Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
Gelöschter User

Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#1 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

hab mir grade mal ein paar Stunden Zeit genommen ;) und den Thread zum Thema Rost gelesen.

Jetzt drängt sich mir doch sehr stark auf, intensiv über einen zusätzlichen Unterboden und Hohlraumschutz nachzudenken.

Hat jemand von Euch Erfahrungen damit? Evtl. auch Preise und Umfang?

Früher gabs bei VW mal sowas wie einen Hohlraumschutzplan (hab ich für meinen T3, aber der rostet nach 18 Jahren bisher nur an ein paar Stellen wirklich). Da steht genau drin, durch welche Bohrungen man in welche Hohlräume gelangt usw. Gibt's das für den Sprinter? Oder macht da jede Werkstatt nach eigener Phantasie etwas?

So long...

Christian
Gelöschter User

Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#2 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hab zwar keinen Hohlraumschutzplan, aber in der aktuellen Oldtimerpraxis sind die verschiedenen Mittelchen und deren Anwendung und Wirkung ausführlichst beschrieben.

Gruß Thomas
KettnerTh
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#3 

Beitrag von KettnerTh »

Hallo, habe 400 Euronen für beides bezahlt.
Erstes Problem, wer macht Dir die Unterbodenwäsche. In Berlin wollen nicht viele, ihnen fehlt der Abscheider.
Zweitens, die Werkstatt musste erst überredet werden, dies richtig ordentlich zu machen. "Nicht doch für einen Transporter."
Die Arbeit macht aber nun einen guten Eindruck, fand auch meine Werkstatt.

Grüße aus Berlin
Thomas
aussiesprinter
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#4 

Beitrag von aussiesprinter »

Die Frage nach dem Hohlraumplan gab es doch schonmal, wenn ich mich nicht irre. Aha:

:guckst-du: Hohlraumthread

So ein Plan gehört m.E. veröffentlicht, und zwar vom Hersteller. Sonst meinen die Leute noch, die Kisten rosten so fleißig, damit der Kunde sich schneller 'ne neue kauft. Ein Schuft, der Böses dabei denkt. Oder so ähnlich. :nixsag:

Gruß Thomas
MB 210D -- 1998 -- mittl. Radstand -- hohes Dach -- rundum Glas -- Zgm 2950 kg
Christian
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#5 

Beitrag von Christian »

SUPER Vielen Dank! -Danke-
..mit 2001er 313CDI (JC Womo)
sts
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#6 

Beitrag von sts »

Hallo,
habe für meinen 313 aus 2005 ne Dose Fluid Film bestellt und würde die gerne die Tage einbringen. Ein Hohlraumschutzplan wäre eine große Hilfe - leider ist der oben aufgeführte Link kaputt.
Ist der Plan noch hier im Umlauf?
Danke!
Gruß, Steffen
swiktor
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#7 

Beitrag von swiktor »

Hallo Christian,

habe letztes Jahr meinen Sprinter ebenfalls versiegelt. Da ich so gut wie keinen Rost am Unterboden habe und zudem für die nächsten Jahre Ruhe haben wollte, bin ich, nach einiger Recherche im Internet, wie folgt vorgegangen:

1. Hohlräume mit Fluid Film aus der Spraydose mit Hohlraumsonde ausgesprüht. Fluid Film wird bei Feuchtigkeit zu einem Gel, bei Wärme kriecht es in die Ritzen und verdrängt Feuchtigkeit. Außerdem stoppt es evtl. vorhandenen Rost.

2. Einsprühen des Unterbodens mit Owatrol Öl. Owatrol hat eine hohe Kriechfähigkeit und stoppt zuverlässig vorhandenen leichten Rost. Zudem frischt es den vorhandenen Unterbodenschutz wieder auf. Allerdings hat Owatrol eine geringe Standfestigkeit.

3. Versiegeln des Unterbodens mit UBS 220 Unterbodenwachs. Das Wachs hat eine lange Standzeit und ist zudem bersteinfarben-transparent. Wenn es weiteren Rost gibt kann dieser trotz des Wachses erkannt werden.

Bei weiteren Fragen einfach melden.


