zum Aufpumpen von 8 großen Reifen, denn mit Straßenreifen geht sowas nur für wenige hundert Meter. Mit guten ATs mit starker Seitenwand könnte man so auch zur nächsten Tanke schleichen - mit weniger als 30 km/h allerdings.

In dieser Konfiguration hat bislang weder eine feuchte Wiese noch ein frisch gepflügter Tiefsandacker meinen 906er Hecktriebler mit 1600kg am Haken stoppen können.
906er im Umbau zum Womo, 319 CDI, 7G+
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Re: Allrad für Zugfahrzeug auf Wiese und Matsch?

#15 

Beitrag von ra-sc91 »

Kauf dir Sandbleche! Ev. solch flexible.
https://www.offroad24.de/uploads/files/ ... bleche.pdf

AT-Reifen ansich würden auf der Wiese helfen, die sind aber auf feuchter Straße miserabel. Würd ich mit Pferdehänger nie fahren wollen. Mein Camper mit AT-Reifen neigt bereits bei normal gefahrenen Kreisverkehren zum ausbrechen bei Nässe. Wobei es je nach Typ Unterschiede geben mag, schlechte Eigenschaften bei Nässe haben die aber alle.

Und HA-Sperre........., meiner Meinung nach im 4x2 rausgeworfenenes Geld. Hab die von Iglhaut im 4x2 drin, der Nutzen ist gering. Bei "felsigen" Stellen fehlt der Kriechgang und die Kupplung wird zu heiß. Womöglich bei Automatik besser. Und auf nassen Wiesen fährt das Auto trotz Sperre dem geringsten Widerstand hinterher und nicht dahin, wo der Fahrer will.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, Landy oder T3 Syncro.

Grüße
Ralf
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