Gruß,

Sam.
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Lars72
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#8 

Beitrag von Lars72 »

sts hat geschrieben:Hallo,
habe für meinen 313 aus 2005 ne Dose Fluid Film bestellt und würde die gerne die Tage einbringen. Ein Hohlraumschutzplan wäre eine große Hilfe - leider ist der oben aufgeführte Link kaputt.
Ist der Plan noch hier im Umlauf?
Danke!
Gruß, Steffen
Habe einfach alles ausgesprüht, wo ich mit der Sonde reingekommen bin und wo ich (vom Vorgängerfahrzeug und von fremden Fzg auf der Straße) wußte, daß die Stelle rostempfindlich ist:
Schweller, Längsträger, Querträger, alle Türunterkanten von innen, Schiebetür im Bereich Schloß und Griff, unter den Einstiegen und unter Einstieg Schiebetür, Schiene Schiebetür

Du wirst aber mehr als eine Dose brauchen, bei mir sind 4 Liter verschwunden.
sts
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#9 

Beitrag von sts »

Hallo,

danke für die Tips! Mit "Dose" meine ich einen 20 Liter Eimer Liquid A - sollte reichen. Mache mit ein paar Kollegen zusammen ein paar Busse/Oldtimer... Habt ihr auch was bzgl Fensterrahmen Windschutzscheibe und Hecktüren gemacht? Hat die Versiegelung der Türunterkanten von Innen das Rostproblem gelöst?

@Sam: Owatrol auf den Unterboden? Habe ich noch nicht gehört! Die Leute reden dort immer von FuildFilm AS-R. Hast du Owatrol verdünnt und mit Druckbecherpistole aufgebracht? Großflächig?

Ich habe das Problem, dass sich in einem der hinteren Radkästen der Unterbodenschutz an einer der Falzen gelöst hat und die Falz ein wenig zu rosten angefangen hat. Kennt das jemand hier? Ich würde die Falz von außen und innen von Unterbodenschutz/Karosseriedichtmasse befreien und gut mit Owatrol behandeln. Danach wieder Unterbodenschutz bzw Perma Film auftragen - innen Brantho Korrux 3in1 direkt auf Owatrol.

Gruß, Steffen
atlantistdi
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#10 

Beitrag von atlantistdi »

Hallo Zusammen,

ich habe im November 2014 an meinem 519er Unterboden u. Hohlräume mit Mike Sanders versiegeln lassen.

habe ich im Großraum München ca. 500,- Brutto bezahlt.

Hubertu
Lars72
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#11 

Beitrag von Lars72 »

sts hat geschrieben:Hat die Versiegelung der Türunterkanten von Innen das Rostproblem gelöst?
Weitgehend, verglichen mit dem Vorgänger (an dem ich nichts bzgl. Hohlraumschutz gemacht hatte) hielten sich die Roststellen sehr in Grenzen. Nur Kleinigkeiten.
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flo91
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#12 

Beitrag von flo91 »

Hallo allerseits

Ich möchte meinem LT 35 BJ 99 gerne eine Auffrischung der Hohlraumkonservierung spenden und plane mal mit Fluid Film ASR zu beginnen und dann in einem Jahr mit MS abzuschliessen. Das Fahrzeug fährt im Winter nicht.

Nun zu meiner Frage: Es ist schon richtig, auch von INNEN die Versiegelung vorzunehmen. Oder? Ich sprühe die Konservierung also auch wie auf dem Bild angezeigt in die Hohlräume..oder?

Zudem wollte ich fragen, wie ihr die Hohlräume vorbehandelt habt. Die Wasserabflussspalte mal wieder zu reinigen scheint mir keine schlechte Idee :D . Aber wie gehe ich am besten vor? Kärcher? Zahnbürste von unten? Und was wenn das Permafilm dann die Abflussöffnungen verschliesst?

Vielen Dank für Eure Tipps und Erfahrungen
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Sinnvollerweise sprühe ich doch auch von innen nach unten und hinter die Radkästen; oder?
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#13 

Beitrag von benjamin »

ich habe für den Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung drei Produkte im Einsatz:

- Fluid Film A oder ASR ( A = Kanister bzw. ASR = Dose):
-- höchste Kriechfähigkeit
-- geringste Schichtstärke
-- Beständigkeit aussen (Unterboden) ca. 6-12 Monate
-- einfach zu Verarbeiten (ohne Erhitzen)

- Mike Sanders Korrosionsschutzfett:
-- tiefe Kriechfähigkeit bei Raumtemperatur,
-- gute Kriechfähigkeit solange erwärmt
-- Verarbeitung relativ aufwändig (Kocher, Druckbecherpistole, Abdecken der Umgebung & Teile am Fahrzeug, Schutzbekleidung etc.)
-- Hohe Schichstärken möglich (Unterboden, Schweller etc.)
-- Langzeit-Kriecheffekt = Selbstheilung am Unterboden, Schweller etc. lassen sich "fluten"
-- direkt nach dem Verarbeiten milchig-gelblich, nach ca. 2 Tagen transparent beige.
-- Oberfläche bleibt immer klebrig (ca. wie Butter), härtet nie aus

- Liqui Moly Seilfett
-- mittlere-hohe Kriechfähigkeit bei Raumtemperatur
-- mittlere Schichtstärken bei Auftrag von mehreren Schichten möglich
-- hoher Lösungsmittelanteil, d.h. moderate Aushärtung über Zeit
-- anfänglich flüssig-klebrig, mit der Zeit wachsartig-zäh-klebrig
-- Lotuseffekt: Wasser perlt einfach ab, Optik top

Meine Empfehlung:

- zuerst Fluid Film A innen/Hohlräume (kriecht in jede Ritze)
-- aussen zum Auffrischen von bestehendem Unterbodenschutz wenn dieser noch okay ist
-- wenn aussen ein neuer Aufbau von Unterbodenschutz geplant ist, sollte Fluid Film nicht zu grosszügig aufgetragen werden, da sonst die nachfolgenden Schichten von Mike Sanders oder Seilfett nicht gut auf dem Fluid Film haften
-- am Unterboden für Stellen, insbesöndere Fälze, die schon verrostet sind und "imprägniert" werden müssen (Fluid Film zieht in den Rost ein, besser als MS oder Seilfett)

- Mike Sanders kann universal eingesetzt werden:
-- innen zum Fluten von mit FF behandelten Hohlräumen
-- aussen mit anständiger Schichtstärke (mehrere Millimeter) als Unterbodenschutz
-- bei Anbauteilen, Ladebordwand, mechanischen Teilen (Kran, Ladebordwand, Stützen, Handbremsverteiler) als Schutz gegen Feuchtigkeit / Rost und gleichzeitig zum Schmieren
-- am Unterboden findet bei warmem Wetter innerhalb 1-2 Wochen eine gewisse automatische Verteilung / Glättung der Oberfläche statt, so dass man beim Aufträgen relativ grosszügig sein kann (was zuviel ist, fliesst sowieso auf den Boden, solange das MS erwärmt ist)
-- überflüssiges MS aus den Hohlräumen fliesst aus den Öffnungen im Rahmen raus und kann nach 2-3 Minuten abgekratzt und wieder in den Kocher gegeben werden

- Seilfett ist unterdessen mein Favorit für den Unterboden geworden:
-- gewisse Aushärtung nach Verarbeitung, da Lösungsmittel anschliessend verdampfen (= Gute Beständigkeit gegen Steinschläge & Spritzwasser)
-- mittlere Kriechfähigkeit am Unterboden (kriecht nicht in jeden Hohlraum, aber ausreichende Oberflächenspannung für Schichtbildung)
-- beste Optik aller drei Mittel: lässt sich auf angerostete Chassisteile auftragen und der Unterboden sieht danach wie neu aus (dunkle, bräunlich-transparente Optik, Wasser perlt ab).

je nach Zustand deines Fahrzeuges kann ich folgendes Vorgehen / Kombination empfehlen:

- Fahrzeug unten waschen, idealerweise auf Lift, sonst mit Regenschutz und Wasserschlauch unter's Auto
- 1 Tag Wartezeit zum Trocknen, dabei nicht mehr weit fahren, sonst war die Reinigung umsonst
- anschliessend eine erste Behandlung mit Fluid Film, überall in die Ritzen innen und aussen (mit Dosen ASR oder Druckbecher A, je nachdem, was dir zur Verfügung steht)
-- aussen nicht auf glatte Flächen, da sonst anschliessend die weiteren Schichten nicht mehr gut haften
- nach einer Wartezeit 1-2 Tagen weitermachen, optimalerweise keine Offroad-Fahrten dazwischen, da sonst alles wieder voll Dreck ist
- dann zunächst den Unterboden mit Seilfett vollsprühen (Druckbecherpistole ist am günstigsten, Dosen relativ teuer),
-- ev mehrere Schichten Seilfett mit kurzen Ablüftzeiten dazwischen, um höhere Schichtstärken zu ermöglichen
(normalerweise reicht es, wenn man am ganzen Unterboden 2 Durchgänge macht, wenn man am einen Ende fertig ist, ist es am anderen Ende soweit angetrocknet, dass man mit der zweiten Schicht drüber kann).
-- wer noch mag/kann/will und das Zeug dazu hat, kann nach einer Wartezeit von 1-2 Tagen (Unterboden) oder direkt (Hohlräume) noch Mike Sanders drauf- / dreinknallen
-- Hohräume mit Sonde / aussen Hakendüse, alles mit Druckbecher.
-- wer am Unterboden auch Sanders will (für höhere Schichten) oder schwierig erreichbare Stellen hat, dieses einfach satt auftragen (macht nur bei Stellen Sinn, die besonderen Schutz benötigen oder wo sich das Sanders aufgrund der Fliessfähigkeit besser verteilen wird als das Seilfett).

Mein Grundsatz Unterdessen:

- Hohlräume: Fluid Film + Wartezeit + Sanders
- Unterboden: selektiv Fluid Film + Wartezeit + Seilfett (+ ev. weitere Wartezeit und anschliessend selektiv Mike Sanders)

von wachshaltigen Unterbodenschutz und Unterbodenschutz mit Bitumen bin ich mittlerweise völlig weggekommen.
beide Produkte mögen zwar eine im ersten Augenblick nette Optik aufweisen, werden jedoch von Feuchtigkeit unterwandert und penetrieren den ev. schon vorhandenen Rost nicht (untendran rostet es weiter).

Wer sich nach obigem Vorgehen die Zeit und die Geduld auf sich nimmt und ein bisschen Geld investiert, kann die Nutzungsdauer seines Fahrzeuges massiv erhöhen und die Lebensdauer verlängern. Wer sowieso all 5 Jahre was neues kauft, hat mindestens einen höheren Wiederverkaufswert.

Toll ist die Optik eines Unterboden / Chassisteile mit Seilfett...das schaut echt aus wie neu. Bei einer Spritztour im Regen ist es extrem befriedigend anzusehen, wie die Nässen in fetten Tropfen abperlt und runterkullert.

Seillfett kann auch auf den Tank, Federn, Achsen, Bremskraftregler, Handbremsverteiler etc. aufgetragen werden (mach ich zumindest so).
Abgedeckt werden müssen zwingend: Räder, Bremsscheiben, Kat, Auspufftöpfe. Wer die Mühe scheut, das Endrohr vom Auspuff auch abzukleben, muss die nächsten paar Tage eine insbesondere in Tunnels etwas beängstigende Geruchsentwicklung nach Fahrzeugbrand in Kauf nehmen, die Temperaturen sind erfahrungsgemäss nach dem Mittelschalldämpfer jedoch tief genug, dass keine Brandgefahr besteht.

So, hier noch eine kleine Materialliste (Erfahrungswerte):

- Verbrauchsmaterial:
-- Fluid Film A: ca. 3-5 Liter pro Fahrzeug total für innen und aussen (oder ca. 8-10 Dosen ASR)
-- Liqui Moly Seilfett: ca. 5-10l pro Fahrzeug für den Unterboden, je nach Schichtstärke
-- Mike Sanders Korrosionsschutzfett: ca. 8-20kg pro Fahrzeug, je nach Grosszügigkeit des Auftrags und ob am Unterboden auch MS verwendet wird.

- Einrichtung:
-- Kompressor
-- Druckbecherpistole, z.B. von Vaupel, mit Hohlraumsonde und Hakendüse
-- Kocher für Mike Sanders (mit Auslaufhahn)
-- Handschuhe (Latex o.a.) plus Tuch oder Lederhandschuhe als Hitzeschutz beim Befüllen der Druckbechers mit heissem MS
-- Atemschutzmaske (empfehlenswert beim Seilfett wegen den Lösungsmitteln, MS und FF sind nicht soooo übel)
-- genügend Abdeckmaterial für den Boden, die Reifen, Auspuff etc. (bei allen drei Mitteln ist es bei der Verarbeitung mit Druckbecherpistole empfehlenswert, die nähere Umgebung, insbesondere den Boden, mit einer danach zu entsorgenden Folie/Tepich/Decke abzudecken).
-- alte Kleidung oder ein Einweg-Overall, denn man anschliessend entsorgen kann (macht auch Sinn, glaubt mir).

Zu guter Letzt ist es sehr hilfreich, wenn das Fahrzeug für die Beschriebenden Arbeiten von unten gut zugänglich gemacht wird.
nur wenige von uns haben Zugang zu einem Lift / Hebebühne etc. und falls ja, ist der Umgang mit diesen klebrigen Substanzen dort vllt. nicht unbedingt erwünscht. Das Fahrzeug sollte mindestens auf Böcke gestellt werden können, damit man mit einem Rollbrett drunterfahren kann (nach dem ersten Durchgang wird der Boden so klebrig, dass kriechen mühsam wird bzw. die Schutzabdeckung auf dem Boden zerstört).

Wer eine Hilfsperson zur Verfügung hat, kann sich so aufteilen, dass jemand unter dem Auto mit dem Druckluftschlauch bleibt und der Helfer füllt die Pistole nach.

Ich kann die ganze Prozedur nur Empfehlen, bringt auf jeden Fall etwas...und ist klar, dass das von Werk nicht gemacht wird (es will ja auch noch jemand regelmässig neue Autos verkaufen...:wink: )

Bei Fragen einfach fragen, würde mich freuen, wenn ein paar von euch diesen Beitrag nützlich finden :smile:

Danke
&
LG,

Benjamin

PS: Kostenpunkt pro Fahrzeug für das Verbrauchsmaterial: ca. 160.- bis 350.- EUR, je nach Verbrauch. Eine Investition, die sich lohnt.
Wer den Kocher und die Druckbecher benötigt, tut sich optimalerweise mit ein paar Gleichgesinnten zusammen, um sich die Kosten zu teilen (ca. 250-300.- EUR für beides zusammen).

Zeitaufwand: 1-2 Tage an 1-2 Wochenenden, je nachdem, wie lange man wartet zwischen der Vorbehandlung mit FF und anschliessend Seilfett / MS:

als Tipp noch zum Schluss: zuerst Seilfett verarbeiten (nur aussen), dann Sanders. Grund: Sanders haftet auf Seilfett, aber umgekehrt nicht so gut. Wenn also beim Verarbeiten von MS (welche ich für die Hohlräume emfehle) zwangsläufig auch Spuren / Reste / Nebel auf den Unterboden kommen, haftet anschliessend das Seilfett nicht mehr so gut (geht zur Not trotzdem). Wenn zuerst der Unterboden mit SF gemacht wird, besteht dieses Problem nicht.
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#14 

Beitrag von cappulino »

Dem oben lobenswert ausführlich Geschriebenen :D ist fast nichts zu ergänzen, alle andere wäre wieder nur Philosophie der Produktwahl und Möglichkeiten der Verarbeitung. Meinen kurzfristigen Erfahrungswert mit der weichen Mike Sanders Mischung in den Hecktüren möchte ich noch berichten. Nach einem Tag bei leicht bewölktem Himmel und 30 °C Außentemperatur, Hecktüren Richtung Süden, Standzeit zw. 10 - 16 Uhr habe ich ordentliche Fließspuren des MS auf der Stoßstange. Im Bereich der Schiebetür ist dies ebenso zu beobachten gewesen, das Sanders ist jetzt 6-8 Wochen drin. Mit der konventionellen Mischung wäre dies möglicherweise nicht aufgetreten :?: ich werde meinen angefangenen Eimer noch anderweitig verarbeiten und auf die festere Mischung umstellen.

Viel Spaß beim konservieren! :)
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Re: Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung

#15 

Beitrag von flo91 »

benjamin, vielen Dank für deinen tollen Bericht; das ist echt umwerfend!!

cappulino, auch dir vielen Dank für deine Erfahrungen bzgl. MS. Ich werde auf jeden Fall mal mit dem Fluid Film ASR beginnen.

==> Noch nicht ganz klar ist mir, wie ich die Wasserablaufschlitze reinigen kann. Wie habt ihr das gemacht? Einfach mit einer Bürste? Oder Zahnstocher?
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